Wittgenstein
uff fernern bescheidt. Die schlüßel aber seind ihm
gelaßen, teils, damit die nachtbar im fall der nott zu
den glocken kommen können, teils, damit der or-
den10 nicht mit e. g. committirt werde, teils, das
nicht ein ander nach seiner pfründen trachte.
6. Franciscus Grentzenbach11 soll den pfardienst zu
Wiel versehen biß auf fernere anordnung, und ist
bey Göbel zu Wiel in die herberg und kost verdin-
get, wöchentlich pro 31 albus radermüntz.
7. Diesem ist zum diacon und schulmeister zuge-
ordnet M. Johannes Ahenarius12, der ein zeitlang
bey Grentzenbach den tisch haben soll, biß ihm ein
gewiß stipendium gemacht wird.
8. Nicolaus Clottensis13 ist zum diacon und schul-
meister zu Nümbrecht bestellt, also das er ein zeit-
lang alle sontag uff der Trabenden höhe14 eine predig
thun soll, und zu Numbrecht schul halten und eine
wochenpredig darneben thun. |
9. Den kerchenmeistern ist bevholen worden, pfarr-
und schulheußer soviel zuverbeßern vorm winter,
wie zum teil angefangen, das man sich zur nott dar-
in bergen und vorm schnee und regen erhalten kan.
10. Auch ist verordnet, das auf die erste mitwoch
eines jeden monats ein bettag angestellt und den
sontag zuvor verkundigt werden soll.
Marienhagen, Heckmann, Reformation, S. 24 Anm.
51, S. 30-32, 86.
10 Die Johanniterkommende in Burg-Herrenstrunden be-
saß das Patronatsrecht an den Kapellen in Marienhagen
und Drabenderhöhe, Heckmann, Geschichte, S. 47f.
11 Franz Grenzenbach stammte aus Laasphe, er immatri-
kulierte sich 1585 in Heidelberg, war Diakon in Berle-
burg und ist von 1604 bis zu seinem Tod 1607 als Pfarrer
in Arfeld bezeugt, Bauks, Pfarrer, Nr. 2073; Wrede,
Territorialgeschichte, S. 127. Die beiden Briefe, die
Grenzenbach im September und Oktober 1605 aus Wiehl
an seinen Schwager in Berleburg schickte, legen nahe,
dass er während dieser Zeit dort Pfarrer war, Heck-
mann, Reformation, S. 60-63.
12 Johannes Ahenarius war vermutlich nur kurze Zeit als
Diakon in Wiehl tätig, vgl. das Schreiben des Franz
11. Mit den wiederteuffern ist im haus Homburg zu
zwey unterschiedlich mahlen aus Gottes wortt ge-
handelt worden. Und ist ihnen durch die herren
ambtleute bevholen worden, das sie in die kirch ge-
hen und sich eines beßern berichten laßen sollen.
Darauff die seniorn acht haben werden.
12. Das examen domesticum oder hauslehr ist ange-
ordnet und sol jhärlich in gegenwart eines presbyteri
in jeder hundschaft15 einmal gehalten und itzt also
bald angefangen werden.
13. Auch ist abermal anmahnung geschehen, das die
todtenbein mögen begraben werden.
14. Item, das die vätter vorm kindtauff und braut
und breutigam in wehrendem uffruff16 ins pfarrhauß
kommen und sich auß Gottes wortt ihrer pflicht er-
innern laßen.
15. Das ratum zwischen Alberto Schnabelio und
W[ilhelm] W[underlich] hat nicht gemacht werden
können17, dieweil sich Albertus nach meiner an-
kunfft etliche tag verlohren und in Westphalen nach
Tortmünd18, wie ich berichtet, und von dannen nach
Cöllen gezogen, also das ich ihn gar langsam19 an-
sprechen und wegen meines abzugs mit ihm nicht
transigiren können. |
Grenzenbach an seinen Schwager in Berleburg, Heck-
mann, Reformation, S. 62.
13 Nikolaus Clothenius war von 1600 bis 1620 Kaplan in
Marienberghausen, Heckmann, Reformation, S. 84.
14 Kapelle Drabenderhöhe.
15 Siehe oben, S. 141 Anm. 13.
16 Im mehrwöchigen Zeitraum des Aufgebots der Verlob-
ten.
17 Wilhelm Wunderlich wurde Schnabels Nachfolger auf
der Pfarrstelle in Nümbrecht, wie aus dem Schreiben
hervorgeht, das Paul Crocius am 10. Juni 1605 an Georg
von Sayn-Wittgenstein-Berleburg sandte, FA Berleburg,
Akten H 57. Vgl. den Teilabdruck bei Heckmann, Re-
formation, S. 28f.
18 Dortmund.
19 Niemals, Grimm, DWb 12, Sp. 180.
148
uff fernern bescheidt. Die schlüßel aber seind ihm
gelaßen, teils, damit die nachtbar im fall der nott zu
den glocken kommen können, teils, damit der or-
den10 nicht mit e. g. committirt werde, teils, das
nicht ein ander nach seiner pfründen trachte.
6. Franciscus Grentzenbach11 soll den pfardienst zu
Wiel versehen biß auf fernere anordnung, und ist
bey Göbel zu Wiel in die herberg und kost verdin-
get, wöchentlich pro 31 albus radermüntz.
7. Diesem ist zum diacon und schulmeister zuge-
ordnet M. Johannes Ahenarius12, der ein zeitlang
bey Grentzenbach den tisch haben soll, biß ihm ein
gewiß stipendium gemacht wird.
8. Nicolaus Clottensis13 ist zum diacon und schul-
meister zu Nümbrecht bestellt, also das er ein zeit-
lang alle sontag uff der Trabenden höhe14 eine predig
thun soll, und zu Numbrecht schul halten und eine
wochenpredig darneben thun. |
9. Den kerchenmeistern ist bevholen worden, pfarr-
und schulheußer soviel zuverbeßern vorm winter,
wie zum teil angefangen, das man sich zur nott dar-
in bergen und vorm schnee und regen erhalten kan.
10. Auch ist verordnet, das auf die erste mitwoch
eines jeden monats ein bettag angestellt und den
sontag zuvor verkundigt werden soll.
Marienhagen, Heckmann, Reformation, S. 24 Anm.
51, S. 30-32, 86.
10 Die Johanniterkommende in Burg-Herrenstrunden be-
saß das Patronatsrecht an den Kapellen in Marienhagen
und Drabenderhöhe, Heckmann, Geschichte, S. 47f.
11 Franz Grenzenbach stammte aus Laasphe, er immatri-
kulierte sich 1585 in Heidelberg, war Diakon in Berle-
burg und ist von 1604 bis zu seinem Tod 1607 als Pfarrer
in Arfeld bezeugt, Bauks, Pfarrer, Nr. 2073; Wrede,
Territorialgeschichte, S. 127. Die beiden Briefe, die
Grenzenbach im September und Oktober 1605 aus Wiehl
an seinen Schwager in Berleburg schickte, legen nahe,
dass er während dieser Zeit dort Pfarrer war, Heck-
mann, Reformation, S. 60-63.
12 Johannes Ahenarius war vermutlich nur kurze Zeit als
Diakon in Wiehl tätig, vgl. das Schreiben des Franz
11. Mit den wiederteuffern ist im haus Homburg zu
zwey unterschiedlich mahlen aus Gottes wortt ge-
handelt worden. Und ist ihnen durch die herren
ambtleute bevholen worden, das sie in die kirch ge-
hen und sich eines beßern berichten laßen sollen.
Darauff die seniorn acht haben werden.
12. Das examen domesticum oder hauslehr ist ange-
ordnet und sol jhärlich in gegenwart eines presbyteri
in jeder hundschaft15 einmal gehalten und itzt also
bald angefangen werden.
13. Auch ist abermal anmahnung geschehen, das die
todtenbein mögen begraben werden.
14. Item, das die vätter vorm kindtauff und braut
und breutigam in wehrendem uffruff16 ins pfarrhauß
kommen und sich auß Gottes wortt ihrer pflicht er-
innern laßen.
15. Das ratum zwischen Alberto Schnabelio und
W[ilhelm] W[underlich] hat nicht gemacht werden
können17, dieweil sich Albertus nach meiner an-
kunfft etliche tag verlohren und in Westphalen nach
Tortmünd18, wie ich berichtet, und von dannen nach
Cöllen gezogen, also das ich ihn gar langsam19 an-
sprechen und wegen meines abzugs mit ihm nicht
transigiren können. |
Grenzenbach an seinen Schwager in Berleburg, Heck-
mann, Reformation, S. 62.
13 Nikolaus Clothenius war von 1600 bis 1620 Kaplan in
Marienberghausen, Heckmann, Reformation, S. 84.
14 Kapelle Drabenderhöhe.
15 Siehe oben, S. 141 Anm. 13.
16 Im mehrwöchigen Zeitraum des Aufgebots der Verlob-
ten.
17 Wilhelm Wunderlich wurde Schnabels Nachfolger auf
der Pfarrstelle in Nümbrecht, wie aus dem Schreiben
hervorgeht, das Paul Crocius am 10. Juni 1605 an Georg
von Sayn-Wittgenstein-Berleburg sandte, FA Berleburg,
Akten H 57. Vgl. den Teilabdruck bei Heckmann, Re-
formation, S. 28f.
18 Dortmund.
19 Niemals, Grimm, DWb 12, Sp. 180.
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