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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]; Buckwalter, Stephen E. [Bearb.]; Schulz, Hans [Bearb.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 10): Schriften zu Ehe und Eherecht — Gütersloh, 2001

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https://doi.org/10.11588/diglit.30230#0381
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12. VON DER EHE UND EHESCHEIDUNG

377

'verbesserung furgesetzter meynung1:
Wir haltens aber, als oben1 genügsam2 bewehret3, darfür, das vnser her Jesusm
dem, so er zu vor imn gesatz gepotten, mchs zu wider gelert habe vnnd mrget sünd
gemacht, das 1mm gesatz als recht gethon dargeben“ lst, Item das er des orts4, da er
gesprochen, das, der sein weib lasse ausserp der vrsachen des ehbruchs, die eh breche
etc.5, mt hab wöllen alle vrsachen, die eh zu verendren, außgenommen die einig hü-
rey6, abstncken7, sonder allein anzeygen, das der, so semq ehweib hat — welchesr
dan allein die lst, die, mit lrem mann em fleisch zusem, taughch vnnd willig lst —
vnnd die selbige on vrsach des ehebruchs von lm stosset, die eh breche. Aus dem fol-
get aber gar mt, das em sohcher drumb mt em ware eh uberkome8 rmt deren, die er
hernaher mmmet oder das er die nachgenommene lassen5 vnnd die erst wider nem-
men müße', wan er sich zur buss vnnd besserung begibt, ietz innu erkantnüs bracht
seiner harthertzikeyt, auß deren er sein erstes weib nit hat lieben mögen vnnd dann
daher schuldig worden istv, sie frey wzü lassen“", damit sie, weil er nit wöltex, ein an-
deren rechten ehman lrer noturfft nach bekeme, daruff dann, wie meermals9 anzey-
get, gottes gepot des scheidbneffs halbyl° alleyn gangen. Gott, den herren, ist wol
alweg die hart- I 84 ’ I hertzikeyt vnnd die eh scheidung, die 1mm hertzen ersthch be-
schicht, da einem sein ehgemahelz, das er als sein eygen fleisch lieben solte, also gar
erleydet11, em grewel gewesen, aber, die weil er, wans ie12 dohin kommen ist, gepot-
ten hat, dem erleideten weib den scheidbrieue zu geben, vff das sie ein anderen
fünde, der sie liebte vnnd recht hielte, vnnd diesem, adem mann", auch gar nit ver-
potten, ein andere zunemmen. Ja, wann6 solich gescheiden weib vom anderen man
hernaherc auch gescheiden warde, verpotten, sie wider vff zunemmen13, so volgetd

1 )—l) Überschrift von Bucer am unteren Seitenrand notiert und zwischen den Zeilen eingewiesen
m a.
m) Christus: b. — n) ain: b. - o) furgehalten: b. — p) auß: b. — q) ain: b.
r) danach gestr.: mt: a. — s) lasse: b. - t) müeste: b. — u) zu: b. — v) fehlt in b.
w)—w) zusagen: b. - x) wolt: b. - y) fehlt m b. — z) gemahel: b.
a)—a) von Bucer vor dem Zeilenanfang ergänzt m a. — b) wann ain: b.
c) von Bucer übergeschr. und eingewiesen m a. — d) volgte: b.

1. Vgl. ob en S. 324,21-326,1 und S. 366,8-368,16.
2. genügend, ausreichend.
3. bewiesen.
4. dort, an der Stelle. Grimm 13 (= VII), Sp. 1359.
5. Mt 5,32; 19,9.
6. mit alleimger Ausnahme der Unzucht.
7. aufheben, für nichtig erklären, verbieten.
8. erlangt, erwirbt.
9. Vgl. etwa oben S.231,12-233,8
10. Vgl. Dtn 24,1.
11. verleidet.
12. lmmer.
13. Vgl. Dtn 24,1-4.
 
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