12. VON DER EHE UND EHESCHEIDUNG
353
genp desto meer werde1, qIn dem vnangesehen2, das das arg nimmer rechter vnnd
satter73 mag abgetriben4 werden, rdan so man zulasset vnnd nach gibet, das an lm
selb nit arg ist vnnd dazu auch wol gebrauchet werden mags, lvnd do strenge ist, da
man rmt gott5 nichs nachgeben kan'/r.
Je doch, wic oben6 gesagt, solle in solichen fellen auch nieman vngepurlich eylen
nach7 zu eylen gestattet werden, nieman ann der hilff gottes so bald verzagen, wo
schon die sach mit seinem gemahel gleich übel stoht; hat er das selbig recht lieb, wie
er solle, vnnd forchtet got, wurdt“8 er offt wider die hoffnung hoffen vnnd auch by
got erlangen, das lm diese hoffnung on gefar der erbarkeyt9 sein würdt.
Nach dem aber em christhche Oberkeyt denv gantzen hauffen, I yjr I winn dem“"
gar vil seind, die von sohchemx mitleiden, hoffen vnnd betten wenig wissen, regieren
vnnd m gemeiney zucht vnnd erbarkeyt fürderen2 solle, gepuret ir nach gothcher
ordnung, lr nachgeben10 also zu messigen11, das sie denena, welchen6 eliche gcmem-
schafft von nöten, alweg lieber zu heyrathen verhelffec, ddarinn sie das, darumb der
heyraht von got eingesetzet ist^, bekomen mogen, dan das sie siec m gewisser far12
aller vnzucht lang vffhalte. Dann ie vnuolkomner *solche leüt/seind, ie13 gefärhcher
men vnnd anderen ist, das sie ausser der eh, da sie ehliche gemeynschaft haben mo-
p) argen nur: Ed. 1 — 3.
q) —q) mn dem man gesehen, das das arg mmmer mehr rechter vnd statthcher: b; vnangesehen,
das das arg mmer recht vnd genug: Ed. 1—3.
r) —r) fehlt m Ed. 1—3. — s) am Zeilenende untergeschrieben und eingewiesen m a.
t) —t) von Bucer vor den linken Rand geschneben und eingewiesen; nachgeben: danach gestr.:
solle; kan: danach gestr.: unleserliches Wort: a.
u) wirt: b, Ed. 3; wird: Ed. 1, Ed. 2. - v) dem: Ed. 1-3.
w) —w) vor den linken Rand geschrieben für gestr.: regieren vnnd m gemeyne zucht vnnd erbar-
keyt fürderen sollen, darinn: a; darinnen: b.
x) solchen: Ed. 1-3. - y) gemein: Ed. 1-3. - z) fordern: Ed. 1-3. - a) korr. aus: die: a.
b) welche: Ed. 1-3. - c) verhelffen: b. - d)—d) das sie denheirat von Gott eingesetzt: Ed. 1-3.
e) sich: b; dieselbige: Ed. 1-3. - f)—f) solche Menschen: b; die leute: Ed. 1-3.
1. Vgl. Röm 6,1.
2. ungeachtet der Tatsache.
3. fester, stärker.
4. beseitigt, außer Kraft gesetzt, abgewehrt.
5. nach göttlichem Willen, m Ubereinstimmung mit Gott.
6. Vgl. oben S.335,17-336,20.
7. noch.
8. wird. Martin/Lienhart II, S. 847.
9. des Anstands, des sittlichen Benehmens.
10. Zugeständnis, Erlaubnis. Grimm 13 (= VII), Sp. 58.
11. zu ordnen, einzurichten. Grimm 12 (= VI), Sp. 1744.
12. zweifelsfreier Gefahr.
13. ie ... ie: je ... umso.
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genp desto meer werde1, qIn dem vnangesehen2, das das arg nimmer rechter vnnd
satter73 mag abgetriben4 werden, rdan so man zulasset vnnd nach gibet, das an lm
selb nit arg ist vnnd dazu auch wol gebrauchet werden mags, lvnd do strenge ist, da
man rmt gott5 nichs nachgeben kan'/r.
Je doch, wic oben6 gesagt, solle in solichen fellen auch nieman vngepurlich eylen
nach7 zu eylen gestattet werden, nieman ann der hilff gottes so bald verzagen, wo
schon die sach mit seinem gemahel gleich übel stoht; hat er das selbig recht lieb, wie
er solle, vnnd forchtet got, wurdt“8 er offt wider die hoffnung hoffen vnnd auch by
got erlangen, das lm diese hoffnung on gefar der erbarkeyt9 sein würdt.
Nach dem aber em christhche Oberkeyt denv gantzen hauffen, I yjr I winn dem“"
gar vil seind, die von sohchemx mitleiden, hoffen vnnd betten wenig wissen, regieren
vnnd m gemeiney zucht vnnd erbarkeyt fürderen2 solle, gepuret ir nach gothcher
ordnung, lr nachgeben10 also zu messigen11, das sie denena, welchen6 eliche gcmem-
schafft von nöten, alweg lieber zu heyrathen verhelffec, ddarinn sie das, darumb der
heyraht von got eingesetzet ist^, bekomen mogen, dan das sie siec m gewisser far12
aller vnzucht lang vffhalte. Dann ie vnuolkomner *solche leüt/seind, ie13 gefärhcher
men vnnd anderen ist, das sie ausser der eh, da sie ehliche gemeynschaft haben mo-
p) argen nur: Ed. 1 — 3.
q) —q) mn dem man gesehen, das das arg mmmer mehr rechter vnd statthcher: b; vnangesehen,
das das arg mmer recht vnd genug: Ed. 1—3.
r) —r) fehlt m Ed. 1—3. — s) am Zeilenende untergeschrieben und eingewiesen m a.
t) —t) von Bucer vor den linken Rand geschneben und eingewiesen; nachgeben: danach gestr.:
solle; kan: danach gestr.: unleserliches Wort: a.
u) wirt: b, Ed. 3; wird: Ed. 1, Ed. 2. - v) dem: Ed. 1-3.
w) —w) vor den linken Rand geschrieben für gestr.: regieren vnnd m gemeyne zucht vnnd erbar-
keyt fürderen sollen, darinn: a; darinnen: b.
x) solchen: Ed. 1-3. - y) gemein: Ed. 1-3. - z) fordern: Ed. 1-3. - a) korr. aus: die: a.
b) welche: Ed. 1-3. - c) verhelffen: b. - d)—d) das sie denheirat von Gott eingesetzt: Ed. 1-3.
e) sich: b; dieselbige: Ed. 1-3. - f)—f) solche Menschen: b; die leute: Ed. 1-3.
1. Vgl. Röm 6,1.
2. ungeachtet der Tatsache.
3. fester, stärker.
4. beseitigt, außer Kraft gesetzt, abgewehrt.
5. nach göttlichem Willen, m Ubereinstimmung mit Gott.
6. Vgl. oben S.335,17-336,20.
7. noch.
8. wird. Martin/Lienhart II, S. 847.
9. des Anstands, des sittlichen Benehmens.
10. Zugeständnis, Erlaubnis. Grimm 13 (= VII), Sp. 58.
11. zu ordnen, einzurichten. Grimm 12 (= VI), Sp. 1744.
12. zweifelsfreier Gefahr.
13. ie ... ie: je ... umso.