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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Editor]; Neuser, Wilhelm H. [Editor]; Seebaß, Gottfried [Editor]; Strohm, Christoph [Editor]; Buckwalter, Stephen E. [Oth.]; Schulz, Hans [Oth.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 10): Schriften zu Ehe und Eherecht — Gütersloh, 2001

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https://doi.org/10.11588/diglit.30230#0359
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12. VON DER EHE UND EHESCHEIDUNG

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dem vnsinnigen weib die eh vffzusagen, welchs dan dazumal eynem ieden nach sei-
ner gelegenheyt1 11 nachgelassen warde. De donatfionibus] inter virum eta uxforem],
L. Vitricus2, L. vel senectutem3, vnnd L. Ideo4, lesen wir also: Schenckeneb5, so
von wegen der scheidung geschehen, seind zu gelassen, dann sich offt begibt von
wegen des priester standts oder der vnfruchtbarkeyt oder des alters oder der blödi-
keyt6 oder der knegs übung, dasc die ehen nit dgnüg kumlich“1'7 gehalten werden
mogen vnnd cderhalb getrennet werden oder aufgesagtS, ex bona gratia, das ist on
entgeltnüsf8, »vnnd das^ iedem theil sein*1 recht gantz bleibe, L. uxores, C. de divort.
et1 rep.9 Haec Hermogemanus' et Caius10.
Aber*1 was darff es red, werdie keys[erhch]en recht, vorab™ die elteren recht, anse-
hen will, findet wol, das es by den Römern ein vngehörts" gewesen were, das 174 ’ I °ei-
ner mt hette sollen" seinp weib, wan dasq der vnsinmkeyt halb zu ehlichem dienst gar
vntauglich worden werer oder sja nur sunst5 mt wol leidhch, scheiden dorffen vnnd
einn andere nemmen''. Die lüngeren k[aiserhch]en recht, so von christlichen keyse-
ren gemacht, melden mchs davon. Die weil aber 'die selbigen' scheidung zu geben,
auch on einige rechtmessige vrsach, allein das sie soliche scheidung straffen by ver-
lust des widumbs12 oder vierden teil des guts13, Item, “vrsachen der scheidung zu
geben", da man sich on straff oderv büß scheiden mag, die vil leidhcher seind, dann
a) §: Ecl. I—3. - b) Schenckinen: b; Schenckung: Ed. 1 —3.
c) von Bucer übergeschr. und eingewiesen m a.
d) -d) gnugsamlich: b; gnug kuntlich: Ed. 1-3.
e) —e) nach »derhalb« gestr.: würt die eh.; werden oder aufgesagt: vom linken Rand eingewiesen:
a; darumb wirt die Ee getrennet: b.
f) entgeltung: b. — g)—g) fälschlicherweise gestr. m a; da: Ed. 1—3. — h) tail vnd: b.
i) §: Ed. 1— 3. — j) Hermannus: b; Hermogenacius: Ed. 1—3. — k) Oder: Ed. 1 — 3.
1) viel redens: Ed. 1—3. — m) beuorab: b; vor aus: Ed. 1—3.
n) vnerhörtes: b; vnerhortes: Ed. I—3. — o)—o) aines nit solte: b. — p) korr. aus: seinem: a.
q) sie: b. - r) fehlt m Ed. 1—3. — s)—s) nur sunst: b; ja nur sonst ja: Ed. 1 — 3.
t)—t) dieselbige: b. — u)—u) so geben sie vrsachen der scheidung zu: Ed. 1—3.
v) der: Ed. 1-3.

1. seinen Verhältmssen; auch: nach seinem Bedürfms. Gnmm 5 (= IV, 1,2), Sp. 2942—2945.
2. Dig. 24,1,60, CICiv I, S. 35 5.
3. Dig. 24,1,61, CICiv I, S. 355.
4. Dig. 24,1,62: et ldeo, CICiv I, S. 35 5.
5. Geschenke. Grimm 14 (= VIII), Sp.2557.
6. Schwäche.
7. zuträghch, angemessen.
8. Entgelt, Gegenwert.
9. Dig. 24,2,6, CICiv 1, S. 355.
10. Wohl ein Hinweis auf Dig. 24,1,60-62, ClCiv 1, S. 355. Diese Gesetze stammen aus den
Sammlungen der Juristen Hermogemanus (unter Kaiser Diokletian, 284—305) und Gaius (wohl
Mitte des 2. Jahrhunderts).
11. Vgl. oben S. 223,17—19 und Anm. 13.
12. Wittum: das Vermögen, das der Braut bei der Eheschheßung übereignet wird. Grimm 30
(=XIV,2), Sp.831.
13. Vgl. oben S. 25 5,11—256,7.
 
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