Bentheim-Tecklenburg
ubertranges75, spots unnd tyranney, stärcke auch
alle schwache unnd betrübte Gemüter und sende
uns deinen frieden, durch Jesum Christum, unsern
Herrn, welcher uns diese gewisse verheissung gethan
hat, Johan. am 16., v. 23: Fürwar, fürwar76, sage ich
euch, So ihr den Vatter etwas bitten werdet in mei-
nem Namen, das wirdt er euch geben, und uns dar-
auff also hat heissen betten: Unser Vatter, der du
bist, etc. |36|n
Oder also:
Ihr geliebten im Herrn Jesu Christo, dieweil der
heiliger Geist uns lehret, daß wir nicht allein für
uns, sondern auch für alle andere Menschen, inson-
derheit aber für die, so da Glieder eines Leibs seindt,
davon Christus allein das Haupt ist77, bitten sollen,
So lasset uns einmütig Gott also anruffen und spre-
chen:
Almechtiger, barmhertziger, ewiger Gott unnd Vat-
ter, ein Herr Himmels unnd der Erden, Wir bitten
dich hertzlich, du wollest deine heilige Kirche mit
ihren Dienern durch deinen heiligen Geist regieren,
auff daß sie bey der rechtschaffenen Weide deines
ewigen Worts erhalten werden, dardurch der Glaub
gegen dir gestercket unnd die liebe gegen allen Men-
schen in uns erwach- |37| se und zunehme. Wollest
auch der weltlichen Obrigkeit, dem Römischen Key-
ser, allen Glaubigen Chur- unnd Fürsten und Herrn,
Insonderheit aber unsern gnedigen Landtherrn,
Graff Arnoldten zu Bentheim, Tecklenburg und
Steinfurt etc. unnd seiner Gnaden Ehegemahl, jünge
Herrn unnd Fräwlein, Auch irer G. G. Rähten und
Amptleuten, auch einer erbarn Gemein dieses orts
gnade und einigkeit verleihen, die Underthanen
nach deinem göttlichen willen und wolgefallen zu
regieren, auff daß die gerechtigkeit befürdert, die
bößheit verhindert und gestrafft werde, damit wir in
stiller ruhe und gutem frieden, als Christen gebürt,
ξ Das ist, sich eine zeitlang allerley Speise zu enthalten.
n Die Seiten 36 und 37 sind doppelt gezählt.
o-o Folgt KO Kurpfalz 1563, Sehling, EKO XIV, S. 393.
75 Entlaste sie, nimm von ihr alle Bedrängnis, Grimm,
DWb 23, Sp. 159f.
unser leben vollenziehen mögen78, Daß auch unsere
feinde unnd widersacher ablassen, uns und |38| deine
arme Kirch zuverfolgen, auch sich friedlich mit uns
zu leben begeben mögen.
Alle die, so in trübsal, armut, kranckheit, Kin-
desbanden79 und anderen anfechtungen seindt, Auch
die, so umb deines heiligen Namens und der warheit
willen angefochten oder gefangen seindt oder sonst
verfolgung leiden, wollest sie trösten mit deinem H.
Geist, daß sie solches alles von deinem Vätterlichen
willen auffnemmen, erkennen und gedültig tragen.
Wöllest uns auch alle Früchte der Erden, zur leib-
lichen notturfft gehörig, mit fruchtbarer wachsung
gerahten und gedeien lassen. Umb dieses und alles,
was uns und andern Menschen von nöten, Bitten
wir durch unsern Herrn Jesum Christum, der uns
also hat leren betten: Unser Vatter, der du bist, etc.
|39|
oDie ander Wochenpredigt in Stätten sollen am Frei-
tage gehalten werden mit dem Gebett (für der Pre-
digt) wie am Sontage80 [und] mit dem gemeinen Ge-
bett, darin die noth der gantzen Christenheit Gott
dem Herren fürgetragen wirdt, beschlossen werden.
In Dörfferen aber sol eine Wochenpredigt geschehen
mit dem gemeinen Gebett für alles anligen der
Christlichen Kirchen, welche Predigt auff einen be-
sondern bestimpten tag, wie an einem jeden Ort die
gelegenheit ist, auß dem Alten oder Newen Testa-
ment, die zu der erkantnuß der Sünden und deß
Zorns Gottes, demnach auch seiner verheissener
Gnaden in Christo dienlich ist, sol gehalten werden
nach den Freita- | 40| ges Predigten in den Stätten.
Unnd sollen die Kirchendiener, dieweil dieser Tag
ein Bettag, das Volck am Sontag diese Wochenpre-
digt zubesuchen, auch zum ernstlichen Gebett unnd
Fasten fleissig vermahnenξ unnd daß fürnemblich,
wann der Kirchen anligen solches erfordert, es sey
76 Siehe Anm. 55.
77 Siehe Anm. 54.
78 1Tim 2,2.
79 Schwangerschaft.
80 Siehe oben, S. 258.
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ubertranges75, spots unnd tyranney, stärcke auch
alle schwache unnd betrübte Gemüter und sende
uns deinen frieden, durch Jesum Christum, unsern
Herrn, welcher uns diese gewisse verheissung gethan
hat, Johan. am 16., v. 23: Fürwar, fürwar76, sage ich
euch, So ihr den Vatter etwas bitten werdet in mei-
nem Namen, das wirdt er euch geben, und uns dar-
auff also hat heissen betten: Unser Vatter, der du
bist, etc. |36|n
Oder also:
Ihr geliebten im Herrn Jesu Christo, dieweil der
heiliger Geist uns lehret, daß wir nicht allein für
uns, sondern auch für alle andere Menschen, inson-
derheit aber für die, so da Glieder eines Leibs seindt,
davon Christus allein das Haupt ist77, bitten sollen,
So lasset uns einmütig Gott also anruffen und spre-
chen:
Almechtiger, barmhertziger, ewiger Gott unnd Vat-
ter, ein Herr Himmels unnd der Erden, Wir bitten
dich hertzlich, du wollest deine heilige Kirche mit
ihren Dienern durch deinen heiligen Geist regieren,
auff daß sie bey der rechtschaffenen Weide deines
ewigen Worts erhalten werden, dardurch der Glaub
gegen dir gestercket unnd die liebe gegen allen Men-
schen in uns erwach- |37| se und zunehme. Wollest
auch der weltlichen Obrigkeit, dem Römischen Key-
ser, allen Glaubigen Chur- unnd Fürsten und Herrn,
Insonderheit aber unsern gnedigen Landtherrn,
Graff Arnoldten zu Bentheim, Tecklenburg und
Steinfurt etc. unnd seiner Gnaden Ehegemahl, jünge
Herrn unnd Fräwlein, Auch irer G. G. Rähten und
Amptleuten, auch einer erbarn Gemein dieses orts
gnade und einigkeit verleihen, die Underthanen
nach deinem göttlichen willen und wolgefallen zu
regieren, auff daß die gerechtigkeit befürdert, die
bößheit verhindert und gestrafft werde, damit wir in
stiller ruhe und gutem frieden, als Christen gebürt,
ξ Das ist, sich eine zeitlang allerley Speise zu enthalten.
n Die Seiten 36 und 37 sind doppelt gezählt.
o-o Folgt KO Kurpfalz 1563, Sehling, EKO XIV, S. 393.
75 Entlaste sie, nimm von ihr alle Bedrängnis, Grimm,
DWb 23, Sp. 159f.
unser leben vollenziehen mögen78, Daß auch unsere
feinde unnd widersacher ablassen, uns und |38| deine
arme Kirch zuverfolgen, auch sich friedlich mit uns
zu leben begeben mögen.
Alle die, so in trübsal, armut, kranckheit, Kin-
desbanden79 und anderen anfechtungen seindt, Auch
die, so umb deines heiligen Namens und der warheit
willen angefochten oder gefangen seindt oder sonst
verfolgung leiden, wollest sie trösten mit deinem H.
Geist, daß sie solches alles von deinem Vätterlichen
willen auffnemmen, erkennen und gedültig tragen.
Wöllest uns auch alle Früchte der Erden, zur leib-
lichen notturfft gehörig, mit fruchtbarer wachsung
gerahten und gedeien lassen. Umb dieses und alles,
was uns und andern Menschen von nöten, Bitten
wir durch unsern Herrn Jesum Christum, der uns
also hat leren betten: Unser Vatter, der du bist, etc.
|39|
oDie ander Wochenpredigt in Stätten sollen am Frei-
tage gehalten werden mit dem Gebett (für der Pre-
digt) wie am Sontage80 [und] mit dem gemeinen Ge-
bett, darin die noth der gantzen Christenheit Gott
dem Herren fürgetragen wirdt, beschlossen werden.
In Dörfferen aber sol eine Wochenpredigt geschehen
mit dem gemeinen Gebett für alles anligen der
Christlichen Kirchen, welche Predigt auff einen be-
sondern bestimpten tag, wie an einem jeden Ort die
gelegenheit ist, auß dem Alten oder Newen Testa-
ment, die zu der erkantnuß der Sünden und deß
Zorns Gottes, demnach auch seiner verheissener
Gnaden in Christo dienlich ist, sol gehalten werden
nach den Freita- | 40| ges Predigten in den Stätten.
Unnd sollen die Kirchendiener, dieweil dieser Tag
ein Bettag, das Volck am Sontag diese Wochenpre-
digt zubesuchen, auch zum ernstlichen Gebett unnd
Fasten fleissig vermahnenξ unnd daß fürnemblich,
wann der Kirchen anligen solches erfordert, es sey
76 Siehe Anm. 55.
77 Siehe Anm. 54.
78 1Tim 2,2.
79 Schwangerschaft.
80 Siehe oben, S. 258.
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