1. Kirchenordnung 1532
Anders dan Jesus Christus, des levendigen Gades
s6ne, uns bevalen, als tho eethen und drincken, wille
wy dith Sacrament nicht gebruken noch wech slu-
then, schal ock nymans yn ener, sunder beider ge-
stalt, dem beveel Christi nach, gegeven und gereket
werden na flitiger vorhengaender verhdrunge der
bicht.
Idt ys drach und ydel vervörunge, dat des Pawestes
hupe vorwendet, onen allene bevalen sy, dat blodt
Jesu Christi uth dem kelcke tho drincken, moste süs
kein ungesmeerder leye vorgevunge der sünde heb-
ben wente by dem kelcke, nicht dem brode steet und
hanget vorgevinge der sünde, als die wordt hell und
klar medebringen, und wo dat wordeken „Alle“ up
de Papen scholde gerichtet und gedüdet werden,
Volgede unverbigenckliker noth, vor dey Leyen der
lyff Christi nicht gegeven noch dath blodt vorgaten
weer, mosten alßden nachvol-1 L8r | gende worde ock
allene up des Pawestes volck gaen, dat vor yw ge-
geven, dat vor yw uithgegaten werdt. Dat het alß-
den, dhie armen leyen yn alle Ewigher verdömnisse
und dem Düvel tho egen, ydt wer bether, alle werldt
vorlathen und dhie ßalvinge und wyggunge vam Pa-
weste tho nemen.
Neen, myn leven Heren, wy syn ock Preester,
i. Petri. ii [9], dancken unserem gnedigen, milden
broder Jesu Christo, die uns dorch synn blodt van
unsen sündhen gewasschen und gereyniget, tho Ko-
nyngen und Preesteren vor Gade, synem und unsem
Vader, gemaket hefft, Apo. i [6], halden uns vaste an
syn wordth, drincken uith dem Kelcke, dath vor uns
und dhie gantze werldt uithgegatenn, dath gy b6ß-
lick eyn tidtlanck uns gestalen, wyn darvor ge-
schenkt.
Werde wy hyrdorch ketther van yw geschulden,
möthen wy ßampt dem hilgen Paulo lyden, welck
den Corinthern alle, dath he van dem Heren unde
nicht dem Paweste entffangen hefft, gegeven, n6mp-
lick nicht allene dath br6th des waren lychnams
Christi, ßunder ock den Kelck synes waren, dürba-
renn blodes, als wy lesen, i. Corinth. xi [23-25], de
weren ock yo nicht alle Papen. Ungetwiveldt ist der
gude Christus und |L8v| Paulus wal so wyß gewest
als alle Paweste und syne gesellen und veel bedt[er]
erkandt, enen levendigen lichnam nicht m6gen noch
konen sunder blodt syn, dennoch den kelck des nig-
gen und Ewigen Testaments yn Christus blode tho
vorgevunge der sünden dargereket und gegeven, be-
valen allen, daruit tho drincken. Wy armen Leyen
horen ock mede under und yn dat nigge Testament,
gel6ven ock vorgevinge der sünde.
Wy hebben eyn Gadtlich beveel, Math. xxvi
[26-28], Marci am xiiii. [22-24], Luce xxii [19-20],
ludt also: Drincket alle daruth etc.; dem wil wy fli-
tich natrachten, keyne Papistissche fantasie baven
dit ernstlike hetten unses Heren Jesu Christi achten,
wente Christus hefft nicht gesecht van dem Brode:
dith ys myn lyff und blodt, drinket und etet, sunder:
Dyth ys myn lyff, eeteth und gedenckt myner; van
dem kelcke: dyt ys myn blodt, dat vor yw uitgega-
ten werdt tho vorgevynge der sünde, drincket alle
darvan tho myner gedechtnisse. Schöle wy des He-
ren gedencken, schüle wy synen dodt vorkundigen,
so modt ydt uns thovorne gelerdt werden uth und
dorch Gades wordt, dat wy vasten gelöven und ver-
truwen darup setten. Hirumme schdlen de wordt des
Heren nachtmals vorstendich yn dütscher sprake
uns vordragen werden thor beeterunge und rechter
vorstentnisse, wo ock alle dinck yn der Christliken
verßamlunge, als Paulus flitich vermaendt, i. Cor.
xiiii. Cap. [26].
Idt wil dach eyn yderman gerne miße h6ren, so
üverst stedes und üverall Latynsch gelesen und | Mlr |
gesungen wörde, wem gescheege ydt thor beeterun-
ge, dewile leeder so wenich sint, de sülckes vorstaen;
k6nen derhalven effen so vele van der Missen be-
halden und naseggen, als wer se 6n up den orgelen
gespeldt, derweegen mocht yd billick biss anher
mißhoren genömpt und geheiten werden.
Die Apostelen hebben dat Sacrament des waren
lives unn blodes unses Heren Jesu Christi wo ock de
Döpe ener yderen landtschop und volcke mit des-
sülfftigen, egentliker sprake und tungen vorgedra-
gen, Den Jöden Hebreisch, den Grekenn Grecks und
dem gelick anderen, darum 6n der hilge geest und
gnade mith mannichgerley tungen tho reeden gege-
ven, warum woldt me dach uns armen Leyen nicht
vorgünnen, unse dütsche sprake daröver tho gebru-
ken. Dach schal beyde, latyn und dütsch, nha gele-
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Anders dan Jesus Christus, des levendigen Gades
s6ne, uns bevalen, als tho eethen und drincken, wille
wy dith Sacrament nicht gebruken noch wech slu-
then, schal ock nymans yn ener, sunder beider ge-
stalt, dem beveel Christi nach, gegeven und gereket
werden na flitiger vorhengaender verhdrunge der
bicht.
Idt ys drach und ydel vervörunge, dat des Pawestes
hupe vorwendet, onen allene bevalen sy, dat blodt
Jesu Christi uth dem kelcke tho drincken, moste süs
kein ungesmeerder leye vorgevunge der sünde heb-
ben wente by dem kelcke, nicht dem brode steet und
hanget vorgevinge der sünde, als die wordt hell und
klar medebringen, und wo dat wordeken „Alle“ up
de Papen scholde gerichtet und gedüdet werden,
Volgede unverbigenckliker noth, vor dey Leyen der
lyff Christi nicht gegeven noch dath blodt vorgaten
weer, mosten alßden nachvol-1 L8r | gende worde ock
allene up des Pawestes volck gaen, dat vor yw ge-
geven, dat vor yw uithgegaten werdt. Dat het alß-
den, dhie armen leyen yn alle Ewigher verdömnisse
und dem Düvel tho egen, ydt wer bether, alle werldt
vorlathen und dhie ßalvinge und wyggunge vam Pa-
weste tho nemen.
Neen, myn leven Heren, wy syn ock Preester,
i. Petri. ii [9], dancken unserem gnedigen, milden
broder Jesu Christo, die uns dorch synn blodt van
unsen sündhen gewasschen und gereyniget, tho Ko-
nyngen und Preesteren vor Gade, synem und unsem
Vader, gemaket hefft, Apo. i [6], halden uns vaste an
syn wordth, drincken uith dem Kelcke, dath vor uns
und dhie gantze werldt uithgegatenn, dath gy b6ß-
lick eyn tidtlanck uns gestalen, wyn darvor ge-
schenkt.
Werde wy hyrdorch ketther van yw geschulden,
möthen wy ßampt dem hilgen Paulo lyden, welck
den Corinthern alle, dath he van dem Heren unde
nicht dem Paweste entffangen hefft, gegeven, n6mp-
lick nicht allene dath br6th des waren lychnams
Christi, ßunder ock den Kelck synes waren, dürba-
renn blodes, als wy lesen, i. Corinth. xi [23-25], de
weren ock yo nicht alle Papen. Ungetwiveldt ist der
gude Christus und |L8v| Paulus wal so wyß gewest
als alle Paweste und syne gesellen und veel bedt[er]
erkandt, enen levendigen lichnam nicht m6gen noch
konen sunder blodt syn, dennoch den kelck des nig-
gen und Ewigen Testaments yn Christus blode tho
vorgevunge der sünden dargereket und gegeven, be-
valen allen, daruit tho drincken. Wy armen Leyen
horen ock mede under und yn dat nigge Testament,
gel6ven ock vorgevinge der sünde.
Wy hebben eyn Gadtlich beveel, Math. xxvi
[26-28], Marci am xiiii. [22-24], Luce xxii [19-20],
ludt also: Drincket alle daruth etc.; dem wil wy fli-
tich natrachten, keyne Papistissche fantasie baven
dit ernstlike hetten unses Heren Jesu Christi achten,
wente Christus hefft nicht gesecht van dem Brode:
dith ys myn lyff und blodt, drinket und etet, sunder:
Dyth ys myn lyff, eeteth und gedenckt myner; van
dem kelcke: dyt ys myn blodt, dat vor yw uitgega-
ten werdt tho vorgevynge der sünde, drincket alle
darvan tho myner gedechtnisse. Schöle wy des He-
ren gedencken, schüle wy synen dodt vorkundigen,
so modt ydt uns thovorne gelerdt werden uth und
dorch Gades wordt, dat wy vasten gelöven und ver-
truwen darup setten. Hirumme schdlen de wordt des
Heren nachtmals vorstendich yn dütscher sprake
uns vordragen werden thor beeterunge und rechter
vorstentnisse, wo ock alle dinck yn der Christliken
verßamlunge, als Paulus flitich vermaendt, i. Cor.
xiiii. Cap. [26].
Idt wil dach eyn yderman gerne miße h6ren, so
üverst stedes und üverall Latynsch gelesen und | Mlr |
gesungen wörde, wem gescheege ydt thor beeterun-
ge, dewile leeder so wenich sint, de sülckes vorstaen;
k6nen derhalven effen so vele van der Missen be-
halden und naseggen, als wer se 6n up den orgelen
gespeldt, derweegen mocht yd billick biss anher
mißhoren genömpt und geheiten werden.
Die Apostelen hebben dat Sacrament des waren
lives unn blodes unses Heren Jesu Christi wo ock de
Döpe ener yderen landtschop und volcke mit des-
sülfftigen, egentliker sprake und tungen vorgedra-
gen, Den Jöden Hebreisch, den Grekenn Grecks und
dem gelick anderen, darum 6n der hilge geest und
gnade mith mannichgerley tungen tho reeden gege-
ven, warum woldt me dach uns armen Leyen nicht
vorgünnen, unse dütsche sprake daröver tho gebru-
ken. Dach schal beyde, latyn und dütsch, nha gele-
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