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https://doi.org/10.11588/diglit.30651#0356
352 5. gegenantwortder strassburger prediger
Luge nun du, wie einem biderman ¹ ,wir schweigen ainem christen, anstannde,
so offennliche warhait schreybenn: du weist, das wir dein gemüt gegen
D[oktor] Luther wissen, besorgen well, es stannde also gegenn anndern
auch, die in offenntlichenn diennstenn des Euangeli seind. Gott erbarme
Sich ᵘ dein, das dis dein glaubenn vnnd verkerenn aus Luthers vnnd vnnse- 5
renn bucheren wirt dir Got warlich wehrenn: er wolle dirs mit mir ᵛ genaden
wehren! was du für dialectis ʷ vnnd sonnder verstand der sprachen habest,
beweyßest täglich also, das man Woll sihet, das du dich weytt zu weyt vber
deinen bruff ˣ² hinaus lassest: gott helffe dir vnnd vnns zu warer gelassenheyt
³ . 10
Du erinnerst vnns, furtzusehen ⁴ ,das wir nit selb die kirch Christi mer zerstörenn
dann ⁵ forderen ⁶ .Dis nemen wir zu dannck an, bitten dich aber
Lautter vmb des herren willen, der vnns zur warhayt zubringen fur vnns den
bitterenn todt gelitten hatt, sage doch frey heraus, wo mit wir die kirch versterenn;
das ainige pure Euangeli wolten wir gernn trewlich predigenn mit dem 15
Lebenn, jm auch zeugnus gebenn vnnd vnns gegen Mangklich ⁷ vn[d] | 29 ᵛ /
948 ᵛ |woesvnns hierinn felet, Das nun Layder fil geschicht, wolten wir vnns
ain ieden besserenn vnnd zichtigenn Lassenn; was sollen wir me thun? war
ists: fil mer eyfers, mer vfsehenn, hohere weyßhayt, gantzere herligkeit ʸ geheret
hietzu: gib vnns aber die in sollichen weitten komen seind, so wellen wir 20
jnnen warlich statt gebenn; wir wissen auch von keinen widersecherenn, vermeinet
oder vnuermeinet ⁸ ,wellen vnsere sachenn dem herren beuelhenn.
Dieweil aber des ligens wider vnnsere Lere vnd lebenn so fil ist wer den, vnnd
da durch schwerer abfal von allem Christlichem Lebenn eingefüret, die lugner
sich auch alletthalb so ein Reyssenn, das du dych auch sollicher leut nit 25
schemhest, wellichs vnns an dich zum hochsten befrembdet, haben wir nie
mer begeret, dann das ieder frey saget, waraus ᶻ doch fellet, vnnd so wir zu disem
dienst nit taugenlich, das man vns dannen- vnnd andere darstellet, damit
das theure wort gottes nit so jämerlich verlesteret, die ainfeltigenn so schwerlich
geergeret werdenn; du schreybest, wir sollenn vnnseren vermeinten wider- 30
u) korr. aus: dich.
v) Jean Rott (QGT 8 [Elsaß II], S.167,23) konj. hier: mer.
w) konj. für fälschlich: diaclectis.
x) korr. aus: beuff.
y) Jean Rott (QGT 8 [Elsaß II], S.167,37) konj. hier: heiligkeit.
z) Jean Rott (QGT 8 [Elsaß II], S.168,8) konj. hier: was vns.
1. Vgl. oben S.327, Anm.3.
2. Beruf.
3. Vgl. oben S. 350,3.
4. Vorsorge zu treffen.
5. als.
6. Vgl. oben S. 348,11–350,1.
7. jeden, jedermann.
8. Vgl. oben S. 350,2.
Luge nun du, wie einem biderman ¹ ,wir schweigen ainem christen, anstannde,
so offennliche warhait schreybenn: du weist, das wir dein gemüt gegen
D[oktor] Luther wissen, besorgen well, es stannde also gegenn anndern
auch, die in offenntlichenn diennstenn des Euangeli seind. Gott erbarme
Sich ᵘ dein, das dis dein glaubenn vnnd verkerenn aus Luthers vnnd vnnse- 5
renn bucheren wirt dir Got warlich wehrenn: er wolle dirs mit mir ᵛ genaden
wehren! was du für dialectis ʷ vnnd sonnder verstand der sprachen habest,
beweyßest täglich also, das man Woll sihet, das du dich weytt zu weyt vber
deinen bruff ˣ² hinaus lassest: gott helffe dir vnnd vnns zu warer gelassenheyt
³ . 10
Du erinnerst vnns, furtzusehen ⁴ ,das wir nit selb die kirch Christi mer zerstörenn
dann ⁵ forderen ⁶ .Dis nemen wir zu dannck an, bitten dich aber
Lautter vmb des herren willen, der vnns zur warhayt zubringen fur vnns den
bitterenn todt gelitten hatt, sage doch frey heraus, wo mit wir die kirch versterenn;
das ainige pure Euangeli wolten wir gernn trewlich predigenn mit dem 15
Lebenn, jm auch zeugnus gebenn vnnd vnns gegen Mangklich ⁷ vn[d] | 29 ᵛ /
948 ᵛ |woesvnns hierinn felet, Das nun Layder fil geschicht, wolten wir vnns
ain ieden besserenn vnnd zichtigenn Lassenn; was sollen wir me thun? war
ists: fil mer eyfers, mer vfsehenn, hohere weyßhayt, gantzere herligkeit ʸ geheret
hietzu: gib vnns aber die in sollichen weitten komen seind, so wellen wir 20
jnnen warlich statt gebenn; wir wissen auch von keinen widersecherenn, vermeinet
oder vnuermeinet ⁸ ,wellen vnsere sachenn dem herren beuelhenn.
Dieweil aber des ligens wider vnnsere Lere vnd lebenn so fil ist wer den, vnnd
da durch schwerer abfal von allem Christlichem Lebenn eingefüret, die lugner
sich auch alletthalb so ein Reyssenn, das du dych auch sollicher leut nit 25
schemhest, wellichs vnns an dich zum hochsten befrembdet, haben wir nie
mer begeret, dann das ieder frey saget, waraus ᶻ doch fellet, vnnd so wir zu disem
dienst nit taugenlich, das man vns dannen- vnnd andere darstellet, damit
das theure wort gottes nit so jämerlich verlesteret, die ainfeltigenn so schwerlich
geergeret werdenn; du schreybest, wir sollenn vnnseren vermeinten wider- 30
u) korr. aus: dich.
v) Jean Rott (QGT 8 [Elsaß II], S.167,23) konj. hier: mer.
w) konj. für fälschlich: diaclectis.
x) korr. aus: beuff.
y) Jean Rott (QGT 8 [Elsaß II], S.167,37) konj. hier: heiligkeit.
z) Jean Rott (QGT 8 [Elsaß II], S.168,8) konj. hier: was vns.
1. Vgl. oben S.327, Anm.3.
2. Beruf.
3. Vgl. oben S. 350,3.
4. Vorsorge zu treffen.
5. als.
6. Vgl. oben S. 348,11–350,1.
7. jeden, jedermann.
8. Vgl. oben S. 350,2.