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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]; Buckwalter, Stephen E. [Bearb.]; Schulz, Hans [Bearb.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 10): Schriften zu Ehe und Eherecht — Gütersloh, 2001

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https://doi.org/10.11588/diglit.30230#0497
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I J. ARGUMENTA BUCERI PRO ET CONTRA

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Abgesehen von der Ermutigung für sein Vorhaben, die Philipp sicherhch dem lan-
gen Gutachten Bucers entnommen hat, kann von einer eigentlichen Wirkung spezi-
ell der Schrift »Argumenta Buceri pro et contra« bei den obengenannten Ereignissen
freilich nicht gesprochen werden: Die Schrift blieb nach ihrer Kenntnisnahme durch
Philipp von Hessen und seine engen Vertrauten bis zu ihrer Wiederentdeckung am
Ende des 19. Jahrhunderts unbekannt. Es war Bucers Zustimmung an sich, die die
oben geschilderte Wirkung verursachte.

4. Überlieferung
Überhefert ist diese Schrift leider nur m einer unwissenschaftlichen Edition des
19. Jahrhunderts:
Argumenta Buceri pro et contra. Original-Manuscript Bucers, die Gründe für und
gegen die Doppelehe des Landgrafen Philipp des Grossmüthigen de anno 1539, ver-
öffentlicht durch v. L., Kassel 1878.
Der pensionierte Hauptmann Louis Carl von und zu Löwenstein entdeckte das ei-
genhändige Manuskript Bucers in der Bibliothek des Justizrates Wöhler in Kassel
und veröffentlichte es wohl kurz danach in Form der obengenannten Edition. Bu-
cers Handschrift ging 1905 in den Besitz der Hessischen Landesbibhothek m Kassel
über. Dort hatte sie die Signatur 40 Ms. Hass. 282. Während des Zweiten Weltkrieges
wurde die Handschrift zusammen mit anderen Beständen der Bibhothek m die heu-
tige Grube Merkers in der thüringischen Rhön ausgelagert. Am 5. Februar 1947
wurde lhr Verlust gemeldet.39
Der Katalogzettel der Kasseler Landesbibliothek hat für das verschwundene
Werk folgende Angaben:
Argumenta Buceri pro et contra. Ob auch bei den christen ieman mit Gott moge
nachgegeben werden, meer dan ein weyb zu haben.40 Papier: Handschrift von 96
Blättern m 40 (m Pergament-Umschlag).

39. Freundliche Mitteilung von Dr. Konrad Wiedemann, Handschriftenabtedung, Gesamthoch-
schul-Bibliothek Kassel/Landesbibliothek und Murhardsche Bibliothek der Stadt Kassel. Höchst-
wahrscheinlich ist das Manuskript Bucers - wie einige andere Handschnften aus dem Bestand der
Landesbibliothek Kassel, die zur selben Zeit verschwanden und mzwischen wiedergefunden wer-
den konnten - in der Endphase des Krieges von Angehörigen der US-Streitkräfte gestohlen wor-
den. Es lst bis jctzt mcht wieder zum Vorschein gekommen. Vgl. auch Eells, Attitude, S. 87.
40. Die Unzuverlässigkeit der Edition von Löwensteins wird schon aufgrund der Abweichun-
gen in der Wiedergabe des Titels zwischen ihr und dem Kasseler Katalogeintrag deutlich.
 
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