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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]; Buckwalter, Stephen E. [Bearb.]; Wilhelmi, Thomas [Bearb.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 16): Nachträge 1531 - 1541 — Gütersloh, 2013

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https://doi.org/10.11588/diglit.30653#0432
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428 18. kurzes bedenken betreffend leonhard von eck

diengenn man aber mitt gott vnd gutem gewiessen nit weichen kan, jn denselbigen
wirdet man auch entlich kein menschliche furcht oder betrauerung ansehenn, Sondern
bei der einmal erkenten gotlichen warheit vnuertrungen ¹ vnd vnabgeschreckt
zupleibenn vnd stehenn. Es koste auch gleich, was es wolle.« ²

Bereits am Tag des Empfangs, am 25. Januar, übermittelte Philipp aber dem Rat
der Stadt Straßburg Abschriften der beiden Schreiben Leonhard von Ecks ³ sowie
von Briefen Wilhelms IV. von Bayern und dessen mit ihm zerstrittenen jüngeren
Bruders Ludwig X. ⁴ an Ottheinrich ⁵ und einen an ihn gerichteten Brief Ludwigs
X. ⁶ Er bat den Rat, diese Briefe auch Bucer zu geben, und er bat auch darum,
Bucer zum Bundestag nach Schmalkalden zu entsenden. ⁷ Zudem setzte er Bucer in
einem ebenfalls am 25. Januar geschriebenen Brief über seine Beurteilungen in

Kenntnis. ⁸

Bucer antwortete Philipp von Hessen am 7. Februar ausführlich ⁹ . Ob er diesem
Brief das hier edierte kurze Bedenken beigefügt hat, ist unwahrscheinlich, da er es
in diesem Brief nicht erwähnt. Möglicherweise verfaßte Bucer dieses Bedenken erst
in den darauffolgenden zwei oder drei Wochen. Es ist gut möglich, daß Bucer diese
Textvorlage für eine weitere Antwort Philipps an Leonhard von Eck am 4. oder
5. März anläßlich seines kurzen Besuches auf dem Wege nach Schmalkalden am 4.
oder 5. März in Rotenburg ¹⁰ Philipp persönlich überbracht hat.

Philipp von Hessen übernahm diesen Text, in dem Bucer die Position der protestantischen
Theologen verteidigt und diejenige der altgläubigen ablehnt, fast wörtlich
in sein Schreiben an Leonhard von Eck vom 12. März. Diese für die landgräflichen
Akten angefertigte Kopie ¹¹ ist von einem Kanzleischreiber wie folgt
beschriftet worden: »Ann Doctor Ecken der prediger halben vff des bucery bedencken.«
¹²

1. unverdrängt, unentwegt.
2. fol. 84 ʳ –84 ᵛ .
3. Straßburg StArch, AA 487, fol.57–59. Brucker, Inventaire I, S.150 f.
4. Ludwig X. (1495–1545), Herzog von Ober- und Niederbayern. von Heigel, Art. Ludwig X.

(Herzog von Ober- und Niederbaiern), in: ADB 19 [1884], S. 513–516.
5. Ottheinrich von der Pfalz (1502–1559), Pfalzgraf bei Rhein, Kurfürst von der Pfalz 1556–

1559. Edel, Art. Ottheinrich, in: NDB 19 [1999], S.655f.
6. Vgl. Lenz I, S.418, Anm. 3.
7. Brief von Philipp von Hessen an den Rat der Stadt Straßburg, Spangenberg, 25. Januar 1540.

Straßburg StArch, AA 487, fol.37–40. Pol. Cor. III, S.14–16 (Nr. 12). Vgl. Lenz I, S.418, Anm. 2.
8. Brief von Philipp von Hessen an Bucer, Spangenberg, 25. Januar 1540. Marburg/L. SArch, Bestand
3 (Pol. Archiv), Nr.2924, fol.12–15. Lenz I, S.131–133 (Nr.44).
9. Brief Bucers an Philipp von Hessen, Straßburg, 7. Februar 1540. Lenz I, S.135–137 (Nr.47).
10. Schloß in Rotenburg an der Fulda (Nordhessen).
11. Marburg/L SArch, Bestand 3 (Pol. Archiv), Nr.1454, fol. 100 ʳ –101 ᵛ . S. Abb. S.433 f.
12. ebd. fol.101 ᵛ .
 
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