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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]; Buckwalter, Stephen E. [Bearb.]; Schulz, Hans [Bearb.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 10): Schriften zu Ehe und Eherecht — Gütersloh, 2001

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https://doi.org/10.11588/diglit.30230#0404
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400 I 2. GUTACHTEN FÜR DEN ULMER RAT
Antwort:
Des guts halben hat der keyser Justinianus gesetzet, Wann von wegen solicher
notwendigen sachen, als da ist die vnuermbghkeyt, die eh vffgesaget würd, das ie-
dem teyl wider zugestellet werden solle, was es dem anderen verwidmet1 hat, ddem
weib ire dos2, dem mann donatio propter nuptias, Const.“1 22, § Per caussam vero3.
Wo dann kein widem4 were, würdts jac billich sem, das tedes, was es1 sunst dem an-
deren zubracht hat, wider nemme vnnd, das sie by einander gewunnen, nach billi-
keyt5 theylenS, vnd wo*1 sie bede oder I <)6'v I eins dem anderen nichs zubracht hette1,
mag aber ein Oberkeyt leicht ordnen, wie sie das gut, so sie beyeinander überkom-
meni6, teilen1. In etlichen stetten ist vor 'dieser zeitm7 die1 ordnung gewesen, wo
zwey gescheiden vnnd sich nit wider haben lassen zusammen tedigen"8, hat der
man dem weib den dritten theil, das weib dem mann den° zweiten teil lassen, gleich
als ob eins vom anderen durchp todt gescheiden were9. Soliche vnnd der gleichen
ordnung qhat iede Oberkeyt leicht zu machenn?.
Der kinderhalb, das die wolerzogen werden, mag auch em oberkeyt verordnen,
das sie by dem bleiben1, vatter oder muter, das sie am besten versehen sein mogen,
vnnd dennocht der kost10 beden, so die kmder mitemander gezeuget1 haben vnnd
darnach gescheiden seind, der bilhkeyt11 nach abgeteilt werdenu. Man hat auch fil
satzungv hiezu dienen: ff. Soluto matnmomo, Co. eodem12; ff. de agnoscendfis] etw
alendfis] xlib[eris], Co. eodemx13; Authent. Const. 2214.

d) —d) dem Weib das lhr, deßgleichen den Mann das seinig. C. de donat. prop. nup.: b; Const.:
Ed. 1-3.
e) fehlt m b. — f) fehlt m b. - g) teilten: Ed. I—3. - h) wie: b. — 1) fehlt m b.
j) vberkomen haben: Ed. 1—3. - k) teilen mogen: Ed. 1 —3. - 1 )—l) vor zeitten: b.
m) übergeschr. und eingewiesen m a. — n) tädigen: b; teidigen: Ed. 1—3.
o) das: Ed. 1-3. - p) durch den: b.
q) —q) kan ain jede weyse Oberkeit allzeit fueghch furnemen vnd verordnen: b.
r) bleibenden: b. - s) das: b. - t) erzeugt: b. - u) werde: Ed. 1-3.
v) satzungen, die: Ed. 1-3. - w) h.:Ed. 1-3. - x)-x) item in: Ed. 1-3.
1. mit Wittum ausgestattet. Grimm 25 (= XII, 1), Sp. 2266; Wittum: das Vermögen, das der Braut
bei der Eheschheßung übereignet wird. Grimm 30 (= XIV,2), Sp. 831.
2. Mitgift. dos, dotis f.
3. Nov. 22,6, Haloander, Nov. II, 53: »Per causam uero« (vgl. CICiv III, S. 150: »Per occasionem
quoque«). Vgl. oben S. 349, Anm. 3.
4. Vgl. oben Anm. 2.
5. auf gerechte Weise.
6. zusammen erlangt habcn.
7. früher.
8. durch Vermittlung wieder zusammenfinden. Vgl. Grimm 21 (= XI,1,1), Sp. 235.
9. Hierzu vgl. Wendel, Le mariage ä Strasbourg, S. 166—169.
10. der Aufwand, die Kosten.
11. Gerechtigkeit.
12. Dig. 24,3,2, ClCiv I, S. 356.
13. Dig. 25,3,1, ClCiv I, S. 365 f.
14. Nov. 22, 20-27, ClCiv III, S. 160-169.

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