Kirchenordnung 1528
konen schicklick unde eyntrechtichlick mitsin-
gen unde nicht alleyne de, de des latinischen
sanges gewanet synt.
Dat de leyen overs de latinischen kyndere.
nicht scholen edder bedarven vorhindern in öre-
me singende des avendes unde morgens up
hilge dage edder dagelikes, is anderswör tovo-
ren gesecht, dat also alle dink ordentlick toga
unde dene allen tor beteringe unde Gade to
prise. Amen.
Van der dudeschen misse.
Dat is nu genöch geredet vamme gebruke unde
misbruke des sacramentes uth derne bevehle
unses Heren Jesu Christi. Darumme in unser
misse darve wy vamme sacramente unde syner
entfanginge nicht vele ordeninge maken. Id is
alles rede vorordenet van Christo, alse gesecht
is, alse ock Paulus sulke ordeninge den Corin-
thern lerede unde römet, he hebbe sulks gele-
ret van Christo sulvest, imme hemmele over
alle dink regerende, we kan dar baven ordenen?
Dat wy overs unseme prestere sunderge kle-
dere laten antehn, dat schadet tome bevehle
Christi edder helpet nicht mehr, alse dat de
communicanten hebben rocke ane, etlike rode,
etlike blaue etc. Wy dohn unde laten sulks dohn,
to vormiden ergernisse der swacklövigen mit
sulken stucken, dar nicht ane gelegen is. Wy
weten wol, dat Christus sulvest unde darna de
apostele unde öre jungere sulke kledinge unde
andere pracht by deme sacramente nicht ge-
bruket hebben edder bevalen, darumme wy de
dink ock nicht holden alse nödich, sonder fry
umme der leve willen der anderen edder sus,
dat wy dar lust to hebben, dewile se nicht vor-
baden synt unde hinderen nicht tome bevehle
Christi.
Alle singent overs unde lesent, dat vor der
predige geschüt in der misse, kone wy unde
willen ock nicht beter maken, wen id rede up
4 Jes 49, 1—7 ist die kath. Epistel des Johannes-
tages (vgl. Röm. Meßb., S. 940). Act 13, 47
wird aber Jes 49, 6 auf Jesus bezogen; des-
halb wird hier eine auf Johannes passende
de Sundage gemaket is. Me hefft gesungen uth
psalmen unde hilger scrift, dat wille wy ock
dohn. Drape wy desulvigen wörde nicht, dar
is nicht an gelegen. Id schal doch alle van Ga-
de uth syneme wörde syn. Dat wille wy, efft
Got wil, eyndrechtich dohn unde nicht in unsen
kerken liden sulck twedrechtich unde unge-
schicket geltblerrent, alse suslange is gewe-
set, dar me togelike sank eyne misse vamme
feste, eyn ander van Marien, de drudde eyn
requiem etc., unde hüleden tosamende alse wul-
ve umme geldes willen.
Epistolen unde evangelien wille wy lesen, alsese
up dat ganze jar vorordenet synt. Up Sunte
Joannis Baptisten dach overs, dewile me leset
van Sunte Joannis, dat doch van Christo ge-
screven steyt Esa. 49, alse betüget wert Act.
13, schal me lesen de epistole Esa. 40 4: Consola-
mini etc. finis. Foetas ipse portabit, welk ge-
wisse van Joannes Baptisten unde syner pre-
dige, de he van Chri'sto gedän hefft, gescreven
is, alse des tüchnisse is in allen evangelisten. In
die visitationis Marie 5 lese me de epistole Esa.
11 [1—10] Egredietur virga etc. finis. Et erit se-
pulchrum eius gloriosum. Welke gewisse van
Christo is gesecht, de dorch Mariam de junk-
frau is uth deme stamen Jesse, de Davides va-
der was.
Sulke ordeninge na der gewänten wise, ane
wat dat sacramente andrapet, wille wy gerne
holden, dat wy nicht nyes maken ane nöt. Dat
wy overs düdesch singen unde lesen willen, dat
holde me uns düdeschen to gude, hefft me uns
doch gebaden, dat wy misse scholen hören, so
möten se ock sulke missen syn, dat me se
hören kan.
Mit deme sange unde apenbaren lesende up
de Sundage, wandages geordenet dorch gelerde
unde frame bischoppe, hefft id jo eyne gude
meyninge, wen id by uns düdesch wert gesungen
unde gehöret. Wente sulk sank unde lesent unde
Epistel vo^geschlagen: Jes 40, 1—11, vgl.
H. Lietzmann, Kl. Texte 88, S. 128.
5 2. Juli.
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konen schicklick unde eyntrechtichlick mitsin-
gen unde nicht alleyne de, de des latinischen
sanges gewanet synt.
Dat de leyen overs de latinischen kyndere.
nicht scholen edder bedarven vorhindern in öre-
me singende des avendes unde morgens up
hilge dage edder dagelikes, is anderswör tovo-
ren gesecht, dat also alle dink ordentlick toga
unde dene allen tor beteringe unde Gade to
prise. Amen.
Van der dudeschen misse.
Dat is nu genöch geredet vamme gebruke unde
misbruke des sacramentes uth derne bevehle
unses Heren Jesu Christi. Darumme in unser
misse darve wy vamme sacramente unde syner
entfanginge nicht vele ordeninge maken. Id is
alles rede vorordenet van Christo, alse gesecht
is, alse ock Paulus sulke ordeninge den Corin-
thern lerede unde römet, he hebbe sulks gele-
ret van Christo sulvest, imme hemmele over
alle dink regerende, we kan dar baven ordenen?
Dat wy overs unseme prestere sunderge kle-
dere laten antehn, dat schadet tome bevehle
Christi edder helpet nicht mehr, alse dat de
communicanten hebben rocke ane, etlike rode,
etlike blaue etc. Wy dohn unde laten sulks dohn,
to vormiden ergernisse der swacklövigen mit
sulken stucken, dar nicht ane gelegen is. Wy
weten wol, dat Christus sulvest unde darna de
apostele unde öre jungere sulke kledinge unde
andere pracht by deme sacramente nicht ge-
bruket hebben edder bevalen, darumme wy de
dink ock nicht holden alse nödich, sonder fry
umme der leve willen der anderen edder sus,
dat wy dar lust to hebben, dewile se nicht vor-
baden synt unde hinderen nicht tome bevehle
Christi.
Alle singent overs unde lesent, dat vor der
predige geschüt in der misse, kone wy unde
willen ock nicht beter maken, wen id rede up
4 Jes 49, 1—7 ist die kath. Epistel des Johannes-
tages (vgl. Röm. Meßb., S. 940). Act 13, 47
wird aber Jes 49, 6 auf Jesus bezogen; des-
halb wird hier eine auf Johannes passende
de Sundage gemaket is. Me hefft gesungen uth
psalmen unde hilger scrift, dat wille wy ock
dohn. Drape wy desulvigen wörde nicht, dar
is nicht an gelegen. Id schal doch alle van Ga-
de uth syneme wörde syn. Dat wille wy, efft
Got wil, eyndrechtich dohn unde nicht in unsen
kerken liden sulck twedrechtich unde unge-
schicket geltblerrent, alse suslange is gewe-
set, dar me togelike sank eyne misse vamme
feste, eyn ander van Marien, de drudde eyn
requiem etc., unde hüleden tosamende alse wul-
ve umme geldes willen.
Epistolen unde evangelien wille wy lesen, alsese
up dat ganze jar vorordenet synt. Up Sunte
Joannis Baptisten dach overs, dewile me leset
van Sunte Joannis, dat doch van Christo ge-
screven steyt Esa. 49, alse betüget wert Act.
13, schal me lesen de epistole Esa. 40 4: Consola-
mini etc. finis. Foetas ipse portabit, welk ge-
wisse van Joannes Baptisten unde syner pre-
dige, de he van Chri'sto gedän hefft, gescreven
is, alse des tüchnisse is in allen evangelisten. In
die visitationis Marie 5 lese me de epistole Esa.
11 [1—10] Egredietur virga etc. finis. Et erit se-
pulchrum eius gloriosum. Welke gewisse van
Christo is gesecht, de dorch Mariam de junk-
frau is uth deme stamen Jesse, de Davides va-
der was.
Sulke ordeninge na der gewänten wise, ane
wat dat sacramente andrapet, wille wy gerne
holden, dat wy nicht nyes maken ane nöt. Dat
wy overs düdesch singen unde lesen willen, dat
holde me uns düdeschen to gude, hefft me uns
doch gebaden, dat wy misse scholen hören, so
möten se ock sulke missen syn, dat me se
hören kan.
Mit deme sange unde apenbaren lesende up
de Sundage, wandages geordenet dorch gelerde
unde frame bischoppe, hefft id jo eyne gude
meyninge, wen id by uns düdesch wert gesungen
unde gehöret. Wente sulk sank unde lesent unde
Epistel vo^geschlagen: Jes 40, 1—11, vgl.
H. Lietzmann, Kl. Texte 88, S. 128.
5 2. Juli.
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