Metadaten

Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]; Buckwalter, Stephen E. [Bearb.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 14): Schriften zu Täufertum und Spiritualismus 1531 - 1546 — Gütersloh, 2011

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.30651#0032
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten

DWork-Logo
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
28 1. verteidigung der kindertaufe gegen marpeck

jtem Augustinus ¹ ,der gelert vnnd gelebt hat, als man zalt ᵏ 397 ² .Der gleychen
zeugen Hieronimus ³ , Nazanzenus ⁴ , Chrisostomus ⁵ vnnd alle alte
leerer, welche ich gar nicht anzieh, damit zu bewaren ⁶ ,das der kindertauff
gerecht sey, darumb, das sie den selbigen gebraucht vnnd zubrauchen gelert
haben, sonder allein als zeügen jrer zeyten vnnd des, das sie zu jren zeyten er- 5
kennet haben, jn dem sie ie haben künden die warheyt schreyben, dann was
wier sehen vnnd hören, da von zeugen wier ⁷ .

14. Diß wolt ich aber schliessen, das des jenig, so zu der zeyt der heyligen
martyrer, da eygentlich ein rechte christliche gemeyn gewesen ist, wol gebraucht
worden ist oder zum wenigsten die gotsäligkeyth nit abgethon hat 10
(Dann wa es martyrer Christi gibt, mussen auch rechte Christen sein ˡ ), das
des selbig auch von vnnß recht gebraucht werden | 3 ᵛ / 730 |Vnnd zum wenigsten
kein vrsach sein mag, ieman Christlich gemeinschafft abzuschlagen, wie
woll eynem gottsäligen demutigen Christen dises wol auch vrsach geben
würt, das er sich gleych wol vmbsehe, eh dan er den kinder tauff verwerffen ᵐ , 15
welchen so heylige martyrer jm gottes namen vnnd als gott gefellig gebraucht
haben. Doch seye auff diß mals nichs, sonder der gantz handel vff das aynig
wort ⁸ gottes gesetzet vnnd von vettern ⁹ nur zeugnuß irer zeyt genomen.

15. Diß staht steyff ¹⁰ :wir, sobyvnnß rechter glaub ¹¹ ,seind kinder Abrahae
ⁿ ,darumb ist auch Gott vnser ¹² kinder Gott, die wier im zu preyß solcher 20
gnad vnnd vns der selbigen zuerinnern vnnd vermanen, mit dem sacrament
solchs bundts vnnd der wider geburt, so vil meer dan ¹³ die alten vffopferen

k) konj. für fälschlich: zal zalt.
l) von Hand 2 (vgl. oben S. 25, textkritische Anmerkung d) über der Zeile nachgetragen
und eingewiesen.
m) zu erwarten: verwerffe.
n) konj. für: Abrahe (e-caudata vom Schreiber unterlassen).

1. Vgl. Augustin, De baptismo 4,23,30 (PL 43, Sp. 174; CSEL 51, S. 258,24–29); De Genesi
ad litteram 10,23 (PL 34,Sp. 426;CSEL 28/1,S.327,1–4); De peccatorum meritis et remissione
1,9,10 (PL 44, Sp. 114f.; CSEL 60, S.11,13–17), 1,24,34 (PL 44, Sp.128; CSEL 60,
S. 33,17–23) und 2,27,43 (PL 44, Sp.177; CSEL 60, S.114,16–22).

2. Augustin von Hippo lebte von 354 bis 430; inden Jahren um 397 verfaßte er seine
wichtigen Werke ›De doctrina christiana‹, ›Confessiones‹ und ›Contra Faustum Manichaeum‹
(vgl. Brown, Augustine, S.178; Lancel, Augustin, S.741).
3. Vgl. Hieronymus, Dialogus adversus Pelagianos 3,18 (PL 23, Sp. 588; CChr.SL 80,

S. 122,1–3); In Hiezechielem 4,16,4,5 (PL 25, Sp.127; CChr.SL 75, S.163,916–164,929).
4. Vgl. Gregor von Nazianz,Oratio 40,17 (PG 36,Sp. 380f.) und 40,28 (PG 36, Sp.400).
5. Vgl. Johannes Chrysostomus, Sermo ad Neophytos 6 (FC 6/1, S.258 f.; SC 50, S.170).
6. beweisen.
7. Vgl. Joh 3,11 und IJoh 1,1–3.
8. allein auf das Wort.
9. den Kirchenvätern.
10. fest, gewiß.
11. ergänze: ist.
12. sc. unserer.
13. als.
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften