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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]; Buckwalter, Stephen E. [Bearb.]; Schulz, Hans [Bearb.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 10): Schriften zu Ehe und Eherecht — Gütersloh, 2001

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https://doi.org/10.11588/diglit.30230#0581
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I<). TRAUPREDIGT BUCERS

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fehle vnd versuchungen, aus welchen die gotseligen Ehleut immer verursachet vnd
getnben werden zur gute vnd barmh[erzigkeit] gottes in Christo zu fliehen, allen
trost vnd ergötzlicheit aller creaturen zu verschetzen45 vnd sich aller dingen Chri-
sto, vnserem herren, zu begeben46. Ist also die Ehe »inn alle wegeS47 ein besondere
vnd furneme schul vnd werckstat des glaubens, das ist des waren, einigen48 gottes
diensts, der rechten vnd allein angenemen ehr, die wir got beweisen mögen vnd sol-
len, hmehr dann alle andere stende vnd gemeynschafften derr menschen. Vnd dar-
umb, weil all vnser heiligkeit vnd seligkeit lm glauben stehet, lst der Ehstand auch
der heiligste vnd seligste bund vnd stand vnder den menschen6.
Eben der massen ist auch inn der Ehe sondere49 große materi vnd vrsach der liebe.
Dann wa in Got die Ehe eingangen, so ist vnder den menschen1 grossere liebe vnd
frindschafft nicht dann zwischen Ehleuten. Denen gibt dann Got kinder, gegen50
welchen sie auch ein solche recht, artig vnd göthche liebe haben, das der gütige Gott
solche liebe vns auch zu einem besonderen furbild dargeben hat seiner recht vätter-
lichen' liebe vnd geneigten willens, vnsk mn allem zu helffen vnd zu begaben. Daher
kommet dann weiter die liebe der bmder vnd schwesteren, gunst vnd freindschafft
bederseits verwandten, das ja kein anderr stand lst, der mer vrsache treibens vnd fur-
derung51 habe der waren liebe, fnndschafft vnd diensten, Vnd darumb wolte auch
der Herre, das sein heilige, reinigiste muter, die doch kemes mans zur gepurt theil-
haff[t] werden solte52, auch inn dem hfeihgen] Ehstand were53, 'wie dann die hohiste
wurde vnd volkommenheit der menschen mn dem stehet, das sie nach der art lres
himlischen vatters, der die liebe selb ist, mn warer liebe den leuten dienen vndm helf-
fen. Vndn weil also inn der Ehe so fil vrsachen vnd treibens0 lst zu dem glauben vnd
der liebe, das ist zu der gantzen gotsehgkeit, hat der Herre den Ehstand lm paradisp/(,
g—g) von Konrad Hubert vor den linken Rand geschrieben und eingewiesen.
h—h) von Konrad Hubert am linken Rand notiert und eingewiesen.
i) fälschlich: menschem.
j) fälschlich: vättrelichen.
k) übergeschr. und eingewiesen.
1—l) von Konrad Hubert am linken Rand und unteren Seitenrand notiert und eingewiesen für
gestr.: Vnd hat jn lmm Paradis.
m) danach gestr.: zu.
n) danach gestr. unleserliche Silbe.
o) korr. aus: »d-«.
p) danach gestr.: einsetzen wöllen.

45. gering zu schätzen.
46. ergeben.
47. lmmer, überall.
48. einen, einzigen.
49. besonders.
50. zu.
51. Förderung.
52. Vgl. Mt 1,18.20.
53. Vgl. Mt 1,18-19.
 
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