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Wolgast, Eike [Editor]; Seebaß, Gottfried [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Editor]; Sehling, Emil [Bibliogr. antecedent]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (6. Band = Niedersachsen, 1. Hälfte, 1. Halbband): Die Fürstentümer Wolfenbüttel und Lüneburg mit den Städten Braunschweig und Lüneburg — Tübingen: J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), 1955

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https://doi.org/10.11588/diglit.30040#0525
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Artikelbuch 1527

he an demsulvygen dage van allen synen wer-
ken hefft gerouwet, desgeliken andere feste yn-
gesettet, dardorch dat volk Goddes gödtliker
hülde unde gnade, so ene mennichfoldigen be-
wyset was, vormanet worde. Darumme ock de
Sabbate eyn teken twyschen Godde unde sy-
nem volke genömet werden, overst nicht dar-
umme yngesettet, dat se butenwendigen ewich
waren scholden (Ebreo. 9, 3 ff.). Wente gelick
alse dat velfoldige offer der erstlingen, der teyn-
den, des blodes unde brandoffers, des döpendes
edder wasschendes mit aschen und water etc.
nichtes anders bedüdet, sunder dat dat bemelte
volk ym geloven des thogesechten messie geöveth
unde eines ewigen vordrachtes dorch getuche-
nysse des blotoffers vormanet unde yndechtich
wesen mochte, welcker denne, wen de erstgebo-
ren, rechte messias, unse Here Christus, de
rechte ewige prester, erschynen unde mit synem
egene blode yngaen, ock vorsönynge maken
wörde, van not wegen ein ende nemen mosten,
also ock dat butenwendige vyrent, dar me van
allem graven werke sick hefft entholden und
gerouwet, nichtes anders bedüdet, wen de rouwe,
darmede bemelte messias edder Christus syne
gelövigen gnedigen wörde begaven unde ewich
vorsorgen (1. Cor. 10, 3 f.), nicht van buten alse
dat volk des gesettes, welcker yn solcker rouwe
allene den schemen der thokamende güder ge-
hat, sunder van bynnen ym geiste und der se-
len, welcker de vullenkomesten warhaftigesten
güder synt, nicht allene up den sövenden dach,
sunder jümmer und jümmer ane uphörent, dat
dergestalt, alse Esaias lange thovören prophe-
tert (Esai. 66, 23), ein Sabbath uth dem anderen
queme, ein dach dem anderen gelick gerekent
unde eine ewige vyer by den Christen geholden
worde. Dusser gestalt v/ert dat rechte vyrent yn
der epistelen tho den Ebre. (Ebre. 4, 9 f.) vor-
handelt. Darumb (secht dar de text) wert dem
volke Goddes ein vyrent gelaten, wente de yn
syne (dat ys Goddes) rouwe gegän ys, de wert
ock van synen werken gerouwet hebben, gelick
alse Godt van synen werken hefft gerouwet.
Daruth wol affthonemende, dat ein ander Sab-
bath, ein ander rouwe, fest edder vyer van

Godde uthgetekent ys, alse de Jödden gentmal
geholden hebben, ys överst derwegen gönne Sab-
bath edder vyer hyrmede nicht vornichtiget,
sunder vorandert up eine beter vullenkomener
wyse gestellet, darmede gönt alse tydtlick upge-
hört. Dyt överst nu vordan ane eynige voran-
deringe vort unde vort wert möten blyven, alse
bemelte Esaias klerlick bewyset. Dyt vyrent ys
nu nicht anders wen ein rouwe van den fleysck-
licken lusten, begerten, sündigen werken unde
wyllen, dat wy van densulvygen uphören unde
affstaen, vorder den wyllen unde werke unses
Heren Goddes yn uns allene regeren laten, ly-
den unde dülden, unde gelyck alse Christus den
sünden ane sünde gestorven, ym grave gerou-
wet unde gevyret unde sjmen hemmelschen Va-
der aver sick hefft walden unde regeren laten,
also wy ock, den sunden yn den doet mit Christo
begraven, hyr nu stylle holden, rouwen unde
vyren, dat dergestalt nicht de sunde yn unsem
sterflicken lychamme, sunder Christus yn uns
regere. Alse sick denne ock Paulus römet, dar
he secht (Gala. 2, 20): Ick leve, överst nicht ick,
sunder Christus levet yn my, dat levent överst,
dat ick nu ym fleyscke leve, leve ick dorch den
geloven des levendigen Goddessöns. Wente so wy
den sunden gestorven, begraven, yn den rechten
vyerdach unde rouwe getreden sint, wo mochten
wy denne yn densulven sunden noch vordan le-
ven, arbeiden edder werken, arbeiden ys nicht
rouwen. Rouwe wy denne den sunden, so vyren
wy. Vyren överst nicht einen dussen edder gen-
nen dach, sunder de ganzen tydt unses levendes.
Dyt ys nu de vorlöchynge unser sulvest, uphe-
vinge unses krützes, affstervynge des olden,
sundigen mynschen unde ein weddergebort des
nyen, des wy yn der döpe eine anwysinge unde
teken entfangen (Ephe. 4, 22 ff.; Colos. 3, 3 f.;
Johan. 3, 5 ff.). Yn summa ein ewige rouwe unde
afflatent van sunden unde geystlick ynwendig
vyrent, darvan to den Römeren (Roma. 5, 1 ff.;
unde 6, 3 ff.) wyth unde breth ys geschreven,
unde sy van dem rechten christlicken vyrende
genochsam yn der körte gesecht.

So nu klar ys uth bemelten wörden unde or-
saken, dat alle butenwendige vyer dorch den

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