Schul- und Kirchenordnung 1531
ydt arm ys, uth der gemeynen kysten vor-
legghen, up dat nych synes vaders armodt vor-
hynderth werde van der lerynghe. Ick wuste
woll exemplen tho seggende, wo nydt 25 dusser
radt ys; wente yck weth woli dreplyke lude,
dede aver armer lude kynder synt ghewesen und
dorch lerynghe so wys-und ghelerth gheworden,
dat forsten, stede, lude und lanth trost und hulpe
van em hadden.
Van ordenynghe yn der scholen, wat und
wo men leren schalle.
Et ys eyn nothwendych dynch, de kynderen
yn ethlyken lectionn uthdelen; wente jo eyn
lenger geleret hefft den de ander edder de ene
scharper ingenium hefft, wenn de ander van
Gade hefft. Derhalven eyn de, so lanchsem
nhavolgen, nycht schollen hynderen. Idt ys ock
recht ghedann, dat me:n de kynder nha dem
alphabet thom ersten vorgyfft tho bochstavende
und tho lesen dat Vader unse, de 12 stucke des
christlyken gheloven 26, de teyn gebade sampt
ethlyken anderen stucken, alse Benedicite und
dat Gratias 27 aver dysch, overst dat schalle alle
uth der godtlyken schryften ghetagehn synn.
Darnha thom anfanch der gramactiken ys de
Donath 28 vaste gudt thom anfanghe de latyn-
schen sprake tho lerende. De Catho 29 hefft vele
sedelycher sproke, und ydt ys eyn schonn car-
men, sprycketh Laurentius Valla. De schole-
mester schall myth vlyte varnemen de schyc-
lycheyth der junghen und nach deme weynych
edde vele vorthoghevende dorch neen averla-
denth. Quintilianus gyfft eyn gelykenysse van
ienen vate, dath men ock fulleth, so man dropen-
wys, nycht enes males, ychteswes hennynnen
bryngheth. De ileth ghenoch, de immer vorsych
hennegheyth. Men modt ock nycht van solchen
nuthlyken bokeren so drade 30 nycht enwech
25 = nützlich. Druckvorlage = mydt.
26 Vgl. oben S. 293, Anm. 53 a.
27 Kl. Katechismus. Bek. Schr. S. 522 f. Ev. Kgb.
Anh. S. 50.
28 Vgl. oben S. 229, Anm. 29.
29 Vgl. oben S. 229, Anm. 31.
ghan, sunder eyn gude tydt dartho bruken, dar-
myth men so woll lere und yn gedechtenysse
brynghen.
Des schryvendes halven, welckor yn der
scholen de beste schryft kann schryven, ydt sy
de scholemester edder syn mytarbeyder, de schry-
ve denn junghen vor und vore underwylen de
hand, wor ydt noth ys; wente wath se ym
schryvende vor eyn laster hebben, dat blyfft
ghewontlych orhe levent lanch by ome. Nhu ys
aver woll und lefflych schryvent eyn fynn nutthe
dynch, dat enem mynschen vaken tho gude und
erhen forderth. Idt ys ock vast nuthlych, dat de
junghen enen fynen vocabularium hebben, dar-
ynne uth rechten grunde latynscher sproke de
worde vordudescheth stann, de ym dachlyke
bruke synn, dat se latynsch leren nomen denn
mynschen und synn gelethmathe, dat hus und
wath men yn dem huse bruketh, vysch, vogel,
derte 31, alle daghe twe worde, dat maketh ym
jar vele vocabulen.
Des ghesanghes edder der musiken halven ydt
ys gudt, dat men by tyden de jogheth thom
sanghe tuth, welchor thom gadesdennste horeth,
und dusse junghe kynder, so men ersten anhe-
veth tho leren, modt men gans lefflyken trac-
teren und se nycht harth 'holden, up dat se nycht
der lere vyend werden, er se weten, wath 1er.
ys; myth groffheyth und torn vorledeth men
de kynder de schole, dat se lever de koy hod-
den alse yn de schole ghynghen.
Wan nhu ethlyke kynder denn Donatum und
Cathonem van buten weten, alse denn schal men
eyn fynn korth grammactica vorlesen und woll
leren declyneren, conjugeren, construeren, de
worde recht schryven und recht pronunctieren.
Idt leth sych de gramatica anseen, offt se eyn
gherynche dynk sy. Overst Quintilianus redeth
uth erfarynghe: 32 Ysseth sake, dat du de grunth
30 — schnell, rasch, bald; vgl. Schiller u. Lüb-
ben I, S. 562.
31 = Getier.
32 Instit. orat, I, 4,5: Quae nisi oratoris futuri
fundamenta fideliter iecit, quidquid super-
struxeris, corruet .. .
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ydt arm ys, uth der gemeynen kysten vor-
legghen, up dat nych synes vaders armodt vor-
hynderth werde van der lerynghe. Ick wuste
woll exemplen tho seggende, wo nydt 25 dusser
radt ys; wente yck weth woli dreplyke lude,
dede aver armer lude kynder synt ghewesen und
dorch lerynghe so wys-und ghelerth gheworden,
dat forsten, stede, lude und lanth trost und hulpe
van em hadden.
Van ordenynghe yn der scholen, wat und
wo men leren schalle.
Et ys eyn nothwendych dynch, de kynderen
yn ethlyken lectionn uthdelen; wente jo eyn
lenger geleret hefft den de ander edder de ene
scharper ingenium hefft, wenn de ander van
Gade hefft. Derhalven eyn de, so lanchsem
nhavolgen, nycht schollen hynderen. Idt ys ock
recht ghedann, dat me:n de kynder nha dem
alphabet thom ersten vorgyfft tho bochstavende
und tho lesen dat Vader unse, de 12 stucke des
christlyken gheloven 26, de teyn gebade sampt
ethlyken anderen stucken, alse Benedicite und
dat Gratias 27 aver dysch, overst dat schalle alle
uth der godtlyken schryften ghetagehn synn.
Darnha thom anfanch der gramactiken ys de
Donath 28 vaste gudt thom anfanghe de latyn-
schen sprake tho lerende. De Catho 29 hefft vele
sedelycher sproke, und ydt ys eyn schonn car-
men, sprycketh Laurentius Valla. De schole-
mester schall myth vlyte varnemen de schyc-
lycheyth der junghen und nach deme weynych
edde vele vorthoghevende dorch neen averla-
denth. Quintilianus gyfft eyn gelykenysse van
ienen vate, dath men ock fulleth, so man dropen-
wys, nycht enes males, ychteswes hennynnen
bryngheth. De ileth ghenoch, de immer vorsych
hennegheyth. Men modt ock nycht van solchen
nuthlyken bokeren so drade 30 nycht enwech
25 = nützlich. Druckvorlage = mydt.
26 Vgl. oben S. 293, Anm. 53 a.
27 Kl. Katechismus. Bek. Schr. S. 522 f. Ev. Kgb.
Anh. S. 50.
28 Vgl. oben S. 229, Anm. 29.
29 Vgl. oben S. 229, Anm. 31.
ghan, sunder eyn gude tydt dartho bruken, dar-
myth men so woll lere und yn gedechtenysse
brynghen.
Des schryvendes halven, welckor yn der
scholen de beste schryft kann schryven, ydt sy
de scholemester edder syn mytarbeyder, de schry-
ve denn junghen vor und vore underwylen de
hand, wor ydt noth ys; wente wath se ym
schryvende vor eyn laster hebben, dat blyfft
ghewontlych orhe levent lanch by ome. Nhu ys
aver woll und lefflych schryvent eyn fynn nutthe
dynch, dat enem mynschen vaken tho gude und
erhen forderth. Idt ys ock vast nuthlych, dat de
junghen enen fynen vocabularium hebben, dar-
ynne uth rechten grunde latynscher sproke de
worde vordudescheth stann, de ym dachlyke
bruke synn, dat se latynsch leren nomen denn
mynschen und synn gelethmathe, dat hus und
wath men yn dem huse bruketh, vysch, vogel,
derte 31, alle daghe twe worde, dat maketh ym
jar vele vocabulen.
Des ghesanghes edder der musiken halven ydt
ys gudt, dat men by tyden de jogheth thom
sanghe tuth, welchor thom gadesdennste horeth,
und dusse junghe kynder, so men ersten anhe-
veth tho leren, modt men gans lefflyken trac-
teren und se nycht harth 'holden, up dat se nycht
der lere vyend werden, er se weten, wath 1er.
ys; myth groffheyth und torn vorledeth men
de kynder de schole, dat se lever de koy hod-
den alse yn de schole ghynghen.
Wan nhu ethlyke kynder denn Donatum und
Cathonem van buten weten, alse denn schal men
eyn fynn korth grammactica vorlesen und woll
leren declyneren, conjugeren, construeren, de
worde recht schryven und recht pronunctieren.
Idt leth sych de gramatica anseen, offt se eyn
gherynche dynk sy. Overst Quintilianus redeth
uth erfarynghe: 32 Ysseth sake, dat du de grunth
30 — schnell, rasch, bald; vgl. Schiller u. Lüb-
ben I, S. 562.
31 = Getier.
32 Instit. orat, I, 4,5: Quae nisi oratoris futuri
fundamenta fideliter iecit, quidquid super-
struxeris, corruet .. .
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