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Wolgast, Eike [Editor]; Seebaß, Gottfried [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Editor]; Sehling, Emil [Bibliogr. antecedent]; Arend, Sabine [Oth.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (22. Band = Nordrhein-Westfalen, 2): Das Erzstift Köln - die Grafschaften Wittgenstein, Moers, Bentheim-Tecklenburg und Rietberg - die Städte Münster, Soest und Neuenrade - die Grafschaft Lippe (Nachtrag) — Tübingen: Mohr Siebeck, 2017

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https://doi.org/10.11588/diglit.33493#0152
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Wittgenstein

10. Synodalprotokolla
17. März 1585
Vom conventu zu Lasphe, gehalten den 17. Martii anno [15]85

1. Die pastores der graveschafft Witgenstein erken-
nen sich schuldig, seind auch willig, nicht allein mitt
offentlichen und gemeinen predigten, sondern auch
mit dem catechisiren vleissig anzuhalten, das den
groben, im schwang gehenden lastern, als verach-
tung des wortts Gottes und der heiligen sacramen-
ten, gotteslesterungen, segnen, zaubern, volsauffen,
unzucht, diebstal, ungehorsam gegen die eltern etc.
gestewert und gewehrt moge werden, bitten aber
unterthenig umb handhabung und execution der
wolangestelten polizeyordnung1 und andere christ-
lichen bevhelich, sonderlich, das das nachtsauffen
abgeschaffet werde.
2. Die stewer sol für die armen vleissig gesamlet
und dem rentmeister Wilhelmo2 geliebert werden.
3. Die predigten sollen forthin des sontags durch
h. Johan3 in Weydenhausen und des freitags durch
h[errn] Johann4 in Raumland versehen werden.
4. Dem Schulmeister ist angezeigt worden, das
er sich noch ein halb jhar oder zum lengsten ein jhar
bey der schulen halten soll, welches er verheissen.

a Textvorlage (Handschrift): FA Berleburg, Akten K 12.
1 Polizeiordnung 1573, oben, Nr. 7.
2 Evtl. Wilhelm Bilgen, der zwischen 1575 und 1581 als
Rentmeister des Amts Berleburg fungierte und 1590 als
Sekretär bezeugt ist, Wrede, Territorialgeschichte,
S. 122f.
3 Johann Achenbach stammte aus Laasphe, studierte 1571
in Erfurt und 1576 in Marburg. 1581 war er Lehrer in
Laasphe, seit 1583 Pfarrer in Weidenhausen, Bauks,
Pfarrer, Nr. 8.
4 Johannes Hofius stammte aus Laasphe, er studierte 1570
in Marburg, wurde anschließend zweiter Pfarrer (Dia-

Bittet unterthenig, der wolgeborne, unser gnediger
herr wolle ihn in gnaden bedencken und zur schrei-
berey promoviren.
5. Auch wird gebetten, das die kirchenrechnung
und visitation bald nach den osterfeyertagen mög
gehalten werden.
6. Ferner bitten die sembtliche pastores umb ge-
bürliche handreichung der kirchen- und pfarrzinß,
und dasselbe zu gewönlichen zeitten, denn ein ar-
beitter ist seines lohns werdt5.
7. Wingeshaussen6 und Berghausen7 begert einen
schulmeister. Hieran bey der kirchenrechnung zu
handeln.
8. Die Puderbecher8 betten unterthenig umb et-
liche stemme holtz, ihre kirche nach nottdurfft zu
bawen etc.
Von den ubrigen zur andern zeitt, etc.
No.: Wirt zu Irmgartenb.9 item Weidenhausen10 |
Memoriale D. Pauli11 etc.
Convent zu Lasphe anno [15]85

kon) in Laasphe und war von 1580 bis 1598 Pfarrer in
Raumland, Bauks, Pfarrer, Nr. 2732.
5 Lk 10,7; 1Tim 5,18.
6 Wingeshausen, siehe Wrede, Territorialgeschichte,
S. 185.
7 Berghausen, siehe Wrede, Territorialgeschichte,
S. 130f.
8 Puderbach, siehe Wrede, Territorialgeschichte, S. 172.
9 Irmgartenbrücken = Erndtebrück, siehe Wrede, Ter-
ritorialgeschichte, S. 148f.
10 Weidenhausen, siehe Wrede, Territorialgeschichte,
S. 183f.
11 Paul Crocius (1551-1607), siehe oben, S. 71.

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