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Wolgast, Eike [Editor]; Seebaß, Gottfried [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Editor]; Sehling, Emil [Bibliogr. antecedent]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (6. Band = Niedersachsen, 1. Hälfte, 1. Halbband): Die Fürstentümer Wolfenbüttel und Lüneburg mit den Städten Braunschweig und Lüneburg — Tübingen: J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), 1955

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https://doi.org/10.11588/diglit.30040#0401
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Kirchenordnung 1528

snidinge Christi 76. Item wo em de heydeni-
schen magi dat offer brachten, unde wo dat
kyndeken Jesus in den tempel geoffert 77, wo
he in Aegypten flöch. Item wo he van 12 jaren
imme tempel vorlaren wärt. So schicket sick
fyn, ock eynen dach to holden, darinne gepre-
diget werde, wo he van druttich jaren is ge-
döpet, unde darto van unser döpe.

Dat also ock etlike frame herten afgewendet
werden van der dulheit des vastelavendes, wen
se hören, dat se in Christum unde Christus döt
gedöpet synt unde hebben Christum angetagen
unde hebben in der döpe mit Christo eyne ewige
vorbindnisse maket unde den hilgen Geist ent-
fangen, dat se Christo ingelivet unde kyndere
Gades scholen syn, dat de historie van der
döpe Christi ock in unser döpe in uns gehandelt
unde wahr werd, de hemmele werden uns ock
upgedän, de hilge Geist kumpt ock in uns,
wente wy werden weddergebaren dorch dat
water unde den hilgen Geist. De stemme des
Vaders spreckt ock dar heymelick: Dit is myn
leve kynd, an welkeme ick hebbe eyn wolgeval,
darto bewiset sick dar imme bevehle unde is
ock warhaftich jegenwerdich de ganze hilge
drevaldicheit, wente wy werden gedöpet imme
namen des Vaders unde des Sones unde des
hilgen Geistes, wat in syneme namen geschüt
nach synem gewissen bevehle, dar möt he nicht
verne aff syn. Weme wolden doch sulke stucken
lunde salicheit, in der döpe jegen uns bewiset,
nicht bewegen? Ane alleyne gotlose lüde vor-
achten sulke gnade unde laten sick nicht seggen.
Id is imme vastelavende nicht alleyne dulheit
geweset, sonder ock mit der dulheit stucken
uthgerichtet, dar me dat ganze jar nicht konde
to kamen etc.

Nu sehe wider, wo sick dit rimet unde schicket
mit der olden wanheit der predige: balde des
Sundages darna 78 wert geprediget, wo Jesus in
der wöstenye vamme düvele is angevechtet,

welk is, alse Mattheus scrifft [Mt 4, 1 ff.J, ge-
schehn na der döpe etc.

Id schadet overs nicht, dat dat evangelion
vamme Sundage up den dach nicht geprediget
wert, wente desgeliken wert vakene imme jare
geprediget, unde datsulvige evangelion wert ock
geprediget werden in den werkeldageschen lec-
tien. Overs de rike unde kostele epistole van der
leve des negesten, 1. Corin. 13, kan me wol
prediken in allen kerken des Mandages edder
Dynxtages darna, up wönlike stunden.

Des werkeldages lectien edder predigen.

Des werkeldages ist gut, dat me nicht vele
över eyne halve stunde predige gemeyne unde
vorordente lectien edder predigen, alse hyrna
steyt bescreven.

Des samers predigen der predi-
canten.

Amme Mantage umme seyers 6 to Sunte
Catharinen unde to Sunte Peter. Umme seyers
8 to Sunte Ulrike.

Amme Dynxtage umme seyers 6 to Sunte
Marten unde to Sunte Magnus. Umme seyers 8
to Sunte Andrees.

Dit schal ummegän in densulvigen kerken nach
den 6 werkeldagen also: wör geprediget is des
Mandages, dar schal me ock predigen des Midde-
wekens unde des Prydages, unde wör geprediket
is des Dinxtedages, dar schal me ock predigen
des Dunredages unde des Sunnavendes, dat also
in allen kerken umme den anderen dach ge-
prediget werde.

Imme wynter möt de erste predige geschehn
umme seyers 7 bet up Oculi, de andere halve-
wege to 9.

De superattendens prediget ton grauen bru-
dern umme seyers 3 des Dynxdages unde Dunre-
dages.

76 1. Januar. 78 Am Sonntag Invocavit.

77 2. Februar.

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