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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]; Buckwalter, Stephen E. [Bearb.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 14): Schriften zu Täufertum und Spiritualismus 1531 - 1546 — Gütersloh, 2011

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https://doi.org/10.11588/diglit.30651#0550
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Text

| 956 ᵛ |Die gelerten von dem tag zu Schmalkalden contra Casparum Schwenckfeld

ᵃ Denn Erbarnn, Achtbarnn vnnd Weysenn Burgermeystern vnnd Rath der Stadt

Vlm, vnnsernn grosgunstigen Herrenn vnnd Freunden ᵃ .
| 953 ʳ |Gnad vnnd friedt Gottes jnn Christo, Erbar,Achtbar vnnd weysenn, besonnder
liebenn hernn vnnd freunde! 5

Euch gebenn wir freuntlicher guter Christlicher maynung zuerkennenn, das wir
vnnd des Durchleuchtigenn Hochgebornnen Fursten vnnd herrnn, herrn Philipsenn
¹ ,Lanndgrauenn zu Hessenn, ᵇ v[nseres] g[nädigen] herrn ᵇ ,etc. gelerthen
vnnd Theologenn ² ,sampt ettlichenn anndern, so alhier zu Schmalkalden ³ versamlett
gewesenn, die schrifften vnnd Bucher Caspar Schwengcfelds vnnd dar- 10
gegenn ᶜ die Confutation ⁴ d[octoris] ᵈ⁵ Licenciati ⁶ Frechti ⁷ ,sovnns vonn Ewern
geschicktenn ⁸ vberanntwortt ⁹ ,gelesenn habenn vnnd sampt denn annderen vff
vnnser gewißen vor gott (wie sich jnn dießenn fellenn geburt ¹⁰ )dieselbigen erwegen,
wöllen euch nitt bergenn ¹¹ , das wir auch jn vor zeitten ¹² etlich Buchlin

a)–a) senkrecht, da geschrieben nachdem der Brief mehrfach zusammengefaltet worden ist (vgl.

Abbildung auf S.545).
b)–b) vom linken Rand eingewiesen.
c) undeutlich korr. aus: dasjegenn.
d) über der Zeile nachgetragen und eingewiesen.

1. Frechts Teilnahme am Schmalkaldener Konvent war ja durch Philipp von Hessen veranlaßt
worden, der hiermit einer Bitte Bucers nachkam (vgl. Lenz I, Nr.45, S.134).

2. Gemeint sind wohl die in hessischen Diensten stehenden Theologen Antonius Corvinus (vgl.
oben S.540,Anm. 1), Johannes Kymeus (vgl. oben S.540,Anm. 2), Balthasar Raid (vgl. oben S.540,
Anm.3)und Johannes Lening (vgl. oben S. 540,Anm.4), die am 16.März 1540 das Gutachten gegen
Franck und Schwenckfeld mitunterschrieben (vgl. oben S. 540,1–4), sich aber am 25. März nicht
mehr in Schmalkalden befanden.

3. Der betreffende Bundes- und Kriegsratstag fand vom 3.März bis 15.April 1540 statt (Haug-
Moritz, Der Schmalkaldische Bund, S. 603).

4. Diese Schrift, die auch unter dem Namen ›Apologie‹ bekannt ist, verfaßte Frecht wohl im
Frühjahr oder Sommer 1539 (Endriß, Schwenckfelds Ulmer Kämpfe, S. 38; Deetjen, Licentiat Martin
Frecht, S.304). Nach den Mutmaßungen von CSch VI, S.387 und Pollet II, S. 212,Anm.3 befindet
sie sich heute im Thüringischen Hauptstaatsarchiv Weimar.

5. Martin Frecht erlangte den Doktortitel 1531 (MBW Bd.12,S.88). Eine alternative Auflösung
des Kürzels im Sinne von »domini« ist jedoch nicht ausgeschlossen.

6. Frecht graduierte 1529 in Heidelberg zum Licentiaten der Theologie (Bossert, Frecht,
S.242,39; Deetjen, Frecht, S. 482,17).
7. Hauptprediger Ulms seit 1533 und erbitterter Gegner Kaspar Schwenckfelds. Zu ihm vgl.
oben S. 422, Anm. 2.
8. Gesandten.
9. Der Ulmer Rat hatte im Januar 1539 beschlossen, »die Streitfrage den Gelehrten des Schmalkaldischen
Bundes vorzulegen« (Endriß, Schwenckfelds Ulmer Kämpfe, S.36).
10. sc. gebührt.
11. verbergen, verhehlen.
12. sc. in Vorzeiten, früher.
 
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