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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]; Arend, Sabine [Bearb.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (22. Band = Nordrhein-Westfalen, 2): Das Erzstift Köln - die Grafschaften Wittgenstein, Moers, Bentheim-Tecklenburg und Rietberg - die Städte Münster, Soest und Neuenrade - die Grafschaft Lippe (Nachtrag) — Tübingen: Mohr Siebeck, 2017

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https://doi.org/10.11588/diglit.33493#0571
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1. Kirchenordnung 1564

Verstüren und nemen könne.
Neen twidracht in der Kercken sy,
Van allem zanck und hader fry
Unse Gemeine leve.
5. Glück, wolfart, heil und alle guth
Wille uns de Here bescheren,
Neme Kerck und Stadt in sine hudt,
Allen vienden wehre.
He beschütte uns dörch sine hand,
Dat wy mit freden unse land
In sinem denste bewonen.
6. Darvör will wy van herten grund
Dick, Vader, truwlick loven,
Dick rhömen alle dage und stund,
Hy und ewig darboven
Mit diner hilligen Engel schar, |81v|
De anschauwen dyn anthlath klar,
Hilp, dat wy dahen komen.
De cxxviii. Psalm: Beati omnes, qui timent
Wol dem, de in Godes früchten steet111
Und ock up sinem wege geet.
Dyn egen hand dick neren sall,
So levestu recht und geet dy wol.
2. Dyn wyff wert in dynem huse syn
Wie ein ranke full druven fyn
Und dine Kinder um dinen disch
Wie Öliplanten gesund und frisch.
3. Sü, so rijk segen henget dem an,
Wo in Godes frucht levet ein man.
Van dem leth de ald flock und torn,
Den menschen kindern angeborn.
4. Uth Zion wert God segenen dick,
Dat du werst schauwen stedichlick
Dat gelück der Stadt Jerusalem,
Vor God in gnaden angenem.
6 l[ies:] Thoflucht, thoversicht, proprie firmitas.
j Im Druck: du.

5. Fristen wert he dat leven dyn
Und mit gude stedes by dy syn,
Dat du seen werst kindeskind |82r|
Und dat Israel frede find.
De cxxx. Psalm: De profundis
Uth deper not schrye ick tho dy112:
Her God, erhör myn ropen.
Dyne gnedige oren ker tho my
Und myner bede se öpen.
Went so du wilt dat seen an,
Wat sünd und unrecht is gedan,
We kan, Her, vor dy bliven?
2. By dy gilt nicht denn gnad und gunst,
De sünde tho vergeven.
Eth is doch unse don umsunst,
Ock in dem besten leven.
Vör dy sick nimand rhömen kan,
Des moth dick früchten iderman
Und dyner gnade leven.
3. Darüm up God will hopen ick,
Up myn verdenst nicht buwen.
Up en myn herte sall verlaten sick
Und syner güde truwen.
De my thosecht syn werdes Wort,
Dat is myn trost und trüwe Hort,
Des will ick allthijt harren9. |82v|
4. Und off eth wart beth in de nacht
Und wedder an den morgen,
Doch sall myn herte an Godes macht
Vertwifeln nicht noch sorgen.
So tuj Israel rechter arth,
De uth dem Geiste geboren wart,
Und sines Godes erharre.

111 Luther: Wohl dem, der in Gottes Furcht steht, AWA 4,
Nr. 7.
112 Luther: Aus tiefer Not schrei ich zu dir, AWA 4, Nr. 11.

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