Evangelische Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts

Braunschweig

vorachten, sonder willen gerne Gades wort wed-
der oren erdöm annemen, wen en Got dat apen-
baret unde gnade darto gifft. Wente wat sulke
gudes hebben, dat hebben se jo uth deme hil-
gen evangelio Christi, dat möt me nicht vor-
werpen. Got kennet de synen wol midden in
Sodoma und Gomorrha unde wet wol, wo he en
to rechter tidt nach synem willen schal unde
wil daruth helpen alse dem Loth, 2. Pet. 2 [7],
Hefft uns Got nicht uth vordenste, sonder uth
gnaden syn reyn evangelion und apostolische
lere wedder gebracht, so wert he ock der ande-
ren, de syne synt, nicht vorgeten. Dat bevelhe
wy syner bermherticheit unde bidden vor alle.

Etliken erdöm unde sundere unde sunderinnen
kan he wol liden, ja Christus hefft mit neynen
anderen to schaffen; mutwillige overs unde
freveliche vorachtere, de oreme koppe navolgen
unde Gades wört nicht liden willen, kan he
nicht liden, sonder holt over en hart mit syneme
gruwelike richte, so se sick nicht bekeren.

Hyr segge wy frylick: Wornichtdat evangelion
gehöret unde so angenamen is, dat me wete,
worumme me sick döpen schal laten, nemlick
dat wy der erfsunde lös unde Christene werden
(alse alle Christene van der tidt der apostelen
bet hyrhehr gelövet hebben, wo groff dat ock
etlike in anderen stucken geerret hebben), dar
schal me nicht noch grote lüde noch kynderken
döpen. Wente dat evangelion unde lere Christi
schal vohrgan unde ersten so vele, alse Got
gnade gifft, werden angenamen, darna schal me
döpen, de de lere Christi hebben angenamen.
Wente wat were dat vor eyne döpe, wen du
woltest Jöden unde Turken döpen, de van
Christo nichtes willen hören?

Also hörestu, wat dat is, dat Christus bevalen
hefft: Gät unde leret alle heydene unde döpet
se etc. Gät hen in de ganze werlt unde pre-
diget dat evangelion allen creaturen, we ge-
lövet unde wert gedofft etc. Id is jo klar, dat
he secht van den heydenen unde van der ganzen
werlt, de to der tidt noch vamme evangelio
nicht hedden gehöret, dar moste me wehr-
lick ersten leren unde nicht ersten döpen.

Overs na der angenamen lere, wen wy uns
fröwen, dat wy nicht unchristene, sunder Chri-
sten synt, begere wy unsen kynderken (de sus
mochten ane Christo sterven) ock sulke salicheit
unde bringen se Christo to mit unsem begere
unde bede, dat se mogen ock Christene syn.
He nympt se gewislick an unde hefft eynen
wolgeval darinne, overs eynen groten misgeval,
wen me se vorbeden wil van Christo, dewile he
straffet syne apostele, de de kynderken wolden
van em driven: Latet de kynderken to my
kamen unde wehret en nicht, wente sulker is
dat rike Gades. Is sulker kynderken dat rike
Gades, worumme scholden se nicht de döpe
Christi entfangen, alse tovoren gesecht is?

Also is Abraham tovoren geleret unde hefft
ock syn gesinde geleret, darna overs besneden. De
kynderken overs hefft he in Gades bund dorch
de besnidinge gebracht unde darna, so se leven-
dich bleven, to rechter tidt geleret, alse wy ock
schuldich synt, unse kynderken in den bund
Christi dorch de döpe Christi to bringen unde
darna to rechter tidt, so se levendich bliven,
to leren, alse dat tovoren ock gesecht is.

Darumme efft se vor der döpe nicht den loven
krigen dorch de predige, alse Rom. 10 [17] steyt
gescreven, unde efft du nicht kanst vorstän,
dat de kynderken löven, dewile se neyn vorstant
hebben (wowol de vornuft in den groten lüden
ock nicht löven kan, sonder de löve is eyne
dorch den hilgen Geist ingegatene gave Gades),
so kanstu doch wol uth den vorgescrevenen
scriften vorstan, dat Got de kynderken, de em
werden togebracht, vor gelövige annympt unde
achtet unde rekenet se imme talle der gelövigen.
Wente he rekent se under syn volk, maket mit
en einen bund unde spreckt, dat sulker kynder-
ken, de em werden togebracht, sy dat rike
Gades. Sulke gnade horet wehrlick nicht den
ungelövigen. Salich is, den Got vor gelövich
achtet, wen ock de mynschen en nicht darvor
achten.

Darumme sprack ock Petrus in Pynxtedage,
Acto. 2 [38 f.], to den Jöden: Döth bote unde eyn
jewelick late sick döpen up den namen Jesu

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