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https://doi.org/10.11588/diglit.30653#0161
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Text
| 507 | Des rahts zu ᵃ Franckfurt Frage vber der Restitution S. Bartholomes Kirchen
daselbs
Es würdt gefraget, was vnßern gunstigen Herren zuo Franckfurt der restitution halb
S. Bartholomeus kirchen sampt der Päpstlichen ceremonien inn der selben auß warem
glauben ann vnßern Herren Jeßum Christum zu thun seie, nach dem jnen die
Acht getrewet ¹ ist ² , wo sie solche restitution nit bewilligenn.
Hieruff zuantworten, wie das predigern des H. Euangeli vnßers Herren gepüret,
bitten wir erstlich vnßern Herren Jesum, das er vnßern gn. H. vnd gantzer stat
Franckfurt gebe, an sich als vnßern Heyland, der allen gwalt in Himmel vnd erden
allein hat, in der warheit zu glauben, welcher glaube sie vnd ein jeden sicher machet
aller gefahr, wa man thut, das Christo gefellet, vnd inn gewiße erwartung setzet alles
onrahts ³ , wa man thut, das Christo mißfallet ᵇ . Dan dißer glaub Christum erkennet
als den, der alles guts alleyn ist, thut vnd gibt, wie auch alle straff, Dann im der vatter
alles gericht geben hat ⁴ .
Zum andern so würt zu sehen sein, was restitution an vnßer gn. H. zu Franckfurt
begeret würt, Nemlich alles kirchen brauchs gemeyner pfaffheyt, wie der zu dißer
zeit gehalten würdt in Messen singen vnd ᶜ lesen für lebendige vnd todten vff gestifft
vnd zufellig ⁵ gelt.
Nun, wer Christum gäntzlich fur seinen Heyland erkennet, wie vns dann das
H. Euangeli predigt, der ist on zweifel, das vnaussprechliche gots lesterung vnd tratzung
⁶ ist in solchem verkereten thun der Pfaffen. Dann wie man das H. Abetmal,
das man Meß heyßet, halten sölle, beschreiben die drey Euangelisten Mattheus,
Marcus vnd Lucas, auch der H. Paulus; Wie ᵈ man in der kirchen singen vnd betten
sölle, leret der geyst Gottes, 1 Cor. 11[1–7] vnd 14[26–35] vnd 1 Timoth. 2[8]; Wie
dan die geistlichen, das ist die diener der kirchen, sein vnd leben sollen, hat der
H. Paulus 1 Timoth. 3[1–16] vnd Titum 1[5–16] vnd anderswo genugsam geleret. So
a) über der Zeile erg.
b) korr. aus: misfallet.
c) davor gestr.: 1.
d) korr. aus: wie.
1. angedroht.
2. Frankfurt drohte in dieser Angelegenheit ein Achturteil des Reichskammergerichts. Vgl. dazu
Jahns, Frankfurt, Reformation und Schmalkaldischer Bund, S. 357f. und 368 f. und oben S. 147f.
Das Reichskammergericht hatte seit 1527 seinen festen Sitz in Speyer, war in erster Linie für Landfriedensbruch
zuständig und konnte die Reichsacht verhängen. Haberkern/Wallach II, S. 518f. und
523f.
3. Schaden, Unfug, Mißbrauch. Grimm 24 (= XI,3), Sp.1230–1234.
4. Vgl. Joh 5,22.
5. zufallendes. Lexer 3, Sp.1198f.
6. Widersetzlichkeit, Feindseligkeit. Lexer 2, Sp.1499.
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| 507 | Des rahts zu ᵃ Franckfurt Frage vber der Restitution S. Bartholomes Kirchen
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Es würdt gefraget, was vnßern gunstigen Herren zuo Franckfurt der restitution halb
S. Bartholomeus kirchen sampt der Päpstlichen ceremonien inn der selben auß warem
glauben ann vnßern Herren Jeßum Christum zu thun seie, nach dem jnen die
Acht getrewet ¹ ist ² , wo sie solche restitution nit bewilligenn.
Hieruff zuantworten, wie das predigern des H. Euangeli vnßers Herren gepüret,
bitten wir erstlich vnßern Herren Jesum, das er vnßern gn. H. vnd gantzer stat
Franckfurt gebe, an sich als vnßern Heyland, der allen gwalt in Himmel vnd erden
allein hat, in der warheit zu glauben, welcher glaube sie vnd ein jeden sicher machet
aller gefahr, wa man thut, das Christo gefellet, vnd inn gewiße erwartung setzet alles
onrahts ³ , wa man thut, das Christo mißfallet ᵇ . Dan dißer glaub Christum erkennet
als den, der alles guts alleyn ist, thut vnd gibt, wie auch alle straff, Dann im der vatter
alles gericht geben hat ⁴ .
Zum andern so würt zu sehen sein, was restitution an vnßer gn. H. zu Franckfurt
begeret würt, Nemlich alles kirchen brauchs gemeyner pfaffheyt, wie der zu dißer
zeit gehalten würdt in Messen singen vnd ᶜ lesen für lebendige vnd todten vff gestifft
vnd zufellig ⁵ gelt.
Nun, wer Christum gäntzlich fur seinen Heyland erkennet, wie vns dann das
H. Euangeli predigt, der ist on zweifel, das vnaussprechliche gots lesterung vnd tratzung
⁶ ist in solchem verkereten thun der Pfaffen. Dann wie man das H. Abetmal,
das man Meß heyßet, halten sölle, beschreiben die drey Euangelisten Mattheus,
Marcus vnd Lucas, auch der H. Paulus; Wie ᵈ man in der kirchen singen vnd betten
sölle, leret der geyst Gottes, 1 Cor. 11[1–7] vnd 14[26–35] vnd 1 Timoth. 2[8]; Wie
dan die geistlichen, das ist die diener der kirchen, sein vnd leben sollen, hat der
H. Paulus 1 Timoth. 3[1–16] vnd Titum 1[5–16] vnd anderswo genugsam geleret. So
a) über der Zeile erg.
b) korr. aus: misfallet.
c) davor gestr.: 1.
d) korr. aus: wie.
1. angedroht.
2. Frankfurt drohte in dieser Angelegenheit ein Achturteil des Reichskammergerichts. Vgl. dazu
Jahns, Frankfurt, Reformation und Schmalkaldischer Bund, S. 357f. und 368 f. und oben S. 147f.
Das Reichskammergericht hatte seit 1527 seinen festen Sitz in Speyer, war in erster Linie für Landfriedensbruch
zuständig und konnte die Reichsacht verhängen. Haberkern/Wallach II, S. 518f. und
523f.
3. Schaden, Unfug, Mißbrauch. Grimm 24 (= XI,3), Sp.1230–1234.
4. Vgl. Joh 5,22.
5. zufallendes. Lexer 3, Sp.1198f.
6. Widersetzlichkeit, Feindseligkeit. Lexer 2, Sp.1499.