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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]; Buckwalter, Stephen E. [Bearb.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 14): Schriften zu Täufertum und Spiritualismus 1531 - 1546 — Gütersloh, 2011

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https://doi.org/10.11588/diglit.30651#0370
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366 7. antwortbucers auf bernhard rothmann

Bucer: Das Bestreben, ein sündloses Leben zu führen, ist erst die Folge der
uns geschenkten Erneuerung [C3b-C4a, D3b-D4a].

C. Rothmann beruft sich für seine Position auf die Kirchenväter und auf die
Praxis der Alten Kirche [C6b, D5b, E2a/b, E6a/b].
Bucer zitiert Origenes, Augustin, Cyprian und Johannes Chrysostomus als
Hauptzeugen der Kindertaufe; die Alte Kirche habe die Kindertaufe praktiziert
[C7a-D2a, D6a-D7b, E2a-E3b, E6a-E7b].

D. Rothmann: Die Taufe von Kindern, die ja über keine moralische Urteilskraft
verfügen, sowie derjenigen Menschen, die der Sünde noch nicht abgestorben
sind, ist keine christliche Taufe [D4a].
Bucer: Allen Menschen – Kindern wie Erwachsenen – haftet die Erbsünde
an; gerade als Sünder bedürfen sie der Taufe [D4b].

E. Rothmann: Nur diejenige Taufe ist christlich, in welcher der Täufling ein
bewußtes Bekenntnis seines Glaubens ablegt [D4b-D5a].
Bucer: Aber Kinder, die zu einem solchen Bekenntnis nicht fähig sind, sind
auf jeden Fall durch die Taufe in den Bund Gottes aufzunehmen, ebenso wie
sie gemäß Gen 17,7–10 zu beschneiden waren [D5a].

F. Rothmann: Die Taufe setzt die Unterrichtung des Täuflings sowie dessen
bewußte Abwendung von der Unreinheit dieser Welt voraus [D7b-D8a].
Bucer: Die Taufe ist erst der Anfang eines langen Weges –ein Christ ist stets
ein unvollendeter, stets der Belehrung und der vergebenden Zuwendung
Gottes bedürftiger Sünder [D8a-E1b]. Nicht die purificati,sondern die purificandi
sind zu taufen [E3b-E4a].

G. Rothmann: Die Kindertaufe ist eine Verhöhnung der wahren Taufe und
bringt den Verfall der Kirche mit sich [E2a, F3a].
Bucer: Vielmehr sind es die Verachtung des Wortes Gottes zugunsten von
menschlichen Erdichtungen und der fehlende Eifer der Prediger,die diesen
Verfall herbeiführen [E5a-E6a, F3a].

H. Rothmann: Die Kindertaufe steht einer Kirchendisziplin im Wege [E4a].
Bucer: Die Ausübung des Banns wird durch die Kindertaufe keineswegs
verhindert [E4a-E5b].

I. Rothmann kündigt an, seine Position in einem demnächst erscheinenden
›Bekenntnis‹ ausführlicher darzulegen [E7b]; darin werde er die Unzulänglichkeiten
der Kindertaufe erläutern [F3a].
Bucer beteuert seine Vertrautheit mit den gängigen Argumenten der Täufer,
bekräftigt erneut seine Überzeugung, daß Christus die Kindertaufe geboten
hat und listet die Irrlehren der Täufer katalogartig auf [E8a-F2b].

VI. Abschließende Bemerkungen Bucers [F3a-F7b]
A. Die Notwendigkeit gewissenhafter Prediger, einer eifrigen Katechese und
einer strengen Kirchendisziplin [F3a/b]
B. Warnung vor Melchior Hoffman [F4a–5b]
C. Zentraler theologischer Stellenwert der Inkarnation Christi [F5b]
D. Bitte an Rothmann, in der Frage der Kindertaufe sich dem Urteil der Kirche
zu fügen [F5b-F6b]
 
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