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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (6. Band = Niedersachsen, 1. Hälfte, 1. Halbband): Die Fürstentümer Wolfenbüttel und Lüneburg mit den Städten Braunschweig und Lüneburg — Tübingen: J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), 1955

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https://doi.org/10.11588/diglit.30040#0200
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Wolfenbüttel

Von der beteglocken oder pro pace leuten.

Man helt im bapsthumb morgends, mittags
und abends einen sonderlichen glockenschlag,
dardurch das volk vermahnet solle werden, die
jungfrau Marien anzuruffen. Weil aber die hoch-
gelobte jungfrau Maria solche ehre, die Gott
allein gebüret, nicht haben wil und auch wid-
der Gottes wort ist, soll davon das volk unter-
richtet werden. Es kan aber der glockenschlag
an ihm selber, wie auch in den benachbarten
reformirten kirchen, behalten werden, under-
scheid der morgends, mittags und abendstunde
dem volk damit anzuzeigen, und das dadurch
das volk erinnert und vermanet werde, das sie
morgends, mittags und abends für gemeinen
frieden und gut regiment bitten sollen, in wel-
chem gebet man gleich für die obrigkeit und

widder alle feinde des gemeinen christlichen
friedens 18 bittet. Daher man es in den be-
nachbarten reformirten kirchen sehr fein nennet
die beteglocken oder pro pace leuten, und ist
christlich, gut und nutzlich, daß das gemein volk
darzu gewenet werde, das sie solchs nötigen
gebets nicht vergessen. Weil es aber ofte ver-
gessen wird, kan der glockenschlag darzu er-
innerung geben, das sie an solch gebet zu thun
gedenken, wenn sie hören pro pace leuten, sie
sein im hause, im garten, auf der gassen oder
auf dem felde. Und mag man alsdann die
kinder im hause auch singen lassen: Erhalt uns,
Herr, bey deinem wort 19 etc., item: Verleihe
uns frieden gnediglich 20. Solch gebet ist in
diesen letzten gefehrlichen zeiten hoch von
nöten.

Folgen die prefationes, so an hohen festen in den stedten nach der predigt vor der

comraunion gesungen werden.

Quotidiana. 21

[Noten:] Dominus vobiscum. Et cum spiritu
tuo. Sursum corda. Habemus ad Dominum. Gra-
tias agamus Domino Deo nostro.

Dignum et iustum est.

Vere dignum et iustum est, aequum et salu-
tare, nos tibi semper et ubique gratias agere,
Domine sancte Pater omnipotens, aeterne Deus,
per Christum Dominum nostrum, per quem ma-
iestatem tuam laudant angeli, adorant domina-
tiones, tremunt potestates, coeli coelorumque
virtutes ac beata seraphin socia exultatione
concelebrant. Cum quibus et nostras voces ut
admitti iubeas te precamur supplici confessione
dicentes: [Ende der Noten.]

Sanctus, sanctus, sanctus Dominus Deus Ze-
baoth, pleni sunt coeli et terra gloria tua,
osianna in excelsis. Benedictus qui venit in no-
mine Domini, osianna in excelsis.

18 Vgl. S. 182, Anm. 31.

19 Wackernagel III, Nr. 44 ff. Ev. Kgb. Nr. 142.

20 Wackernagel III, Nr. 35 ff. Ev. Kgb. Nr. 139.

fn die nativitatis Christi. 22

[Noten:] Vere dignum etc. xA.eterne Deus, quia
per incarnati verbi mysterium nova mentis no-
strae oculis lux tuae claritatis effulsit, ut dum
visibiliter Deum cognoscimus, per hunc in invisi-
bilium amorem rapiamur. Et ideo cum angelis
et archangelis, cum thronis et dominationibus,
cumque omni militia coelestis exercitus hymnum
gloriae tuae canimus sine fine dicentes: [Ende
der Noten.]

Sanctus etc.

In die epiphanias. 23

[Noten:] Vere dignum etc. Aeterne Deus, qui
cum unigenitus tuus in substantia nostrae mor-
talitatis apparuit, nova nos immortalitatis suae
luce reparavit. Et ideo cum angelis et archan-
gelis, cum thronis et dominationibus, cumque
omni militia coelestis exercitus hymnum gloriae

21 Vgl. Röm. Meßbuch, S. 469 f.

22 Vgl. Röm. Meßbuch, S. 493.

23 Vgl. Röm. Meßbuch, S. 493.

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