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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Arend, Sabine [Bearb.]; Sehling, Emil [Begr.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (22. Band = Nordrhein-Westfalen, 2): Das Erzstift Köln - die Grafschaften Wittgenstein, Moers, Bentheim-Tecklenburg und Rietberg - die Städte Münster, Soest und Neuenrade - die Grafschaft Lippe (Nachtrag) — Tübingen: Mohr Siebeck, 2017

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https://doi.org/10.11588/diglit.33493#0496
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Soest

8. Anweisung zu den Taufpaten3
8. Juni 1583

Nachdem biß anhero zu erhaltungh guttenn freidt-
standtz unnd einigkeitt zwischenn beider religion, so
woll der romischenn kirchenn alß dero Augßpurgi-
scher unverfelscheter Confession1, anno drißigh
kay[serlicher] ma[jes]t[ä]tn ubergebenn, verwand-
tenn stenden das sacrament der hilger tauff einer
mitt dem anderen zu haltenn, zubestehenn unnd zu-
bekleidenn ohn underscheidt frey unnd zugelaßenn
wordenn, sulchs auch biß an noch durch eine erbare
unnd vorsichtige obrigkeitt nitt abrogirt, widder
auch eß anders damitt zuhaltenn entsloßenn oder
bevholenn wordenn, demnach sollenn unsere predi-
canten ins gemein binnen unnd buten sich mitt ab-
sonderungh angedeuter beider religions verwand-
tenn manß- unnd frauwes personen nitt anders

a Textvorlage (Handschrift): StadtA Soest Abt. A 6113,
fol. 5r. Abdruck: Deus, Soester Recht 5, S. 738; Ja-
COBSON, Urkunden-Sammlung, Nr. XVIII S. 33.
Am Rand nachgetragen.

1 Confessio Augustana von 1530, BSELK S. 85-225.
2 Adam Brictius thon Norde (|1557) war von Ostern 1534
bis September 1548 als Superintendent und Pfarrer an
St. Petri tätig, siehe oben, S. 373.
3 Paul Weigel (| 1573) war seit 1565 Pfarrer an St. Petri,
Bauks, Pfarrer, Nr. 6730; Peters, Corpus Doctrinae,
S. 97 Anm. 44.
4 Simon Musaeus (f 1582) war 1574/75 Superintendent in
Soest, siehe oben, S. 377.
5 Erasmus Wegenhorst (gen. Tripmacher) wurde um 1506
in Hameln geboren, er studierte in Wittenberg und stand
in Diensten des Grafen von Hoya. Von 1535 bis 1548
sowie 1551/52 war er Pfarrer an St. Nicolai in Lemgo.
1553 wurde er Pfarrer an der Georgskirche in Soest. Hier

verhaltenn, dann sulches bei zeittenn seligen her-
renn Brictii2, herren Pauli Vigelii3, herren doctoris
Simonis Musei4, beren Erasmi5, ern Johannis Licau-
lae6, Thomae Schwartz7, Johannis Sprangeri5 8 unnd
anderen irenn naefolgeren im ministerio gehaltenn
wordenn unnd kheinem vonn beider religions ver-
wandtenn auß eigenem vorwitz unnd guthdunck-
henheitt außsleißenn, biß daher ein obrigkeitt dar-
uber ein anders statuirt unnd innen, den
predicantenn, anzeigen unnd bevhelenn laßenn, dar-
nach sich ein jeder zurichtenn. |
Am viii. Junii anno [15]83
Die sementliche prediger wegen zugestelten set-
telen, wie sie sich mit der tauffe sollen verhalten.

starb er 1576, Bauks, Pfarrer, Nr. 6703; Schwartz,
Geschichte, S. 262-274.
6 Johannes Lycaula stammte aus dem Herzogtum Berg,
war 1537 Vikar in Altena, wurde 1543 von dort vertrie-
ben, war seit 1544 Pfarrer in Korbach und seit 1556 dort
Superintendent. 1562 wurde er Pfarrer an der Soester
Hohnekirche, wo er 1572 starb, Bauks, Pfarrer,
Nr. 3908; Sehling, EKO IX, S. 223 Anm. 6
7 Thomas Schwartz wurde 1527 in Soest geboren, imma-
trikulierte sich 1548 in Rostock und war anschließend
Pfarrer in Mecklenburg und Holstein. 1555 wurde er als
Pfarrer an St. Pauli in Soest angestellt, wo er 1580 starb.
Zwischenzeitlich war Schwartz von 1547 bis 1578 Pfarrer
in Dinker, Bauks, Pfarrer, Nr. 5769.
8 Johannes Sprenger stammte aus Soest und war Pfarrer
an der Wiesenkirche. 1567 wurde er in Braunschweig or-
diniert, 1591 starb er in Soest, Bauks, Pfarrer,
Nr. 5983; Peters, Corpus Doctrinae, S. 97 Anm. 46.

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