Metadaten

Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (6. Band = Niedersachsen, 1. Hälfte, 1. Halbband): Die Fürstentümer Wolfenbüttel und Lüneburg mit den Städten Braunschweig und Lüneburg — Tübingen: J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), 1955

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.30040#0512
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Die Kirchenordnungen

1. Artikel, darinne etlike mysbruke by den parren des förstendoms
Lüneborg entdecket unde darjegen gude ordenynge angegeven werden
mit bewysynge und vorklarynge der schrift.

1527. 1

Dem dörchluchtigen hochgeboren försten
unde heren, heren Ernst, hertogen tho Brun-
swyck unde Lüneborg, unsem gnedigen heren.

Gnade unde frede van Godde unde dem Va-
der unses Heren Jhesu Christi! Dorchlüchtige
hochgeboren förste, gnedige here! Volgende ar-
tikel, yn gödtliker schrift gegründet, overgeve
wy Juwen P[ürstlichen] G[naden] mit denst-
liker bede, J. P. G. eres christliken hogen vor-
standes desülvigen mit flyte unde truwen erwe-
gen, unde dar se warhaftig unde nodtörftig
befunden, alsdenn tho gemenem der underda-
nen salicheit desülvigen den kerckheren unde
selsorgeren förderlick wyllen don bevelen, der
ynt erste tho gebruken, so lange se dorch ge-
mene christlike ordenige vorbetert und vullen-
komener gemaket werden, gnediger betrach-
tinge, dat de beswerliken unschiglickheide unde
mennichfoldige unchristlicke mysbruke werdich
syn tmde förderen, desülvigen ungesümet yn
allen gebörliken wegen affthodon, darmit an
torne Goddes sehende, wetend unde wylligen
men sick wyder nicht vorwerke, dem nach eins
ydtlicken xmvorstand unde vorsümenisses düs-
ses falles der ganzen gemenheit thor sünde ge-
rekent unde myt gödtliker straffe wert vorgul-
den werden. Nu werden ungetwyffelt J. P. G.
vor Godde sick schüldig erkennen, yn einer wol-
geschickeden löfflyken landordeninge duth vor
aff allen dingen högestes emstes tho vorschaf-
fen, dat de gebörlike warhaftige goddesehre
ynt erste, negest dem överst rechtes unde der

1 Druckvorlage: Druck von 1527. Quart, 47 Bll.,
Expl. der Ministerialbibl. Celle, 5 Lb 155. —
Die in der Druckvorlage am Rande stehenden

byllicheit ordeninge unde wege upgerichtet, ge-
fördert unde gehandhavet werden, dat derge-
stalt yn der gemenheit rouwe unde enicheit lyff-
lick, frede unde froude geistlick mögen erholden
werden. Tho dem werden J. F. G. nicht allene
van tydtliken, simder ock van der ehre edder
unehre Goddes, van dyen edder vorderven der
sele, so vele by J. P. G. des vorstand unde vor-
mögen gewest, vor ere imderdane dem almech-
tigen rekenschop möten geven. Vortrösten uns
derhalven tho J. P. G. yn aller underdanicheit,
J. P. G. werden uth bemelten unde anderen un-
vormydtliken orsaken dermaten berorte ge-
breke gnedigen ock ernstlick ynseen, dat der ar-
men einfoldigen underdanen geweten dardorch
gereddet unde getröstet, de almechtige yn ewi-
cheit des möge gelovet werden. Godt överst, de
barmhertige, wylle J. P. G. myt wyder erkente-
nysse synes Christi erfüllen unde den kerckhe-
ren alse syner geheimnisse husholderen Geist
unde gnade vorlenen, de einfoldigen vorsam-
melinge myt beschedenheit unde geföglick tho
underrichten, truwlick tho vormanen unde leren,
dat se uth der düsternisse ynt lycht und yn de
warheit gefört werden, ock eyn rechtschapen
christlick levent Godde unde dem negesten mö-
gen vorantworden. J. P. G. tho denen, erkennen
wy uns schüldig. Datum Zoell am 3. Julii anno
1527.

J. F. G.

Underdenyge kapellane, gemene vorordente
prediger tho Zcelle.

Bibelstellen sind im gegenwärtigen Druck je-
weils unter Hinzufügung der Versangaben in
runden Klammern in den Text gesetzt.

492
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften