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https://doi.org/10.11588/diglit.30653#0439
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Text
| 84a ᵛ |D. ¹ Martini Buceri bedencken vff doctor Ecken schrifft ²
| 84a ʳ | Weil der man zum andern mal clagt ab ³ der hartnäckigkheit vnserer prediger
vnd jhnen, das sie vnder jhnen selbs nit eins vnd jhrer aigenen leer endtgegen sein erfunden
werden, fürwirfft vnd sich des vff vnsers gn. hn. ⁴ zeügnüssen berüffet, achtet
jch, jhm were dannocht anzuzaigen, das v. gnr. ⁵ Fürst ⁶ anders nit wüste, dann
das die Prediger vnser verständtnüß alle der ainichen confession vnd apologi, deren
sie alle vnderschriben, eins weren. Vnd wa schon etwan einer oder zwen erfunden
würden, die sich jnn dem nicht gantz gleich vernemmen liessen, So würden doch die
Fürsten vnd Ständ sich an solcher blödigkheit ⁷ oder zanckgirigkheit nit kheren ⁸ ,
wie man hoffet, das sie sich vff jhrem thail an d. ⁹ Johann Ecken ¹⁰ , Fabri ¹¹ vnd dergleichen
auch nit vergaffen ¹² würden. Es erbütten sich auch die vnsern, das allain
zubestreiten, one das man nit mag Christen sein, vnd das allain endtlich zu widerstreiten,
mit dem man nit mag Christen sein, vnd sich jnn dem finden zulassen, auch
bey der endtlichen leer vnd haltung der alten h. ¹³ vätter. Er solte bey den gaistlichen
seins thails souil erlangen, das sie sich des allain zubessern begeben, das offenbar wider
das gesatz der natur ¹⁴ aller canonum vnd legum sampt der schrifft seie vnd bey
dem nieman ein Christ sein mag, Vnd das allain anzunemmen, das auch mit der
schrifft die canones vnd leges sampt dem gesatz der natur forderen vnd one das nieman
mag ein Christ sein, So werden wir leicht vnd wol zusamen khommen.
1. Domini.
2. Gemeint sind die beiden Briefe Leonhard von Ecks an Philipp von Hessen (s. oben S. 427,
Anm.4 und 5).
3. wegen, über. Frühneuhochdt. WB 1, S.5.
4. gn. hn.: gnädigen Herrn.
5. v. gnr.: unser gnädiger.
6. Philipp von Hessen; s. oben S. 427, Anm.3.
7. Unvermögen, Feigheit, Dummheit. Frühneuhochdt. WB 4, Sp.636f.
8. kümmern. Frühneuhochdt. WB 8, Sp.810 f.
9. Doktor.
10. Johannes Eck (1486–1543), streitbarer altgläubiger Theologe, Prediger in Ingolstadt 1510–
1543; keine Verwandtschaft mit Leonhard von Eck. Iserloh, Art. Eck (Maier, Mayer), Johannes, in:
NDB 4 [1959], S. 273–275.
11. Johannes Fabri (1478–1541), Jurist und altgläubiger Theologe, Bischof von Wien 1530–1541.
Tüchle, Art. Fabri, Johannes, in: NDB 4 [1959], S. 728f.
12. verwundert anschauen. Grimm 25 (= XII,1), Sp.369f.
13. heiligen.
14. Zu Bucers Verständnis des Naturrechts (er erwähnt es u. a. auch in der 1545 erschienenen ›Bestendigen
Verantwortung‹; BDS 11,3, S.326 und 562) vgl. Zwierlein, Reformation als Rechtsreform,
S. 41–50.
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| 84a ᵛ |D. ¹ Martini Buceri bedencken vff doctor Ecken schrifft ²
| 84a ʳ | Weil der man zum andern mal clagt ab ³ der hartnäckigkheit vnserer prediger
vnd jhnen, das sie vnder jhnen selbs nit eins vnd jhrer aigenen leer endtgegen sein erfunden
werden, fürwirfft vnd sich des vff vnsers gn. hn. ⁴ zeügnüssen berüffet, achtet
jch, jhm were dannocht anzuzaigen, das v. gnr. ⁵ Fürst ⁶ anders nit wüste, dann
das die Prediger vnser verständtnüß alle der ainichen confession vnd apologi, deren
sie alle vnderschriben, eins weren. Vnd wa schon etwan einer oder zwen erfunden
würden, die sich jnn dem nicht gantz gleich vernemmen liessen, So würden doch die
Fürsten vnd Ständ sich an solcher blödigkheit ⁷ oder zanckgirigkheit nit kheren ⁸ ,
wie man hoffet, das sie sich vff jhrem thail an d. ⁹ Johann Ecken ¹⁰ , Fabri ¹¹ vnd dergleichen
auch nit vergaffen ¹² würden. Es erbütten sich auch die vnsern, das allain
zubestreiten, one das man nit mag Christen sein, vnd das allain endtlich zu widerstreiten,
mit dem man nit mag Christen sein, vnd sich jnn dem finden zulassen, auch
bey der endtlichen leer vnd haltung der alten h. ¹³ vätter. Er solte bey den gaistlichen
seins thails souil erlangen, das sie sich des allain zubessern begeben, das offenbar wider
das gesatz der natur ¹⁴ aller canonum vnd legum sampt der schrifft seie vnd bey
dem nieman ein Christ sein mag, Vnd das allain anzunemmen, das auch mit der
schrifft die canones vnd leges sampt dem gesatz der natur forderen vnd one das nieman
mag ein Christ sein, So werden wir leicht vnd wol zusamen khommen.
1. Domini.
2. Gemeint sind die beiden Briefe Leonhard von Ecks an Philipp von Hessen (s. oben S. 427,
Anm.4 und 5).
3. wegen, über. Frühneuhochdt. WB 1, S.5.
4. gn. hn.: gnädigen Herrn.
5. v. gnr.: unser gnädiger.
6. Philipp von Hessen; s. oben S. 427, Anm.3.
7. Unvermögen, Feigheit, Dummheit. Frühneuhochdt. WB 4, Sp.636f.
8. kümmern. Frühneuhochdt. WB 8, Sp.810 f.
9. Doktor.
10. Johannes Eck (1486–1543), streitbarer altgläubiger Theologe, Prediger in Ingolstadt 1510–
1543; keine Verwandtschaft mit Leonhard von Eck. Iserloh, Art. Eck (Maier, Mayer), Johannes, in:
NDB 4 [1959], S. 273–275.
11. Johannes Fabri (1478–1541), Jurist und altgläubiger Theologe, Bischof von Wien 1530–1541.
Tüchle, Art. Fabri, Johannes, in: NDB 4 [1959], S. 728f.
12. verwundert anschauen. Grimm 25 (= XII,1), Sp.369f.
13. heiligen.
14. Zu Bucers Verständnis des Naturrechts (er erwähnt es u. a. auch in der 1545 erschienenen ›Bestendigen
Verantwortung‹; BDS 11,3, S.326 und 562) vgl. Zwierlein, Reformation als Rechtsreform,
S. 41–50.