Metadaten

Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Editor]; Neuser, Wilhelm H. [Editor]; Seebaß, Gottfried [Editor]; Strohm, Christoph [Editor]; Buckwalter, Stephen E. [Oth.]; Schulz, Hans [Oth.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 10): Schriften zu Ehe und Eherecht — Gütersloh, 2001

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.30230#0358
License: Free access  - all rights reserved

DWork-Logo
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
354

12. GUTACHTEN FUR DEN ULMER RAT

gen, leben sollen. Vnnd §wers mtg solichen alweg besser, vnzeitig1, wie es noch ge-
meinem geprauch möchte geachtet werden, geeilet, dannh lang geharret?1

^Von scheydung, der vnsymgkeyt2 khalb, kaiserliche recht vnd deren mit dem göt-
lichen vergleychung^/;:
Von der vnsinnikeyt hat mann in keyserlichen rechten, das die selbige fur sich selb
die eh nicht scheyde, auch daß das vnsinnig3 weib weder durch sich selb, noch iren1
vogt4 die eh dem mann vffsagen magm, sonder alleyn ir vatter. Darumb, wo der man
wiln, der ein solich weib hat, vnd im der vater solcher frawen die eh mt vffsaget,
bleibts ein eh vnnd hat der man sich des° guts halb vnnd sunst alles des zu geprau-
chen, das imm als einem rechten ehlichen man solicher frawen der ehhalb gepuren
mag. So der man aber will, mag er ir, der vnsinnigen5 frawen, die eh wol vffsagen,
vnnd dann ists kein eh meer. Dis \ /J^ \ hat man außtruckhch le[ge] Iuhanus, ff. de
diuortiis et repudiis6. Anp einem anderen ort, le[ge] Patre, ff. de his, qui sunt sui vel
alieni iuris7, würdt gesetzet, das, der nit ^recht sinnig ist, ld est funosus^, die kinder,
die er bekomet, rauch die weil8 9 10 err nit by im selb ist, noch dennocht m seinem ge-
walt habes. Dan ob wol ein solicher nit konde ein eh anfahen, so konde er doch die
eh behalten, vnnd bleybe die eh, Das ist aber eygentlich so zu verstohn: wo die eh mt
vffgesaget wurdtt9; dann diuortium, das ist die vffsagung der eh, den Römeren
vnder denen sachen zelet wurdtu, durch diev die ehen by inen auß waren, als do sein
der thodtw, von feinden gefangen werdenx, vnnd leib eigenschafft, De diuort[ns], L.
Dirimituryl°. Nun, so hat der mann macht2, wie ietz ex leg[e] Iulianus anzeiget lst,
g)-g) were mit: Ed. 1-3. - h) denn zu: Ed. 1-3.
i) danach kommentierender Zusatz (vgl. unten Beilage zu Nr. 12, Ergänzung 29, S. 420,35 —
421,11): Ed.2, Ed.3.
j) —j) Uberschrift von Bucer am unteren Seitenrand notiert und eingewiesen: a.
k) —k) halben, auß kay[serlichen] Rechten vnd deren mit göttlichem verglichen: b; halben (fehlt
m Ed. 1), aus Keiserlichen Rechten vnd derer mit Göttlichen vergleichung: Ed. 1—3.
l) ihre: b. - m) moge: Ed. 1-3. - n) fälschlich: weil: Ed. 3. - o) fehlt in Ed. 1-3.
p) Vnd an: b. — q)—q) vnsinmg lst, furiosus, der: Ed. 1 —3. — r)—r) ob er gleich: Ed. 1—3.
s) hat: Ed. 2, Ed. 3. - t) wirt: b, Ed. 3; wird: Ed. 1, Ed. 2. - u) wirt: b, Ed. 3; wird: Ed. 1, Ed. 2.
v) welchen: Ed. 1 —3. — w) übergeschr. und eingewiesen m a. — x) fehlt m Ed. 1—3.
y) korr. m a; Dirime etc.: Ed. 1 —3. — z) fehltinEd.3.

1. verfrüht, voreihg.
2. Geisteskrankheit, Verrücktheit.
3. geisteskranke.
4. Vormund.
5. Vgl. oben Anm. 3.
6. Dig. 24,2,4, ClCiv I, S.355.
7. Dig. 1,6,8, ClCiv I, S. 37 der Digesten.
8. während, solange.
9. wird. Martin/Lienhart II, S. 847.
10. Dig. 24,2,1, ClCiv I, S.355.
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften