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Wolgast, Eike [Editor]; Seebaß, Gottfried [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Editor]; Sehling, Emil [Bibliogr. antecedent]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (6. Band = Niedersachsen, 1. Hälfte, 1. Halbband): Die Fürstentümer Wolfenbüttel und Lüneburg mit den Städten Braunschweig und Lüneburg — Tübingen: J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), 1955

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https://doi.org/10.11588/diglit.30040#0134
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Wolfenbüttel

sondern den widdersachern das maul gestopfet
werde, 1. Pet. 2 [15] und 3 [16]; Tit. 2 [3], und das
ander leute durch unsern guten wandel mügen
gewunnen werden, Matth. 5 [16]; 1. Pet. 3 [1].
Zum dritten sollen wir auch gute werke thun
umb unser eigen noth willen 18, das wir dar-
durch ein gewiß zeugniß haben mögen, das
unser glaube rechtschaffen und wir warhaftig
durch den glauben gerecht und selig seind, 1.
Johan. 4 [7 f.]; 2. Petri 1 [8 — 11]; Gal. 5 [22];
Philipp. 1 [91], das wir uns nicht etwan selbs
betriegen mit einem geferbten und todten glau-
ben, 1. Johan. 2 [4] und 3 [7 — 10]; 1. Timoth. 5
[6]; 2. Petri 1 [8 f.]; Jacobi 2 [81], auch das der
glaube, der heilige Geist, gerechtigkeit und selig-
keit nicht wiederumb verlohren werden, wenn
wir nach dem fleisch leben, 1. Tim. 1 [19]; 5 [8]
und 6 [10]; 1. Petri 2 [11]; 2. Petr. 1 [4] und 2
[181]; Roman. 8 [6 — 8]; Colos. 3 [5 ff.]; Ephes. 4
[22]; 1. Thessal. 4 [41], sondern das der glaube
geübet und der beruff fest gemacht werde,
Galat. 5 [6]; 2. Petr. 1 [31], auch darumb, weil
Gott schwere straffen zeitlich und ewiglich
drauet uber die sünde wieders gewissen und
verheisset herrliche belohnung für die guten
werke; denn wiewoll unsere gute werke nicht
verdienen Gottes gnade, vergebung der sünden
und die seligkeit, so haben sie doch sonst andere
reiche, herrliche belohnung in diesem und im
künftigem leben, nicht auß wirdigkeit der werke,
sondern auß gnaden, 1. Tim. 4 [8]; Galat. 6 [8];
Ephes. 6 [161]; 2. Tim. 4 [8]; Matth. 5 [2 ff.];
6 [33]; 10 [32]; 25 [21]; Marci. 10 [14]; Luc. 14 [11] etc.

In diese heuptstück kan die ganze lehre de
causis bonorum operum für die einfeltigen fein
nutzlich gefasset werden, jedoch soll darüber

18 Von den gut. Werk., WA 6, S. 217, Z. 25 — 29;
Vorrede auf die Ep. S. Pauli an die Römer,
WADB 7, S. 11, Z. 9 —15; Vorrede auf die
2. Epistel S. Petri, WADB 7, S. 315, Z. 2 — 5;
Vorrede auf die drei Episteln S. Johannis,
WADB 7, S. 327, Z. 5 — 11; Kl. Kat., Was
saget nu Gott von diesen Geboten allen?
22. Bek. Schr. S. 510; — Vgl. zu allen drei
Punkten: De votis monasticis iudicium. 1521,
WA 8, S. 607, Z. 12 — 17: „Opera vero sua
bona apprehendit et dictat ea facienda gratis

under den predigern kein streit noch zank er-
reget werden, wo einer die causas etwas anders,
mehr oder weniger zelet denn der ander, jedoch,
das gleichwoll die lehre reine bleibe, nichts
falsches eingemenget, auch nichts nötiges auß-
gelassen werde und die pastores sich befleissi-
gen, einerley meinung zu führen und, soviel
müglich, auß einem munde zu reden.

Andere stücke, so zu der lehre von guten
werken gehören, wie die geschehen können,
und weil sie in diesem leben unvolnkommen
sein, wie sie gleichwoll Gott gefallen etc., sollen
die pastores nehmen ex confessione et apologia.

Vom freyen willen.

Diß ist auch eins von den fürnemsten stücken,
welche in des bapsts lehre streiten wieder die
reine lehre des heiligen göttlichen worts. Nun
wird jetziger zeit von demselbigen artickel aller-
ley gedisputieret 19, dardurch einfeltige pastores
möchten geführet werden entwedder auf die
pelagianische und papistische synergiam volun-
tatis non renatae in actionibus spiritualibus oder
auf enthusiasticos raptus 20, welcher keines nicht
taug. Derhalben das der bepstische saurteig
auch in diesem artickel auß diesen kirchen möge
rein außgefeget werden und nicht etwa andere
unrichtigkeit möge wieder mit einschleichen,
dadurch die pastores zweydrechtig und die audi-
tores verwirret möchten werden, soll allhie
kurzer bericht gethan und einfeltige anleitung
gegeben werden, wie die pastores ex confessione
augustana 21 et apologia 22 nach Gottes wort
die lehre von diesem artickel mit gebürlichem
underscheid fassen und mit christlicher beschei-
denheit den leuten fürtragen mögen.

ad commodum solum proximi et ad exercen-
dum corpus ... sicut videt Christum fecisse
sua opera gratis, ad commodum nostrum et
pro usu corporis sui ad voluntatem dei ...“;
ferner In ep. S. Pauli ad Gal. comm. 1535.
Zu 2, 16, WA 40 I, S. 234, Z. 18—23.

19 Vgl. FC,Ep. II,1, SD II 1 — 5. Bek. Schr. S. 776
u. S. 866 — 873.

20 Vgl. Bek. Schr. S. 779, Z. 25; S. 872, Z. 5.

21 XVIII. Bek. Schr. S. 70 ff.

22 XVIII. Bek. Schr. S. 311 ff.

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