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1. verteidigung der kindertaufe gegen marpeck
vnnd ergeben sollen, so fil jn vnns sollich verheyssong Gottes bas ¹ erkant
vnnd jm werck krefftiger sein solle. Dagegen würt alles, das man von figuren
vnnd bedeütungen, so im alten volck vff das new vergangen seindt, furbringen
mag, nichs vermögen ² ;der herr hat wöllen jr Gott seynn ³ ;wes Gott der ist,
der ist selig, der jst in Christo. Dan sunst kein nam ist, da durch man selig
werde ⁴ .Sie seind wol als ein kind vonn kleine des verstandts vnnd geringer
des geysts wegen gezelet worden, | 4 ʳ / 731 |Aber ᵒ doch ein erb ⁵ .Also sagt
Paulus: »Als wier (merck: wir) noch kinder waren, dienten wier vnder den
elementenn der welt« ⁶ ,zun Galatern am 3[19–29] vnnd 4[1–11].
16. Onglaub ist nieman gottes, gefallet nieman Gott ⁷ .Waaber glaub, da
ist der new vnnd ewig bund, da lieb vnnd ein freyer wil; diß hat Gott in allem
seynem gesatz fürnemlich alweg gewölt vnnd gesuchet, darumb dan der Herr
sagt: »alles gesatz vnnd propheten hangen daran« ⁸ ,»Lieb gott von gantzem
hertzenn« etc. ⁹
17. Auß dem, das man die wort Pauli nit recht ansicht, wil man das volck
der Juden vnnd die Christen zu weyt vnderscheyden, jhene gar ¹⁰ ausserlich,
dise gar jnnerlich machen ¹¹ .Redet aber Paulus, so er vom knechtlichem
volck ᵖ redet, das des geystlichen feindt ist, nur von den gleyßneren, die sich
der ceremonien des gesatzes on glauben hielten, wie er auch, so er von wercken
des gesatzes, die er dem glauben entgegen setzet, schreybet, von den
gleyßnerischen wercken der falschen Juden redet. Dan keyner, kein Jud noch
vom volck Gottes, der in seinen bundt ware, der nit glaubet, Rom. 2[28–29],
dan gott zum fürnemsten den glauben fordert, laut des ersten ¹² jn zehen gebotten,
vnnd ist nit möglich, das jeman Gott on glauben gefalle, ich schweyg
gottes kind, erstgeborner Sun, sonder traut volck, | 4 ᵛ / 732 |erbteyl vnnd der
o) Dittographie: aber Aber.
p) von Hand 2 (vgl. oben S. 25, textkritische Anmerkung d) über der Zeile nachgetragen
und eingewiesen.
1. besser.
2. Vgl. hierzu besonders Hammann, Entre la secte et la cité,S.129f. (= Zwischen Volkskirche
und Bekenntnisgemeinschaft, S. 111f.); Detmers, Reformation und Judentum,
S.186–198; Strohm, Der unterschätzte Reformator, S.103f.
3. Vgl. Gen 17,7.
4. Act 4,12.
5. Vgl. Röm 8,17.
6. Gal 4,3; vgl. IKor 13,11.
7. Hebr 11,6.
8. Mt22,40 par.
9. Dtn 6,5; Mt22,37 par.
10. ganz.
11. Vgl. hierzu Hammann, Entre la secte et la cité, S.144f. (= Zwischen Volkskirche und
Bekenntnisgemeinschaft, S. 123f.); Detmers, Reformation und Judentum, S. 186–198; Reventlow,
Bibelautorität, S.145–147.
12. Vgl. oben S. 25, Anm. 1.
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1. verteidigung der kindertaufe gegen marpeck
vnnd ergeben sollen, so fil jn vnns sollich verheyssong Gottes bas ¹ erkant
vnnd jm werck krefftiger sein solle. Dagegen würt alles, das man von figuren
vnnd bedeütungen, so im alten volck vff das new vergangen seindt, furbringen
mag, nichs vermögen ² ;der herr hat wöllen jr Gott seynn ³ ;wes Gott der ist,
der ist selig, der jst in Christo. Dan sunst kein nam ist, da durch man selig
werde ⁴ .Sie seind wol als ein kind vonn kleine des verstandts vnnd geringer
des geysts wegen gezelet worden, | 4 ʳ / 731 |Aber ᵒ doch ein erb ⁵ .Also sagt
Paulus: »Als wier (merck: wir) noch kinder waren, dienten wier vnder den
elementenn der welt« ⁶ ,zun Galatern am 3[19–29] vnnd 4[1–11].
16. Onglaub ist nieman gottes, gefallet nieman Gott ⁷ .Waaber glaub, da
ist der new vnnd ewig bund, da lieb vnnd ein freyer wil; diß hat Gott in allem
seynem gesatz fürnemlich alweg gewölt vnnd gesuchet, darumb dan der Herr
sagt: »alles gesatz vnnd propheten hangen daran« ⁸ ,»Lieb gott von gantzem
hertzenn« etc. ⁹
17. Auß dem, das man die wort Pauli nit recht ansicht, wil man das volck
der Juden vnnd die Christen zu weyt vnderscheyden, jhene gar ¹⁰ ausserlich,
dise gar jnnerlich machen ¹¹ .Redet aber Paulus, so er vom knechtlichem
volck ᵖ redet, das des geystlichen feindt ist, nur von den gleyßneren, die sich
der ceremonien des gesatzes on glauben hielten, wie er auch, so er von wercken
des gesatzes, die er dem glauben entgegen setzet, schreybet, von den
gleyßnerischen wercken der falschen Juden redet. Dan keyner, kein Jud noch
vom volck Gottes, der in seinen bundt ware, der nit glaubet, Rom. 2[28–29],
dan gott zum fürnemsten den glauben fordert, laut des ersten ¹² jn zehen gebotten,
vnnd ist nit möglich, das jeman Gott on glauben gefalle, ich schweyg
gottes kind, erstgeborner Sun, sonder traut volck, | 4 ᵛ / 732 |erbteyl vnnd der
o) Dittographie: aber Aber.
p) von Hand 2 (vgl. oben S. 25, textkritische Anmerkung d) über der Zeile nachgetragen
und eingewiesen.
1. besser.
2. Vgl. hierzu besonders Hammann, Entre la secte et la cité,S.129f. (= Zwischen Volkskirche
und Bekenntnisgemeinschaft, S. 111f.); Detmers, Reformation und Judentum,
S.186–198; Strohm, Der unterschätzte Reformator, S.103f.
3. Vgl. Gen 17,7.
4. Act 4,12.
5. Vgl. Röm 8,17.
6. Gal 4,3; vgl. IKor 13,11.
7. Hebr 11,6.
8. Mt22,40 par.
9. Dtn 6,5; Mt22,37 par.
10. ganz.
11. Vgl. hierzu Hammann, Entre la secte et la cité, S.144f. (= Zwischen Volkskirche und
Bekenntnisgemeinschaft, S. 123f.); Detmers, Reformation und Judentum, S. 186–198; Reventlow,
Bibelautorität, S.145–147.
12. Vgl. oben S. 25, Anm. 1.
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