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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]; Arend, Sabine [Bearb.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (22. Band = Nordrhein-Westfalen, 2): Das Erzstift Köln - die Grafschaften Wittgenstein, Moers, Bentheim-Tecklenburg und Rietberg - die Städte Münster, Soest und Neuenrade - die Grafschaft Lippe (Nachtrag) — Tübingen: Mohr Siebeck, 2017

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https://doi.org/10.11588/diglit.33493#0195
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4. Polizeiordnung 1574/1580/1581

strafft und bsie zum land außgegeißelttb werden nach
eines jeden gelegenheit cund nicht zu bleiben gestat-
tet werdenc .
d33. Gleichfallß, die gemeine huren sollen auche gar
nicht geduldet werdenf, sondern, wo die betret-
ten27, ahn deng kaack28 geschlagen und zu land auß-
gegeißelt werdend.
34. In der stadt und dörffern soll den armen gar
nicht zugelaßen seyn, holtz in denh busch29 zu holen,
sie wären dan in der stadt durch bürgemeistern und
raht und uff den dörffern durch den' pastor und kir-
chemeistern uffgezeichnet und zugelaßen.
35. Wo darüber jemand, der nicht arm, auch nicht
zugelaßen und uffgezeichnet wäre, holtz jzu verheg-
genJ oder anders [wohin] stellen und hintragenk wür-
de, der soll gestrafft werden mit 2 ggl.l nach gele-
genheit, und sollen furstehr und botten, auch die
pförtnerm, diese anzeigen bey pöen 1 ggl. jedesmahl
von jeder persohn, so betretten worden.

b-b PO 1581: die des landts verwiesen werden. Den reisenden
bettelern soll gegeben.
c-c PO 1581: doch nicht gestattet werden, in die graffschafft
langher zu pleiben alß einen nacht [gestrichen: tagh],
auff welchs die botten gutte auffsicht haben sollen.
d-d In PO 1581 am Rand ergänzt: Soll dem articulum folgen.
[siehe oben, S. 174, Anm. t-t],
e Fehlt PO 1581.
f Fehlt PO 1581.
g Fehlt PO 1581.
h Fehlt PO 1581.
i Fehlt PO 1581.
PO 1581: zeune, heggen.
k PO 1581: heimtragen.
l PO 1581: ggl. oder mehr.
m In PO 1574/80: pförtger.
n PO 1581: ggl. oder mehr.
o-o PO 1581: oder der sachen, auch.
p PO 1581: sollen sie.
q-q PO 1581: der graffschafft Moerß und land gen Creiffeldt.
r Fehlt PO 1574/80, ergänzt aus PO 1581.

36. Wer im garten riiben, mohren, äpffel, bieren oder
ander obst stehlen oder nehmen würde, der soll ge-
straffet werden uff 5 ggl.n nach gelegenheit der per-
sohn, odie armeno mit dem kack30 und außgeißelung
des schinders31 und, wo botten und pförtner diese
nicht ahnbringen, sollenp allemahl einen ggl. zu
straff geben.
37. Keine herrloß landsknechte sollen länger alß eine
nacht im durch- j 18v| reysen in qein kirspel9 geduldet
werden. Und dar sie darüber nicht weichen und
muhtwillen trieben, sollen mit dem klockenschlag
verfolget32 und in hafftung gebracht werden.
38. Item die spinabend33 sind auch gantz sauß ur-
sachens verbotten uff eine pöen von 4 ggl.
t39. Item, wer verstorbene heyligen anruffen oder
den wahrsageren und zauberern nachlauffen und
wohlfahrten34 geben würde, soll mit 10 ggl. gestraf-
fet werden ohn einig übersehent35.

s-s Fehlt PO 1581.
t-t Fehlt PO 1581.
u In PO 1574/80 folgen noch vier Punkte (Nr. 40-43), die
sich mit besitzrechtlichen Inhalten befassen. In PO 1581
fehlen diese Punkte.

27 Erwischt, aufgegriffen werden, Grimm, DWb 1,
Sp.1713.
28 Siehe oben, Anm. 9.
29 Wäldchen, Gehölzen.
30 Siehe oben, Anm. 9.
31 Auspeitschung durch den Henker.
32 Es soll die Sturmglocke geläutet werden, DRW IV,
Sp.958.
33 Siehe oben, S. 128 Anm. 17.
34 Die Lesart ist eindeutig. Hier könnte gemeint sein, den
Wahrsagern und Zauberern für ihre Dienste Geld zuzu-
stecken, möglich wäre jedoch auch, dass hier von „auf
Wallfahrten gehen“ die Rede ist.
35 Gnade, Nachsicht, Grimm, DWb 23, Sp. 540.

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