Bentheim-Tecklenburg
10. Einrichtung des Kirchenrats in Rhedaa
12./13. Januar 1619
Extractum protocolli consistorii sive presbyterii ecclesiae Rhedensis, anno millesimo sexuntesimo decimo
nono mense Januario feliciter inchoati
Demnach der hoch- und wohlgebohrner graff und
herr, Adolph1, graffe zu Bentheim, Tecklenburg,
Steinfurt und Limburg, herr zu Rheda, Weveling-
hoven, Hoya, Alpen und Helfenstein, freyherr zu
Lennep, erbvogt zu Collen, unser gnädiger herr, alß
von Gott, almächtig, verordnete hohe landes obrig-
keit und alß custos utriusque tabulae, sich auß
christlichem, gotseligen eiffer gnädig gefallen laßen,
in ihrer gräfl[ichen] gnaden graff- und herrschafften
ober- und bottmäßigkeit eine hochnöhtige kirchen-
disciplin wiederumb einzuführen, zu restauriren und
allenthalben anzuordnen, des endts auch anhero auf
das gräfl. schloß Rheda sowohl ihro gräfl. gnaden
rähte als sämbtliche prediger gegen diengstag, den
12. tag monahts Januwarii des itzlauffenden sechs-
zehenhundert und neunzehenden jahrs einforderen
und verschreiben laßen, so ist am folgenden mitwo-
chen, den 13. eiusdem, durch ihro hochgräfl. gnaden
selbst dieses gotseligen, christlichen wercks ein an-
fang gemacht, dennegst durch |2v| dominum Mat-
thiam Maend2, etzigen hoffprediger, eine sonderli-
che vermahnung gethan, solch intent mit dem
gebeht angefangen und beschloßen, inn maßen, da-
mahliche gehaltene und in druck gegebene predigt
solches ferner außweiset.
Anno et die ut supra.
a Textvorlage (Handschrift): FA Rheda, Akten II, K 12.
b In der Handschrift: der.
1 Adolf, Graf zu Tecklenburg (1577-1623), siehe oben,
S. 232.
2 Matthias Maend studierte 1613 in Burgsteinfurt und
wurde um 1619 Hofprediger in Rheda. 1620 war er Pfar-
rer in Hamm, wo er 1624 starb, Bauks, Pfarrer,
Nr. 3922.
Nach gehaltener predigt ist wegen des presbyterii
ferner anordnung gemacht, beschloßen und statui-
ret, als folget:
Seind angeordnet zu diesem presbyterio der kirchen
zu Rheda nachfolgende persohnen:
Dominus Johannes Peritzonius3, pastor
Matthias Maind, minister verbi divini et conciona-
tor aulicus
Bernhardus Holterman4, i[uris] u[triusque] d[octor]
nomine magistratus
Dieterich Jungeblot, Johan Westhoff ex senatoribus
Henrich Vielstedte aus der gemeinde
Christian Tölner wegen der haußleute
diaconi und pro[v]isores
Johan Hunefeld
Daniel Lepper
presbyterum notarius Georgius Fabricius iussu ma-
gistratus bestelt. |3r|
Diesem nach ist beschloßen, daß monnahtlich am
mitwochen nachmittag einmahl dieb prediger mit
dem presbyterium zusammen kommen und dan von
den kirchensachen mit einander communiciren und
sich berahtschlagen sollen, doch soll ihnen auch
freystehen, in nohtfall exraordinarios conventus zu
halten.
3 Johannes Perizonius wurde um 1568 in Schüttorf gebo-
ren, war 1586 in Herborn immatrikuliert, anschließend
Stiftsprediger im lippischen Cappel. 1590 ist er als
Schlosskaplan in Rheda genannt, wo er 1598 als erster
Pfarrer eingeführt wurde. 1524 trat er wegen Vorwurfs
des Arminianismus zurück, Warnecke, Arnoldinum,
S. 280; Bauks, Pfarrer, Nr. 4701.
4 Dr. iur. utr. Bernhard Holtermann war Hofmeister auf
Schloss Rheda und Tecklenburger Geheimer Rat.
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10. Einrichtung des Kirchenrats in Rhedaa
12./13. Januar 1619
Extractum protocolli consistorii sive presbyterii ecclesiae Rhedensis, anno millesimo sexuntesimo decimo
nono mense Januario feliciter inchoati
Demnach der hoch- und wohlgebohrner graff und
herr, Adolph1, graffe zu Bentheim, Tecklenburg,
Steinfurt und Limburg, herr zu Rheda, Weveling-
hoven, Hoya, Alpen und Helfenstein, freyherr zu
Lennep, erbvogt zu Collen, unser gnädiger herr, alß
von Gott, almächtig, verordnete hohe landes obrig-
keit und alß custos utriusque tabulae, sich auß
christlichem, gotseligen eiffer gnädig gefallen laßen,
in ihrer gräfl[ichen] gnaden graff- und herrschafften
ober- und bottmäßigkeit eine hochnöhtige kirchen-
disciplin wiederumb einzuführen, zu restauriren und
allenthalben anzuordnen, des endts auch anhero auf
das gräfl. schloß Rheda sowohl ihro gräfl. gnaden
rähte als sämbtliche prediger gegen diengstag, den
12. tag monahts Januwarii des itzlauffenden sechs-
zehenhundert und neunzehenden jahrs einforderen
und verschreiben laßen, so ist am folgenden mitwo-
chen, den 13. eiusdem, durch ihro hochgräfl. gnaden
selbst dieses gotseligen, christlichen wercks ein an-
fang gemacht, dennegst durch |2v| dominum Mat-
thiam Maend2, etzigen hoffprediger, eine sonderli-
che vermahnung gethan, solch intent mit dem
gebeht angefangen und beschloßen, inn maßen, da-
mahliche gehaltene und in druck gegebene predigt
solches ferner außweiset.
Anno et die ut supra.
a Textvorlage (Handschrift): FA Rheda, Akten II, K 12.
b In der Handschrift: der.
1 Adolf, Graf zu Tecklenburg (1577-1623), siehe oben,
S. 232.
2 Matthias Maend studierte 1613 in Burgsteinfurt und
wurde um 1619 Hofprediger in Rheda. 1620 war er Pfar-
rer in Hamm, wo er 1624 starb, Bauks, Pfarrer,
Nr. 3922.
Nach gehaltener predigt ist wegen des presbyterii
ferner anordnung gemacht, beschloßen und statui-
ret, als folget:
Seind angeordnet zu diesem presbyterio der kirchen
zu Rheda nachfolgende persohnen:
Dominus Johannes Peritzonius3, pastor
Matthias Maind, minister verbi divini et conciona-
tor aulicus
Bernhardus Holterman4, i[uris] u[triusque] d[octor]
nomine magistratus
Dieterich Jungeblot, Johan Westhoff ex senatoribus
Henrich Vielstedte aus der gemeinde
Christian Tölner wegen der haußleute
diaconi und pro[v]isores
Johan Hunefeld
Daniel Lepper
presbyterum notarius Georgius Fabricius iussu ma-
gistratus bestelt. |3r|
Diesem nach ist beschloßen, daß monnahtlich am
mitwochen nachmittag einmahl dieb prediger mit
dem presbyterium zusammen kommen und dan von
den kirchensachen mit einander communiciren und
sich berahtschlagen sollen, doch soll ihnen auch
freystehen, in nohtfall exraordinarios conventus zu
halten.
3 Johannes Perizonius wurde um 1568 in Schüttorf gebo-
ren, war 1586 in Herborn immatrikuliert, anschließend
Stiftsprediger im lippischen Cappel. 1590 ist er als
Schlosskaplan in Rheda genannt, wo er 1598 als erster
Pfarrer eingeführt wurde. 1524 trat er wegen Vorwurfs
des Arminianismus zurück, Warnecke, Arnoldinum,
S. 280; Bauks, Pfarrer, Nr. 4701.
4 Dr. iur. utr. Bernhard Holtermann war Hofmeister auf
Schloss Rheda und Tecklenburger Geheimer Rat.
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