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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]; Buckwalter, Stephen E. [Bearb.]; Schulz, Hans [Bearb.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 10): Schriften zu Ehe und Eherecht — Gütersloh, 2001

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https://doi.org/10.11588/diglit.30230#0454
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13. SCRIPTUM MAIUS

rey zuuermeyden Vnd, das sie zwey^ ein fleisch seyen etc. Wer dann nitt wille wider
Gottes ordnung handlen, Gottes recht vnd gut hinderen, der muss radten vnd hel-
fen, das ein ieder solcher man, er seye vnd habe gethon, was er welle - ein ieglicher,
spricht Paulus194-, sein weib habe vnd ein iegliche- nimpt aber195 nichts auss-yren
man. Jnn Su mma: so lang man vnd weib, so lang bestoht das recht zur Eh, so lang ists
auch nitt' giit, das der mensch allein, vnd gut, das er selb ander196 seye. 1142 r I
50. Das bedencke man wol vnd sehe in disse wort vnnd ordnung Gottes mitt fleiss,
hindangestellt allerley gütduncken197, wie dann das die Gottseligheit erfordert, so
werden sich alle scrupel vnd spenn198 in allen Eh sachen leicht vnd wol entscheiden
lossen.
51. Vnd, der Ehscheydung halben, so erfolget auss disen worten vnd der ordnung
Gottes, das em iedes mitJ dem, so ym Ehhch verpunden, so lang der Eh halben ver-
strickt199 ist vnd, sich mitt eynem andren zuuerheuradten, nit zugelossen werden
soll, alsso lang es an dem selbigcn nach gmeyner ordnung Gottes des haben mag,
darzu die Eh vonn Gott verordnet vnd eingesetzet lst, Das lst, das der man des
weybs haupt vnd heyland vnd mitt yr ein fleisch sey, bulerey zuuermeyden, Vnd das
das weib des manns leib vnd gehelfe sey, auch bulerey zuuermeyden.
52. Vnd wann es aber an dem fehlet vnd dahin komet, das eins von dem anderen so-
lich wesenlich thun der Eh nit haben mage, kompt das vonn vnuermöglicheit des
leibs, das Gott zuschickt, so hatt ietz200 Gott die Eh gescheyden, denn er ge-
schafft201 hatt, das eins nitt mehr mitt dem anderen em fleisch sein kann, sein haupt
oder gehilf zu allem menschhchenk vnd göthchen thün vnd bulerey zuuermeiden
haben1; khomet es dann vonn muttwillen202 des anderen Ehgemahles, so scheidet
sich dasselbig ongleubig203, vnd ist das gleubig, so die Eh gern halten wolte, in dem
fal mt gefangen, j. Cor. y[i 5].

h—h) vor den linken Rand geschneben und eingewiesen.
1) übergeschr. und eingewiesen.
j) von anderer Hand m der Zeile ergänzt.
k) danach gestr.: thun.
l) von Bucer m der Zeile ergänzt.
194. Vgl. I Kor 7,2.
195. wieder.
196. zu zweit, miteinander. Grimm 16 (= X,i), Sp.423—425.
197. Meinungen, Ansichten.
198. Zweifel und Streitigkeiten.
199. verpflichtet.
200. dann.
201. gemacht, bewirkt.
202. Leichtfertigkeit, Bosheit.
203. sc. wie ein Ungläubiger.
 
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