64 2. GUTACHTEN FÜR DEN SCHMALKALDISCHEN BUND
vnnd jn den funff volgenden herliche Canones1 hatt, vnnd zu letst, das auch die die-
ner yeder kirchen by denselbigen bleiben vnnd thättlich dienen sollenn.
Also schleussets sich nun vß disem allem, das keine als diener» einiger1*2 kirchen1
zuerkennen oder zuenthalten3 seindt, Dan die4 solcher kirchen am wort, Sacra-
menten, Christenlicher zucht, an dem Almüsen oder an den anderen gottseligen
Ceremonien vnnd kirchen übungen oder an dem, das hietzu eruordert vnnd gebrau-
chet wurdt, \if! 127 \ Als die Tempel vnnd tempel geschiere dienen vermög gött-
lichs gesatzes vnnd der heiligen kirchen regulen tauglich, getruw vnnd geflissen,
auch von den gemeinden, deren sie jn disem dienst also dienen sollen, dartzu erweh-
let vnd tauglich erkennet sind, vnnd die auch solchen dienst thättlich jn aller heilig-
keit vnnd mit trewenn, wie das die notturfft vnnd das heil der kirchen eruorderet
vnnd es jn göttlichem gesatz vnnd den kirchen Regulen furgeschriben, verrichten,
Auch das die, so das predig ampt vnnd die Seelsorg christlich versehen vnnd durch
die ordenliche5 Oberkeit yedes orts von wegen vnnd mit gehelle der war Christli-
chen gemeinden yeder kirchen datzu erwehlet sind, die furnemisten diener solcher
kirchen sind, denen alles dass Jhenige, so solchen kirchen dieneren von rechts wegen
ymmer zugehören mage, auch zum furnemmisten gebürt vnnd zustaht.
Dis weiset das göttlich recht clarlich aus, wie wir das jn der schrifft, den kirchen
regulen vnnd keyserlichen gesetzen, auch by allen heiligen vätteren überflüssig ha-
ben, wie mann das auch aus den eingefürtten orttenn gnügsam zuerlernen hatt.
Der vierdt Articül: Wer an yedem ort das kirchen gütt verordnen vnnd verhelffen
solle, das die gemeinden Christi vnnd jre diener das jhenige niessen mögen, das6
jnen vom kirchen gütt gebürt. I ijv / 128 I
Dis solle eigentlich verschaffen die ordenliche7 Oberkeit yedes orts', so das schwert
tregt. Dan Gott will, das alle Seelen8, auch der allergeistlichsten, wie das alle H[eili-
g) danach gestr.: der kirchen zu Franckfurt oder: a, b.
h) danach gestr.: anderer: a, b.
i) davor am linken Rand von anderer Hand m roter Tinte hinzugefügt, beide letzte Worte an-
schließend gestr.: Ministri eccles[iae] Francoford[i]: b.
j) davor am linken Rand von anderer Hand m roter Tinte: Magistratus prophanus dispenset Ec-
clesiae bona: b.
1. Vgl. Decr. Grat. I, Dist. 61, c. 14-18 (Friedberg I, Sp.232F).
2. irgendeiner.
3. zu unterhalten.
4. als diejemgen, die.
5. rechtmäßige, legitime.
6. was.
7. Vgl. oben Anm. 5.
8. sc. »omnis anima« (Röm 13,1 m der Vg.); vgl. unten S.405,29, und S.407,11 sowie BOL 15,
S. 131; vgl. auch Seebaß, Martin Bucers Beitrag, S. i68f.
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vnnd jn den funff volgenden herliche Canones1 hatt, vnnd zu letst, das auch die die-
ner yeder kirchen by denselbigen bleiben vnnd thättlich dienen sollenn.
Also schleussets sich nun vß disem allem, das keine als diener» einiger1*2 kirchen1
zuerkennen oder zuenthalten3 seindt, Dan die4 solcher kirchen am wort, Sacra-
menten, Christenlicher zucht, an dem Almüsen oder an den anderen gottseligen
Ceremonien vnnd kirchen übungen oder an dem, das hietzu eruordert vnnd gebrau-
chet wurdt, \if! 127 \ Als die Tempel vnnd tempel geschiere dienen vermög gött-
lichs gesatzes vnnd der heiligen kirchen regulen tauglich, getruw vnnd geflissen,
auch von den gemeinden, deren sie jn disem dienst also dienen sollen, dartzu erweh-
let vnd tauglich erkennet sind, vnnd die auch solchen dienst thättlich jn aller heilig-
keit vnnd mit trewenn, wie das die notturfft vnnd das heil der kirchen eruorderet
vnnd es jn göttlichem gesatz vnnd den kirchen Regulen furgeschriben, verrichten,
Auch das die, so das predig ampt vnnd die Seelsorg christlich versehen vnnd durch
die ordenliche5 Oberkeit yedes orts von wegen vnnd mit gehelle der war Christli-
chen gemeinden yeder kirchen datzu erwehlet sind, die furnemisten diener solcher
kirchen sind, denen alles dass Jhenige, so solchen kirchen dieneren von rechts wegen
ymmer zugehören mage, auch zum furnemmisten gebürt vnnd zustaht.
Dis weiset das göttlich recht clarlich aus, wie wir das jn der schrifft, den kirchen
regulen vnnd keyserlichen gesetzen, auch by allen heiligen vätteren überflüssig ha-
ben, wie mann das auch aus den eingefürtten orttenn gnügsam zuerlernen hatt.
Der vierdt Articül: Wer an yedem ort das kirchen gütt verordnen vnnd verhelffen
solle, das die gemeinden Christi vnnd jre diener das jhenige niessen mögen, das6
jnen vom kirchen gütt gebürt. I ijv / 128 I
Dis solle eigentlich verschaffen die ordenliche7 Oberkeit yedes orts', so das schwert
tregt. Dan Gott will, das alle Seelen8, auch der allergeistlichsten, wie das alle H[eili-
g) danach gestr.: der kirchen zu Franckfurt oder: a, b.
h) danach gestr.: anderer: a, b.
i) davor am linken Rand von anderer Hand m roter Tinte hinzugefügt, beide letzte Worte an-
schließend gestr.: Ministri eccles[iae] Francoford[i]: b.
j) davor am linken Rand von anderer Hand m roter Tinte: Magistratus prophanus dispenset Ec-
clesiae bona: b.
1. Vgl. Decr. Grat. I, Dist. 61, c. 14-18 (Friedberg I, Sp.232F).
2. irgendeiner.
3. zu unterhalten.
4. als diejemgen, die.
5. rechtmäßige, legitime.
6. was.
7. Vgl. oben Anm. 5.
8. sc. »omnis anima« (Röm 13,1 m der Vg.); vgl. unten S.405,29, und S.407,11 sowie BOL 15,
S. 131; vgl. auch Seebaß, Martin Bucers Beitrag, S. i68f.
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