514 11. stellungnahme zum bekenntnis der täufer
halten in der lere vom glauben vnd guten wercken vnd vnserem gantzen heil, wie wir
vns zu Ziegenhain myt Peter Teschen verglichen ¹ ,welchem vergleichen irer itzt
vberschicktem bekentnus wir nit entkegen sein achten.
Jtem bei dem helgen Abentmal, jm gebet, Almußen vnd Christliche diensten ᶜ ,
Auch welchen der here kinder beschert, die Teuffen ᵈ lassen, weil die der kirchen 5
mehr dan yhnen geboren werden, vnd die selbige sich fur ² dem hern schuldig weis,
solche zu teuffen, der Oberkeit in gebierendem ³ schweren ⁴ ,weren ⁵ vnd anderem
burgerlichem pilligem thun waren gehorsam leisten.
Wansich disse oder auch andere brieder,soweit wie itzt gemelt, von allen secten
vnd jrthumen zu der gemein vnd warheit christi bey vns thun wollen, So erkennen 10
wir vor dem heren, das sie vns in der gedult vnd liebe Christi vffzunemen vnd
freuntlich wie vnsere brieder vnd mitglitter in Christo zu halten sein, guter hoffnonge,
sie werden den schaden irer jrrigen sonderonge vnd den fele ⁶ ,das sie nach
nit erkennen, das der heilig tauff aus dem befelch des hern | 5 ᵛ |den kindren mytgeteilt
wirt ⁷ ,von tage zu tage bas erkennenn vnd sich zu volkummener vergleichonge 15
vnd gemeinschafft aller ding myt vns im heren begeben vnd mytler zeit, wie sie sich
erbieten, durch yre Christlichs vnd freuntlichs beywonen, getreuwe vermanonge
vnd besserlichem leben vnsere gemein helffen treulich erbauwen vnd die ware kirchen
zucht vnd Christlichen ban ins werck bringen. An dem auch wir myt der hilff
des heren keinen vleis sparen wollen Vnd wa wir des vnfleis vnd nachlassong spuren 20
oder vns des disse brieder oder Andere erjnnerten, erbieten wir vns dagegen ᵉ alwege,
das vnser durch gottes gnade der masse zu thun, das man sehen soll, das vns
die Christliche zucht angelegen sey.
Wollen ᶠ auch dissen briedern ym hern gern verzeihen vnd nachgeben, was sie widder
vns yhe gethan, vnd den hern treulich bitten, das er jnen recht zuerkennen gebe 25
vnd verzeyhe ᵍ ,das sie widder die kirch Christi vnd seine heilge lere yhe schwerlich
gesundigt haben, ʰ Ob wir ʰ Gleichwol gleuben, das sie aus vnzeidigem ⁸ Eyfer gemeynet
haben, sie dienen da mit got vnd nutzen seynen gleubigen. Wir begern auch
c) danach gestr.: thun.
d) danach gestr.: leuffen.
e) von Bucer vor den linken Rand geschrieben und eingewiesen.
f) vor dem Zeilenanfang nachgetragen.
g) korr. aus: verleyhe.
h)–h) von Bucer vor den linken Rand geschrieben und eingewiesen.
1. Tasch nahm an der Ziegenhainer Synode (25.–30. November 1538) teil und kam dort mit
den versammelten hessischen Kirchenführern und Pfarrern zu einer Übereinkunft (Lenz I, S. 324;
Packull, Melchiorites, S.16). Vgl. auch oben S. 513,18f.
2. vor.
3. gebührendem.
4. Schwören.
5. «Wehren«, sc. Waffentragen zu Verteidigungszwecken.
6. den Fehl, den Mangel.
7. Die Verfasser denken wohl an Mt 19,14–15.
8. unüberlegtem, unbesonnenem.
halten in der lere vom glauben vnd guten wercken vnd vnserem gantzen heil, wie wir
vns zu Ziegenhain myt Peter Teschen verglichen ¹ ,welchem vergleichen irer itzt
vberschicktem bekentnus wir nit entkegen sein achten.
Jtem bei dem helgen Abentmal, jm gebet, Almußen vnd Christliche diensten ᶜ ,
Auch welchen der here kinder beschert, die Teuffen ᵈ lassen, weil die der kirchen 5
mehr dan yhnen geboren werden, vnd die selbige sich fur ² dem hern schuldig weis,
solche zu teuffen, der Oberkeit in gebierendem ³ schweren ⁴ ,weren ⁵ vnd anderem
burgerlichem pilligem thun waren gehorsam leisten.
Wansich disse oder auch andere brieder,soweit wie itzt gemelt, von allen secten
vnd jrthumen zu der gemein vnd warheit christi bey vns thun wollen, So erkennen 10
wir vor dem heren, das sie vns in der gedult vnd liebe Christi vffzunemen vnd
freuntlich wie vnsere brieder vnd mitglitter in Christo zu halten sein, guter hoffnonge,
sie werden den schaden irer jrrigen sonderonge vnd den fele ⁶ ,das sie nach
nit erkennen, das der heilig tauff aus dem befelch des hern | 5 ᵛ |den kindren mytgeteilt
wirt ⁷ ,von tage zu tage bas erkennenn vnd sich zu volkummener vergleichonge 15
vnd gemeinschafft aller ding myt vns im heren begeben vnd mytler zeit, wie sie sich
erbieten, durch yre Christlichs vnd freuntlichs beywonen, getreuwe vermanonge
vnd besserlichem leben vnsere gemein helffen treulich erbauwen vnd die ware kirchen
zucht vnd Christlichen ban ins werck bringen. An dem auch wir myt der hilff
des heren keinen vleis sparen wollen Vnd wa wir des vnfleis vnd nachlassong spuren 20
oder vns des disse brieder oder Andere erjnnerten, erbieten wir vns dagegen ᵉ alwege,
das vnser durch gottes gnade der masse zu thun, das man sehen soll, das vns
die Christliche zucht angelegen sey.
Wollen ᶠ auch dissen briedern ym hern gern verzeihen vnd nachgeben, was sie widder
vns yhe gethan, vnd den hern treulich bitten, das er jnen recht zuerkennen gebe 25
vnd verzeyhe ᵍ ,das sie widder die kirch Christi vnd seine heilge lere yhe schwerlich
gesundigt haben, ʰ Ob wir ʰ Gleichwol gleuben, das sie aus vnzeidigem ⁸ Eyfer gemeynet
haben, sie dienen da mit got vnd nutzen seynen gleubigen. Wir begern auch
c) danach gestr.: thun.
d) danach gestr.: leuffen.
e) von Bucer vor den linken Rand geschrieben und eingewiesen.
f) vor dem Zeilenanfang nachgetragen.
g) korr. aus: verleyhe.
h)–h) von Bucer vor den linken Rand geschrieben und eingewiesen.
1. Tasch nahm an der Ziegenhainer Synode (25.–30. November 1538) teil und kam dort mit
den versammelten hessischen Kirchenführern und Pfarrern zu einer Übereinkunft (Lenz I, S. 324;
Packull, Melchiorites, S.16). Vgl. auch oben S. 513,18f.
2. vor.
3. gebührendem.
4. Schwören.
5. «Wehren«, sc. Waffentragen zu Verteidigungszwecken.
6. den Fehl, den Mangel.
7. Die Verfasser denken wohl an Mt 19,14–15.
8. unüberlegtem, unbesonnenem.