252 8. GUTACHTEN FÜR DEN ARNSTÄDTER BUNDESTAG
werde. Vnd sol daran nit hindern, I jj1/ 1/8 I das er aus jrriger meynunge der Stadt
damit hat dienen wullen, das1 jr keyn dinst oder nutz hat seyn mogen.
Also weil alle, die etwas an die kirchen vnd gottes gaben gegeben, damit vornem-
lich haben Gott eyn dinst vnd gefallen thun vnd jre heil fordern wollen, ob sie dann
dabey aus aberglauben angedingt2 haben seelmessen vnd anders, das weder Gott
eyn ehr noch sden gebern5 eyn forderunge zu jrem heil seyn mag, so sol doch disser
jrthumb die begabunge nicht zu nicht machen, Sonder die vorgesetzten der kirchen
sollen mit den erben, wo die vorhanden, solche gabungen zu andern gotlichen din-
gen verordnen, die Gott wol gefallen vnd deshalben forderlich seyn, beyd zu gefal-
len vnd freuden der verstorbenen, so sie inn der warheit vnd bei Christo seynt, vnd
forderunge des heils der jren, die noch vff erden seynt.
Es mag auch in dissem nicht gelten, das man die gedinge3 der aberglaubischen ce-
remonien verwenden will, dann inn dissen sachen keyn kauff noch4 solich gedinge
stat haben mag. Es seynt freye gaben, Gott1 “selb gegeben", vnd wo schon eygentlich
gedinge gemacht seynt, als man vil findet jnn den letzten stifftungen vnd derv ange-
dingten Ceremonien nit gehalten Wwerden, weil sie wider Gott seind doch mage
nicht recht sein“', das als dann diex gegebnen guter an die erben odery andere fallen
solten vnd wer recht gottselig ist, der wirt freilich soliche begabunge der seynen dar-
umb, das das yhenige nit mehr gehalten wirt, das Gott eyn grewel ist, von dem gott-
lichen Religion guth nichtz abzuziehen begeren, sonder vil liber dazu verhelffen, das
es zu dem rechten gotlichen brauch angekeret werde.
Wo aber ja eyner vff soliche gedinge der seynen tringen wolle, dem were villicht
zu wilnfaren, deren gedinge I Z79 I findet man aaber auch" nit vil.
Bey dem allem aber ist das auch recht vnd in kirchen Regeln versehen, Wo die vnd
deren nachkomen, so etwan die kirch rechtlich begabet, zu armut kemen, sol yhn5
von jren stifftungen vnd gabungen vor andern hilff vnd narunge verschafft werden,
wie auch sie oder die jren die kirch vnd gemeyn vor andern begabet haben; das hat
also verordnet das Concilium Toletanum davon, 16. q. i.b Quicumque6.
s) —s) von Bucer vor den linken Rand geschrieben und eingewiesen für gestr.: yhnen.
t) wohl von Bucer korr. aus: Gottes.
u) —u) von Bucer vor den linken Rand geschrieben und eingewiesen.
v) von Bucer über der Zeile nachgetragen und eingewiesen.
w) —w) von Bucer vor den linken Rand geschrieben und eingewiesen.
x) von Bucer über der Zeile nachgetragen und eingewiesen für gestr.: das.
y) von Bucer über der Zeile nachgetragen für gestr.: vnd.
z) undeutlich korr.
a) — a) möghcherweise von Bucer über der Zeile nachgetragen und eingewiesen.
b) undeutlich.
1. was.
2. Vgl. oben S. 251, Anm. 8.
3. vertragliche Vereinbarungen, Ubereinkünfte.
4. nach.
5. ihnen.
6. Decr. Grat. II, C. 16, qu. i, c. 44 (Friedberg I, Sp.774).
werde. Vnd sol daran nit hindern, I jj1/ 1/8 I das er aus jrriger meynunge der Stadt
damit hat dienen wullen, das1 jr keyn dinst oder nutz hat seyn mogen.
Also weil alle, die etwas an die kirchen vnd gottes gaben gegeben, damit vornem-
lich haben Gott eyn dinst vnd gefallen thun vnd jre heil fordern wollen, ob sie dann
dabey aus aberglauben angedingt2 haben seelmessen vnd anders, das weder Gott
eyn ehr noch sden gebern5 eyn forderunge zu jrem heil seyn mag, so sol doch disser
jrthumb die begabunge nicht zu nicht machen, Sonder die vorgesetzten der kirchen
sollen mit den erben, wo die vorhanden, solche gabungen zu andern gotlichen din-
gen verordnen, die Gott wol gefallen vnd deshalben forderlich seyn, beyd zu gefal-
len vnd freuden der verstorbenen, so sie inn der warheit vnd bei Christo seynt, vnd
forderunge des heils der jren, die noch vff erden seynt.
Es mag auch in dissem nicht gelten, das man die gedinge3 der aberglaubischen ce-
remonien verwenden will, dann inn dissen sachen keyn kauff noch4 solich gedinge
stat haben mag. Es seynt freye gaben, Gott1 “selb gegeben", vnd wo schon eygentlich
gedinge gemacht seynt, als man vil findet jnn den letzten stifftungen vnd derv ange-
dingten Ceremonien nit gehalten Wwerden, weil sie wider Gott seind doch mage
nicht recht sein“', das als dann diex gegebnen guter an die erben odery andere fallen
solten vnd wer recht gottselig ist, der wirt freilich soliche begabunge der seynen dar-
umb, das das yhenige nit mehr gehalten wirt, das Gott eyn grewel ist, von dem gott-
lichen Religion guth nichtz abzuziehen begeren, sonder vil liber dazu verhelffen, das
es zu dem rechten gotlichen brauch angekeret werde.
Wo aber ja eyner vff soliche gedinge der seynen tringen wolle, dem were villicht
zu wilnfaren, deren gedinge I Z79 I findet man aaber auch" nit vil.
Bey dem allem aber ist das auch recht vnd in kirchen Regeln versehen, Wo die vnd
deren nachkomen, so etwan die kirch rechtlich begabet, zu armut kemen, sol yhn5
von jren stifftungen vnd gabungen vor andern hilff vnd narunge verschafft werden,
wie auch sie oder die jren die kirch vnd gemeyn vor andern begabet haben; das hat
also verordnet das Concilium Toletanum davon, 16. q. i.b Quicumque6.
s) —s) von Bucer vor den linken Rand geschrieben und eingewiesen für gestr.: yhnen.
t) wohl von Bucer korr. aus: Gottes.
u) —u) von Bucer vor den linken Rand geschrieben und eingewiesen.
v) von Bucer über der Zeile nachgetragen und eingewiesen.
w) —w) von Bucer vor den linken Rand geschrieben und eingewiesen.
x) von Bucer über der Zeile nachgetragen und eingewiesen für gestr.: das.
y) von Bucer über der Zeile nachgetragen für gestr.: vnd.
z) undeutlich korr.
a) — a) möghcherweise von Bucer über der Zeile nachgetragen und eingewiesen.
b) undeutlich.
1. was.
2. Vgl. oben S. 251, Anm. 8.
3. vertragliche Vereinbarungen, Ubereinkünfte.
4. nach.
5. ihnen.
6. Decr. Grat. II, C. 16, qu. i, c. 44 (Friedberg I, Sp.774).