Moers
tennη31, so wollest uns erhalten und stercken durch
die crafft deines heiligen geistes, auf daß wir | 6r | in-
nen mögen festen widerstandt thuen unnd in diesen
geistlichen streitt nit unden liegen, sonder besten-
digh bleiben, bis daß wir endtlich den siegh vol-
khomlich erhaltenn und in deinem reich mit deinem
sohn, unserm herrn und beschirmer Jesu Christo,
ewigh regieren, welches alles wir von dir bitten, daß
dardurch nit wir, sonder du ewigh gepriesen wer-
dest, und das du solches thun kanst alls ein almech-
tiger Gott und thuen wilt alls ein getrewer vat-
ter32, so gewiß, alls wir dieses von hertzen ahn dich
begerenn durch unseren hernn Jesum Christum, der
uns auch also hatt gelehrnet betten: Unser Vatter,
etc.
Wollest uns auch gebenn stanthafftigkheit und
teglichs zunehmen in dem alten und ungezweifel-
tenn glauben, von welchem wir bekhandtnus thu-
endt, mit dem mundt und hertzen sprechendt: Ich
glaube ahn Gott vatter, etc.i 33
Alhie ist zumercken, daß die kirchendiener in die-
sem gebett und anderm, so nach der predigh ge-
schehenn, sonderlich, wen noth vorhanden oder wen
die kirch in engsten und nöthen ist, etwas mögen
zuthun oder andere auch in irem gebett auf die ma-
teriam, so sie vorgehabt, sehenn, und darnach, wohe
[sie] daß fruchtbarlich thuen kondten, daß gebett
richten.
Nach diesem gebet, so kinder zutauffen vorhanden
oder daß nachtmahl deß herrn außzutheiln oder die
ehe einzusegnen, soll solches, ehe der psalmen gesun-
gen würt, verricht werden. Die diener aber sollen
daß volckh fleißigh ermanen, daß sie solchenn actio-
nibus, dieweil die zum außwendigen gottes-
dienst34 gehören und darzu dienen, daß der glaub in
die verheischungh Gottes unnd liebe zu aller gerech-
η Fuhre uns nit in versuchungh.
j-j Folgt KO Kurpfalz 1563, Sehling, EKO XIV, S. 393.
31 Nicht aufhören, uns zu bedrängen, zu bekämpfen,
Grimm, DWb 3, Sp. 1387f.
32 Vgl. Heidelberger Katechismus, Frage 26, Neuser, Ka-
techismus, S. 182.
tigkheit erwelt werde, beywohne[n]. Letzlich soll der
diener den segen Gottes uber die gemein | 6v| mit fol-
gennden wortten sprechen:
Der Herr segne euch unnd behuete euch.
Der Herr erleuchte sein angesicht uber euch
unnd sey euch gnedigh.
Der Herr erhebe sein angesicht uff euch und
gebe euch den frieden durch unsern herrn Jesum
Christum, Amen.35
Ahn allen sontagen nachmittagh zur gelegener
stundt soll der cathechismus36 gehalttenn werden,
wie hernach folgen würt37. Denn eingangh mit dem
gebett und gesangh sol man fur der predigh haltenn
wie am morgenn, ahm ende dieser predigh. Fur dem
gebett sollen, dem gemeinen man zu guet, der lesens
unbericht ist, erstlich die articul unnsers christli-
chen glaubens38 und darnach die zehenn gebott
gantz vollkhommentlich von dem diener vorgele-
senn werden, wie die Exod. am 20. [2-17] beschrie-
benn stehen, langsam unnd ordentlich, unnd dar-
nach daß gebet, wie folgt, anfangen.
jGebett nach der predigh des catechismi:
O Allmechtiger, wahrhafftiger Gott, ewiger und
einiger vatter unnsers herrn unnd heilandts Jesu
Christi, sampt deinem eingebornen sohn unnd hei-
ligen geist, erschaffer himmels und der erdenn, der
engelen, menschen und aller creaturen, der du bist
weiß, gerecht, güttigh, warhafftigh, rhein, barm-
hertzigh unnd freiwilligh39, wir bekhennen, daß wir
leider arme, sündige menschen seindt, unnd ist uns
hertzlich leidt, daß wir dich erzurnet haben. Wir
bittenn dich aber, du wollest unnß gnediglich alle
unnsere sünden vergeben und uns vor deinem ange-
sicht gerecht machen umb deines allerliebstenn
sohns Jesu Christi willen und durch in, der fur unsere
33 Siehe oben, Anm. 8.
34 Zur äußerlichen Form des Gottesdiensts.
35 Num 6,24-26.
36 Siehe oben, Anm. 7.
37 Siehe unten, S. 203.
38 Siehe oben, Anm. 8.
39 Freien Willens, selbst mächtig, DRW III, Sp. 847f.
184
tennη31, so wollest uns erhalten und stercken durch
die crafft deines heiligen geistes, auf daß wir | 6r | in-
nen mögen festen widerstandt thuen unnd in diesen
geistlichen streitt nit unden liegen, sonder besten-
digh bleiben, bis daß wir endtlich den siegh vol-
khomlich erhaltenn und in deinem reich mit deinem
sohn, unserm herrn und beschirmer Jesu Christo,
ewigh regieren, welches alles wir von dir bitten, daß
dardurch nit wir, sonder du ewigh gepriesen wer-
dest, und das du solches thun kanst alls ein almech-
tiger Gott und thuen wilt alls ein getrewer vat-
ter32, so gewiß, alls wir dieses von hertzen ahn dich
begerenn durch unseren hernn Jesum Christum, der
uns auch also hatt gelehrnet betten: Unser Vatter,
etc.
Wollest uns auch gebenn stanthafftigkheit und
teglichs zunehmen in dem alten und ungezweifel-
tenn glauben, von welchem wir bekhandtnus thu-
endt, mit dem mundt und hertzen sprechendt: Ich
glaube ahn Gott vatter, etc.i 33
Alhie ist zumercken, daß die kirchendiener in die-
sem gebett und anderm, so nach der predigh ge-
schehenn, sonderlich, wen noth vorhanden oder wen
die kirch in engsten und nöthen ist, etwas mögen
zuthun oder andere auch in irem gebett auf die ma-
teriam, so sie vorgehabt, sehenn, und darnach, wohe
[sie] daß fruchtbarlich thuen kondten, daß gebett
richten.
Nach diesem gebet, so kinder zutauffen vorhanden
oder daß nachtmahl deß herrn außzutheiln oder die
ehe einzusegnen, soll solches, ehe der psalmen gesun-
gen würt, verricht werden. Die diener aber sollen
daß volckh fleißigh ermanen, daß sie solchenn actio-
nibus, dieweil die zum außwendigen gottes-
dienst34 gehören und darzu dienen, daß der glaub in
die verheischungh Gottes unnd liebe zu aller gerech-
η Fuhre uns nit in versuchungh.
j-j Folgt KO Kurpfalz 1563, Sehling, EKO XIV, S. 393.
31 Nicht aufhören, uns zu bedrängen, zu bekämpfen,
Grimm, DWb 3, Sp. 1387f.
32 Vgl. Heidelberger Katechismus, Frage 26, Neuser, Ka-
techismus, S. 182.
tigkheit erwelt werde, beywohne[n]. Letzlich soll der
diener den segen Gottes uber die gemein | 6v| mit fol-
gennden wortten sprechen:
Der Herr segne euch unnd behuete euch.
Der Herr erleuchte sein angesicht uber euch
unnd sey euch gnedigh.
Der Herr erhebe sein angesicht uff euch und
gebe euch den frieden durch unsern herrn Jesum
Christum, Amen.35
Ahn allen sontagen nachmittagh zur gelegener
stundt soll der cathechismus36 gehalttenn werden,
wie hernach folgen würt37. Denn eingangh mit dem
gebett und gesangh sol man fur der predigh haltenn
wie am morgenn, ahm ende dieser predigh. Fur dem
gebett sollen, dem gemeinen man zu guet, der lesens
unbericht ist, erstlich die articul unnsers christli-
chen glaubens38 und darnach die zehenn gebott
gantz vollkhommentlich von dem diener vorgele-
senn werden, wie die Exod. am 20. [2-17] beschrie-
benn stehen, langsam unnd ordentlich, unnd dar-
nach daß gebet, wie folgt, anfangen.
jGebett nach der predigh des catechismi:
O Allmechtiger, wahrhafftiger Gott, ewiger und
einiger vatter unnsers herrn unnd heilandts Jesu
Christi, sampt deinem eingebornen sohn unnd hei-
ligen geist, erschaffer himmels und der erdenn, der
engelen, menschen und aller creaturen, der du bist
weiß, gerecht, güttigh, warhafftigh, rhein, barm-
hertzigh unnd freiwilligh39, wir bekhennen, daß wir
leider arme, sündige menschen seindt, unnd ist uns
hertzlich leidt, daß wir dich erzurnet haben. Wir
bittenn dich aber, du wollest unnß gnediglich alle
unnsere sünden vergeben und uns vor deinem ange-
sicht gerecht machen umb deines allerliebstenn
sohns Jesu Christi willen und durch in, der fur unsere
33 Siehe oben, Anm. 8.
34 Zur äußerlichen Form des Gottesdiensts.
35 Num 6,24-26.
36 Siehe oben, Anm. 7.
37 Siehe unten, S. 203.
38 Siehe oben, Anm. 8.
39 Freien Willens, selbst mächtig, DRW III, Sp. 847f.
184