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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]; Buckwalter, Stephen E. [Bearb.]; Schulz, Hans [Bearb.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 10): Schriften zu Ehe und Eherecht — Gütersloh, 2001

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https://doi.org/10.11588/diglit.30230#0390
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386

12. GUTACHTEN FUR DEN ULMER RAT

2]. uDann ob wolM solicher vnwilv alweg arg vnnd ehbrecherisch ist, wso hat“’ den-
noch got enderung nit alleinx nit abgeschlagen, sonder selb verordnety, das auch
Christus nit hat wellen verwerffen, sonder den zleuten iren fehl1 2 3 in solichem zu er-
kennen geben vnnd vff adas volkomeiL* weisen.1 bDie Oberkeyt mussc aber auch die
vnuolkomnen regieren^.
Das annder, wo das ein nit will, vnnd aber^ das mit recht, als ewo der ehbruch oder
anderec so schwere mißhandlung2 fürgangen fseind oder noch fürgohr/ vnnd durch
kein strafe abgestellet werdeng, das keyn recht bidermann3 hzu seinem1 weib, das
der massen mißhandlet4 hatk^ recht ehliche lieb vndk I 8$r I gunst haben oder ein
fleisch mit ir1 sein mag5 Vnnd herwiderumb auch kein fromm, gotselig weibm mit
dem vnfrommen vnnd schuldigen man11 ein fleisch sein°, Dap müß man qdem on-
schuldigen frommen, das rnunmeh mit recht seines verderbten gemahels nit willer/^,
ein anders, das imm nach gottes ordnung gemeß seye, vergunnen. Wo man dans das
vnfrumm vnnd schuldig lleben, man vnnd weib sein^ lasset, müß man inen auch zu
lassen das ujhene, das" got zu recht ordenlichem lebenv allen menschen verordnet
hat, das nemlich leder sein weib, lede lren mann habe6 7 8. Wils aber mt besserhchw7
sein, als es selten lst, das soliche in einer anderen eh an dem ort, da sie mißhandelet
haben, geduldet werden, verweisex man sie an andere ort, dochy die eh kan mann
men, wo sie deren bedorffen , nit verbietenn.
u) —u) von Bucer vor den linken Rand geschneben und eingewiesen für gestr.: Ob: a.
v) danach gestr.: wol: a. — w)—w) iibergeschr. und eingewiesen für gestr.: aber also das: a.
x) allen: Ed. 2, Ed. 3. - y) danach gestr.: hat: a.
z)—z) Menschen lre mängel: b; Leuten jren befehl: Ed.3.
a)—a) die volkomenheit: b; das rechte: Ed. I—3. — b)—b) fehlt m Ed. 1 —3. — c) soll: b.
d) so: Ed. 1—3. — e)—e) weren des Eebruchs oder anderer Sachen halben: b.
f)—f) oder noch furgiengen: b. — g) wurden: b. — h)—h) fehlt m Ed. 1 —3. — 1) aim: b.
j) übergeschr. und eingewiesen m a; fehlt m b. — k) noch: Ed. 3.
l) seinem Weib, das also mishandelt hat: Ed. 1—3.
m) danach gestr.: mit sohchem man mn sohchem fall wie das fromm vnd vnschuldig: a; Weib, mit
solchem Mann mn solchem fall, wie das fromb vnd vnschuldig: b.
n) korr. aus: mt; danach gestr.: kan: a; mt kan: b. — o) sein kan: Ed. 1—3.
p) korr. aus: also: a; Also: b.
q) —q) von Konrad Hubcrt vor den linken Rand geschrieben und eingewiesen für gestr.: einem
sohchen le: a; ainem solhchem le: b.
r) —r) fehlt m b; so Gottes ordnung gemes, vergunnen, vnd: Ed. 1—3.
s) fehlt m Ed. 1 —3. - t)—t) es sey Mann oder Weib, bey Leben: b; leben: Ed. 1 —3.
u)—u) lhm: b. — v) Leben, wie auch: b. — w) besser: Ed. 1 —3.
x) verweist: b; so verweise: Ed. 1—3. — y) jedoch: b. — z) bedurfftig: b.
1. Vgl. Mt 19,4-6.8-9.
2. ein anderes ... Vergehen.
3. tugendhafter, redhcher Mann.
4. sich vergangen, Böses getan, Unrecht begangen.
5. Vgl. Gen 2,24 par.
6. Vgl. I Kor 7,2.
7. nützhch, zuträghch.
8. sie (sc. die Ehe) benötigen.
 
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