Wolfenbüttel
Die wachßliecht 79 werden also geweihet, das
sie dardurch bekommen und haben sollen sol-
che kraft und segen, das wo sie angezündet
und gesetzet werden, der teufel mit allem seinem
gespenst weichen müsse, item, das sie sein
mögen zur gesundheit leibs und der seelen, auf
das die, so dieselbigen in den henden tragen,
von der blindheit des herzen erlöset, das liecht,
das im finsterniß leuchtet, ergreifen mögen.
Die asche 80 wird also geweihet, das sie ein
selige arzney sein soll, wer damit bestrauet
wird, das der mit dem geist der busse er-
füllet werde, item, das der vergebung seiner
sünde, des leibs gesundheit und der seelen
schutz bekommen möge; denn die agenda
spricht, das die asche auf das heupt gelegt
werde caussa promerendae veniae 81, das wir
gnade und vergebung verdienen mögen.
Die palmen und andere zweige 82 werden also
geweihet, das sie allem volke gedeyen mögen
zur seligkeit, auf das alle, so dieselbigen tra-
gen, item wo sie hingetragen werden, das der
orth dadurch geheiliget, der böse feind ver-
trieben und Gottes rechte hand uns beschützen
möge.
Das feur 83 wird mit diesen worten geweihet:
auf das sie, mit geistlichen begirden entzündet,
zu der ewigen klarheit kommen mögen, und das
79 Vgl. „Benedictio candelarum“, Rit. Rom. P.
I, Tit. VIII, Cap. III, S. 281; „Benedictio can-
delarum in honorem S. Raymundi Nonnati“,
ibid. P. II, Benedictiones propriae 48, S. 659 f.;
„Benedictio candelarum societatis sacratissi-
mi Rosarii“, ibid. P. II, Benedictiones propriae
38, S. 648 f.
80 Vgl. die Aschenweihe am Aschermittwoch:
Röm. Meßbuch, S. 129 — 132, dazu A. Franz,
a. a. O. Bd. I, S. 461 — 468.
81 Vgl. Röm. Meßbuch, S. 130.
82 Vgl. die Palmweihe (Weihe von Palmen und
Oelzweigen, in Deutschl. auch von Buchszwel-
gen oder Weidenkätzchen) am Palmsonntag:
Röm. Meßbuch, S. 129—132, dazu A. Franz,
„Deus qui dispersa congregas ...“ S. 309. Dazu
A. Franz, a. a. O. Bd. I, S. 470 — 507.
83 Vgl. die Weihe des neuen Feuers am Kar-
samstag: Röm. Meßb. S. 404 — 406, bes. die
erste u. dritte Oratio. Dazu A. Franz, a. a. O.
Bd. I, S. 507 — 518.
Gott dadurch helfe wieder alle feurige pfeile
des teufels.
Das osterlamb, schinken und kese 84 werden
mit diesen worten geweihet: das wer davon
isset, mit allem himlischen segen und mit Got-
tes gnaden in gutem gesettiget möge werden.
Eyer, brodt, fladen 85 wird also geweihet, das
man vertrauen solle, wer davon isset, das es
dem gereichen solle zur ewigen seligkeit und
sie dadurch entfangen mögen des leibs gesund-
heit und der seelen schutz.
An S. Johans tag 86 wird der wein zum Johan-
nistrunk 87 also geweihet, wer davon etwas
nimpt, das derselbige durch fürbitt Marien und
Johannis das ewige leben uberkomme, item
das es sey ein heil leibs und der seelen und
eine beschirmung wieder alle krankheit, gift,
auch wieder alle list der feinde, wieder alle
gefahr leibs und der seelen etc.
Die kreuter 88 werden mit solchen worten ge-
weihet: das sie nicht allein allerley krank-
heit, schaden und feil, beide, menschen und
vihe, vertreiben sollen, sondern auch, das alle,
die davon nehmen, der seelen und des leibs
gesundheit entfangen und in die thüre des
paradeises eingehen mögen etc.
Weil aber diß alles greulich ist wieder das
erste gebott, das solche hohe himlische, geist-
84 Im heutigen Rit. Rom. finden sich die folgen-
den Worte bei der „Benedictio casei vel
butyri“, P. II (Append.), Benedictiones non
reservatae 59, S. 521; dieselben Worte bei
einer „Benedictio super agnum in Pascha“
vgl. bei A. Franz, a. a. O. Bd. I, S. 585.
85 Vgl. dazu A. Franz, a. a. O. Bd. I, S. 589 — 594.
86 Fest Joh. des Apostels u. Evangelisten am
27. Dez.
87 Vgl. Rit. Rom. P. II, Benedictiones non reser-
vatae 2 u. 3, S. 454 ff„ dazu A. Franz, a. a. O.
Bd. I, S. 297 — 334.
88 Vgl. A. Franz, a. a. O. Bd. I, S. 398 ff., ferner
Rit. Rom. P. II, Benedictio herbarum in Fe-
stum Assumptionis B. Mariae Virg., Benedict.
non reserv. 11, S. 465 ff. (In dieser Benedictio
des heutigen Rit. finden nicht alle im Text
angedeuteten Bitten ihre Entsprechung).
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Die wachßliecht 79 werden also geweihet, das
sie dardurch bekommen und haben sollen sol-
che kraft und segen, das wo sie angezündet
und gesetzet werden, der teufel mit allem seinem
gespenst weichen müsse, item, das sie sein
mögen zur gesundheit leibs und der seelen, auf
das die, so dieselbigen in den henden tragen,
von der blindheit des herzen erlöset, das liecht,
das im finsterniß leuchtet, ergreifen mögen.
Die asche 80 wird also geweihet, das sie ein
selige arzney sein soll, wer damit bestrauet
wird, das der mit dem geist der busse er-
füllet werde, item, das der vergebung seiner
sünde, des leibs gesundheit und der seelen
schutz bekommen möge; denn die agenda
spricht, das die asche auf das heupt gelegt
werde caussa promerendae veniae 81, das wir
gnade und vergebung verdienen mögen.
Die palmen und andere zweige 82 werden also
geweihet, das sie allem volke gedeyen mögen
zur seligkeit, auf das alle, so dieselbigen tra-
gen, item wo sie hingetragen werden, das der
orth dadurch geheiliget, der böse feind ver-
trieben und Gottes rechte hand uns beschützen
möge.
Das feur 83 wird mit diesen worten geweihet:
auf das sie, mit geistlichen begirden entzündet,
zu der ewigen klarheit kommen mögen, und das
79 Vgl. „Benedictio candelarum“, Rit. Rom. P.
I, Tit. VIII, Cap. III, S. 281; „Benedictio can-
delarum in honorem S. Raymundi Nonnati“,
ibid. P. II, Benedictiones propriae 48, S. 659 f.;
„Benedictio candelarum societatis sacratissi-
mi Rosarii“, ibid. P. II, Benedictiones propriae
38, S. 648 f.
80 Vgl. die Aschenweihe am Aschermittwoch:
Röm. Meßbuch, S. 129 — 132, dazu A. Franz,
a. a. O. Bd. I, S. 461 — 468.
81 Vgl. Röm. Meßbuch, S. 130.
82 Vgl. die Palmweihe (Weihe von Palmen und
Oelzweigen, in Deutschl. auch von Buchszwel-
gen oder Weidenkätzchen) am Palmsonntag:
Röm. Meßbuch, S. 129—132, dazu A. Franz,
„Deus qui dispersa congregas ...“ S. 309. Dazu
A. Franz, a. a. O. Bd. I, S. 470 — 507.
83 Vgl. die Weihe des neuen Feuers am Kar-
samstag: Röm. Meßb. S. 404 — 406, bes. die
erste u. dritte Oratio. Dazu A. Franz, a. a. O.
Bd. I, S. 507 — 518.
Gott dadurch helfe wieder alle feurige pfeile
des teufels.
Das osterlamb, schinken und kese 84 werden
mit diesen worten geweihet: das wer davon
isset, mit allem himlischen segen und mit Got-
tes gnaden in gutem gesettiget möge werden.
Eyer, brodt, fladen 85 wird also geweihet, das
man vertrauen solle, wer davon isset, das es
dem gereichen solle zur ewigen seligkeit und
sie dadurch entfangen mögen des leibs gesund-
heit und der seelen schutz.
An S. Johans tag 86 wird der wein zum Johan-
nistrunk 87 also geweihet, wer davon etwas
nimpt, das derselbige durch fürbitt Marien und
Johannis das ewige leben uberkomme, item
das es sey ein heil leibs und der seelen und
eine beschirmung wieder alle krankheit, gift,
auch wieder alle list der feinde, wieder alle
gefahr leibs und der seelen etc.
Die kreuter 88 werden mit solchen worten ge-
weihet: das sie nicht allein allerley krank-
heit, schaden und feil, beide, menschen und
vihe, vertreiben sollen, sondern auch, das alle,
die davon nehmen, der seelen und des leibs
gesundheit entfangen und in die thüre des
paradeises eingehen mögen etc.
Weil aber diß alles greulich ist wieder das
erste gebott, das solche hohe himlische, geist-
84 Im heutigen Rit. Rom. finden sich die folgen-
den Worte bei der „Benedictio casei vel
butyri“, P. II (Append.), Benedictiones non
reservatae 59, S. 521; dieselben Worte bei
einer „Benedictio super agnum in Pascha“
vgl. bei A. Franz, a. a. O. Bd. I, S. 585.
85 Vgl. dazu A. Franz, a. a. O. Bd. I, S. 589 — 594.
86 Fest Joh. des Apostels u. Evangelisten am
27. Dez.
87 Vgl. Rit. Rom. P. II, Benedictiones non reser-
vatae 2 u. 3, S. 454 ff„ dazu A. Franz, a. a. O.
Bd. I, S. 297 — 334.
88 Vgl. A. Franz, a. a. O. Bd. I, S. 398 ff., ferner
Rit. Rom. P. II, Benedictio herbarum in Fe-
stum Assumptionis B. Mariae Virg., Benedict.
non reserv. 11, S. 465 ff. (In dieser Benedictio
des heutigen Rit. finden nicht alle im Text
angedeuteten Bitten ihre Entsprechung).
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