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https://doi.org/10.11588/diglit.30230#0485
Text
I i6or la Casus Matri[m]o[n]ialisb Beati Gerung, hic per subscriptos examinatuscl
Die gnad V[nseres] Herren Jesu Christi allen, die sin rich begeren vnd zuo wissen,
das jm Jar 1538 zuo vns komen istd M[eister] Beatus Gerung2 vnd sich beklagt, wie
5 er jn obwesen sins wibs, mit namen Sabinella Buchterm3, die der zitt m einem wild-
bad gewesen, sich jbersehen4 vnd sin Magt jm hauß geschwengert, deßhalben ge-
dacht sm wib, als si sollichs jnnen worden, sich von jm der ee zu scheiden begeret
vnd ouch Am erbaren Eegericht zo Zurich erlangt hab5, vnd das selbig jber6 filfeltigs
bitten vnd flohen sin7 vnd ermanens etlicher diener deß worts vnd der eenchter
10 selbs8, Jm dissen Einigene9 fal - dann er sich zovor erlich vnd wol mitt ir, wie einem
frummen eeman zostatt10, gehalten vnd ouch Hm fur vormittels gottlicher gnaden
halten wolte - vmb gotswillen verzihen vnd von der forderung der eescheidung ab-
ston, Vnd vns daruff vmb deß herren willen gebetten als sine selsorger - dann er sm
wonung dazomal hie hatt die wil er sich vß ietz ermelter hartikeit11 sines1 ge-
15 scheidnen wibs vnd anderer vrsachen keiner rechten ee versonung mitt der vorge-
nanten Sabinella zuo versehen wuszte, das wir im die H[eilige] ee, so er mit Agata zu
Benn12 wer jngangen13, jm herren vermög vnsers diensts bestättigen vnd segnen
a) In der linken oberen Seitenecke von anderer Hand (19. Jh./ frühes 20. Jh.) notiert: »Die Margi-
nalverbesserungen sind von Capitos Hand [diese Angabe gilt jedoch nur für den nicht mehr zu die-
ser Schnft gehörenden Abschmtt AST 167, fol. 1651 —1711; vgl. unten Nr. 16, S. 542. Das Ganze von
Zells Hand«.
b) korr.
c) Hierbei handelt es sich wohl um das alte Dorsale.
d) danach gestr.: Beatus.
e) korr.
f) danach gestr.: wibs.
1. Zu den vier Straßburger Predigern Bucer, Capito, Hcdio und Zell vgl. weiter unten die einzel-
nen Anm. zu den Unterschnften.
2. Näheres über lhn konnte mcht m Erfahrung gebracht werden. Straßbürger Bürger mit diesem
Familicnnamen sind für den Zeitraum von 1459 bis 1525 belegt; vgl. Wittmer/Meyer, Livre de bour-
geoisie III, S. 88 f.
3. Näheres über sie konnte mcht m Erfahrung gebracht werden.
4. gesündigt; vgl. Grimm 23 (= XI,2), Sp. 541.
5. Zum Ehegericht von Zünch vgl. Köbler, Zürcher Ehegencht I, S. 28—230. Zur dortigen Recht-
sprechung der Scheidung bei Ehebruch vgl. ebd., S. 109-112.
6. gegen.
7. sein(erseits).
8. Dies entsprach durchaus der Rechtspraxis des Ehegerichts; vgl. Köhler, Zürcher Ehegericht I,
S. 114 und 135.
9. ein(zig)en.
10. einem rechtschaffenen Ehemann zukommt.
11. Härte, Verstocktheit; vgl. Grimm 10 (= IV,2), Sp. 513L
12. Bern.
13. d. h. durch Eheversprechen m Gegenwart von zwei Zeugen; vgl. Köhler, Zürcher Ehegencht
I, S. 75 f. und 93.
I i6or la Casus Matri[m]o[n]ialisb Beati Gerung, hic per subscriptos examinatuscl
Die gnad V[nseres] Herren Jesu Christi allen, die sin rich begeren vnd zuo wissen,
das jm Jar 1538 zuo vns komen istd M[eister] Beatus Gerung2 vnd sich beklagt, wie
5 er jn obwesen sins wibs, mit namen Sabinella Buchterm3, die der zitt m einem wild-
bad gewesen, sich jbersehen4 vnd sin Magt jm hauß geschwengert, deßhalben ge-
dacht sm wib, als si sollichs jnnen worden, sich von jm der ee zu scheiden begeret
vnd ouch Am erbaren Eegericht zo Zurich erlangt hab5, vnd das selbig jber6 filfeltigs
bitten vnd flohen sin7 vnd ermanens etlicher diener deß worts vnd der eenchter
10 selbs8, Jm dissen Einigene9 fal - dann er sich zovor erlich vnd wol mitt ir, wie einem
frummen eeman zostatt10, gehalten vnd ouch Hm fur vormittels gottlicher gnaden
halten wolte - vmb gotswillen verzihen vnd von der forderung der eescheidung ab-
ston, Vnd vns daruff vmb deß herren willen gebetten als sine selsorger - dann er sm
wonung dazomal hie hatt die wil er sich vß ietz ermelter hartikeit11 sines1 ge-
15 scheidnen wibs vnd anderer vrsachen keiner rechten ee versonung mitt der vorge-
nanten Sabinella zuo versehen wuszte, das wir im die H[eilige] ee, so er mit Agata zu
Benn12 wer jngangen13, jm herren vermög vnsers diensts bestättigen vnd segnen
a) In der linken oberen Seitenecke von anderer Hand (19. Jh./ frühes 20. Jh.) notiert: »Die Margi-
nalverbesserungen sind von Capitos Hand [diese Angabe gilt jedoch nur für den nicht mehr zu die-
ser Schnft gehörenden Abschmtt AST 167, fol. 1651 —1711; vgl. unten Nr. 16, S. 542. Das Ganze von
Zells Hand«.
b) korr.
c) Hierbei handelt es sich wohl um das alte Dorsale.
d) danach gestr.: Beatus.
e) korr.
f) danach gestr.: wibs.
1. Zu den vier Straßburger Predigern Bucer, Capito, Hcdio und Zell vgl. weiter unten die einzel-
nen Anm. zu den Unterschnften.
2. Näheres über lhn konnte mcht m Erfahrung gebracht werden. Straßbürger Bürger mit diesem
Familicnnamen sind für den Zeitraum von 1459 bis 1525 belegt; vgl. Wittmer/Meyer, Livre de bour-
geoisie III, S. 88 f.
3. Näheres über sie konnte mcht m Erfahrung gebracht werden.
4. gesündigt; vgl. Grimm 23 (= XI,2), Sp. 541.
5. Zum Ehegericht von Zünch vgl. Köbler, Zürcher Ehegencht I, S. 28—230. Zur dortigen Recht-
sprechung der Scheidung bei Ehebruch vgl. ebd., S. 109-112.
6. gegen.
7. sein(erseits).
8. Dies entsprach durchaus der Rechtspraxis des Ehegerichts; vgl. Köhler, Zürcher Ehegericht I,
S. 114 und 135.
9. ein(zig)en.
10. einem rechtschaffenen Ehemann zukommt.
11. Härte, Verstocktheit; vgl. Grimm 10 (= IV,2), Sp. 513L
12. Bern.
13. d. h. durch Eheversprechen m Gegenwart von zwei Zeugen; vgl. Köhler, Zürcher Ehegencht
I, S. 75 f. und 93.