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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Editor]; Neuser, Wilhelm H. [Editor]; Seebaß, Gottfried [Editor]; Strohm, Christoph [Editor]; Buckwalter, Stephen E. [Oth.]; Wilhelmi, Thomas [Oth.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 16): Nachträge 1531 - 1541 — Gütersloh, 2013

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.30653#0477
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22. bedenken buceri

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den leuten felschlich einzubilden vnd abschewlich zu machen vnderstohet, mussen
wir dennoch dem selbigen auch anzeygen, was eyfers vnd liebe er ᵉ jn christlicher
ehhaltung vnd zucht in gerichten habe, vnß so ᶠ felschlich, scham- vnd ehrloß in solichen
anzutasten.

»Er gebe bescheydt, wo er die jungfrawe, die ime in sein frawen zimmer gethon,
etc.« ¹ wie es in m[eines] g[nedigen] h[erren] stellung verffasset ist, biß vff die verantwortung
der teuffer halben ² , Vnd auff solichs, wie es in m[eines] g[nedigen]
h[erren] stelle vermeldet wurdt, meinten wir dann zu schliessen sein vff H[erzog]
H[einrichs] lesteren.

Auß disem nun sehen vnd vrteylen alle fromen | 81 ᵛ | Christen, ob nit H[erzog]
H[einrich] onerhörte, grausame ᵍ , ehrlose vnd buben stucke, deren er keins ³ auff
vnß niemer bringen wirdt, geubet habe vnd vbe wider ehliche trew vnd alle zucht
vnd erbarkeyt etc., deren er sich auch bey keiner erbarkeyt nymer meer purgieren ⁴
wurdt etc.

e) danach gestr.: habe.
f) danach gestr.: schamlos.
g) danach gestr.: bu-.

1. Bucer paraphrasiert den Beginn eines Abschnitts auf Bl. I4b der ›Dritten warhafftigen verantwortung‹:
»So gebe er bescheyd vnd rechnung, wo die junckfrawe, die jme vor jaren innn seiner gemahel
frawenzimmer von jrer freundtschafft von ehrlichen guten leuten gethon worden ist, vnd er
sidder gesagt, one allen grund vnd anzeyge fürgegeben hat, sie sei gestorben, gelassen oder hingethon
hab«. Philipp spielt hier auf Heinrichs klandestines Konkubinatsverhältnis an (vgl. oben
S. 468, Anm. 4).

2. Bucer bezieht sich auf Bl. K1b der ›Dritten warhafftigen verantwortung‹, wo die ausführliche

Behandlung des Vorwurfs der Duldung der Täufer beginnt.
3. keins ... niemer: keins ... jemals.
4. im juristisch Sinne von einem Verdacht befreien, rechtfertigen. Frühneuhochdt. WB 4,

Sp.1445. Vgl. auch oben S. 467, Anm.11.
 
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