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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]; Arend, Sabine [Bearb.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (22. Band = Nordrhein-Westfalen, 2): Das Erzstift Köln - die Grafschaften Wittgenstein, Moers, Bentheim-Tecklenburg und Rietberg - die Städte Münster, Soest und Neuenrade - die Grafschaft Lippe (Nachtrag) — Tübingen: Mohr Siebeck, 2017

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https://doi.org/10.11588/diglit.33493#0537
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1. Kirchenordnung 1564

Darna trett he vor dat pulpit16 und leset de Epistel,
sprekende: De Epistel, so man up düssen dag plegt
tho lesen, beschrivet uns S. Paul[us], etc.
Up de Epistel wert gesungen dat Alleluia mit weinig
noten. Darna de Sequentie, wie se drunden na ein-
ander gesat sint.
Wan de Sequentie uthe is, leset he dat Evangelion
vam Pulpit mit düssen vorganden worden:
Hüret lesen dat hüdige Evangelion, welck uns
beschrivet S. Mattheus, etc.
Darna trett he wedder vor den Altar und singet: 19r |
cCredo in unum Deum. Credo in unum Deum“ c.
Dat Chor und de Gemeine: Wy geldven alle an einen
God17.
Darup volget de Predige, de mit dem gebede sal an-
gehaven werden, und sall avermal dat Evangelium
gelesen werden und also uthgelegt, dat dat volk wat
heilsams daruth leren müge. Sal ock beslotten wer-
den mit dem Gebede vor allerley stende und noth.
Und sal nicht lenger waren alles mit einander als ein
stunde.
Na der Predige, so Communicanten vorhanden, sal
man also vortfaren:
De Prester vor dem Altar, Praefatio:
dDe Here sy mit yw.
Dat Cho[r]: Und mit |9v[ dynem Geist.
De Prester: Erhevet yw herten.
Chor: Wy hebben se thom Heren.
De Prester: Latet uns dancken Gode, unsem Heren.
Chor: Dat is billick unde recht.
Prest.: Werlick, eth is billick unde recht, dat wy dy
allthijt und an allen enden danckseggen, 0 hillige
“ Aut sic in praecipuis festis.
Mit Noten.
d_<i Mit Noten.
6-6 Mit Noten.
16 Lesepult.

Her, Allmechti- |10r| ge Vader, ewige God, dürch
Christum, unsen HerenL
Volget dat Sanctus Düdsch, Süke drunden.
Darna keret sick de Prester thom volcke und sprekt:
Latet uns beden, als uns unse Herr Jhesus Chri-
stus tho beden befolen heft und tröstlike erhöringe
thogesagt18.
Darna singet he yegen dem altar:
eUnse Vader, de du bist im Hemel, Gehilliget
werde dyn name. Tho kome 110v| dyn rijk, dyn wille
geschee up erden wie im hemel. Unse deglike brodt
giff uns hüd. Und vergef uns unse schuld, als wy
vorgeven unsen schüldigern. Und fSre uns nicht in
versSking, Sundern erlSß uns van dem Svel.
Chorus: Amenh
Hy nemet he de paten mit dem brodt und wendet
sick thom volcke und spreckt: Unse Her Jesus Chri-
stus, in | llr | der nacht, do he vorraden wort, nam he
dat Brot, danckede und brackt und gafft sinen Jün-
gern und sprack: Nemet hen unnd ethet, dat is myn
Lijff, dat vor yw gegeven wert. Solkes doth tho my-
ner gedechtnüsse19.
Darna nemet he den Kelck und sprekt:
Desgeliken nam he ock den Kelck na dem
Aventmal, danckede, gafn en und sprack: Drincket
alle daruth, düsse Kelk is dat nigge Testament in
mynem Blode, dat vor yw vorgoten wert thor vor-
gevinge der sünde. SSlks doth, so vaken gy eth drin-
cken, tho myner gedechtnüsse20.
Dat volck sal vermant werden van dem Predigestol,
dat se nicht uthlopen vor der Communion.
Als dan singet man Agnus Dei Düdsch21, und
gan de Communicanten thom Altar. Na dem Agnus
Dei singet man: God sy gelovet, etc.22
17 Luther: Wir glauben all an einen Gott, AWA 4, Nr. 24.
18 Mt 6,9-13.
19 Siehe oben, Anm. 9.
20 Mt 26,27-28; Mk 14,23-24; Lk 22,20; lKor 11,25.
21 Luther: Christe, du Lamm Gottes, AWA 4, Nr. 27.
22 Luther: Gott sei gelobet und gebenedeiet, AWA 4, Nr. 4.

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