20. Mai 2006
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den die UIS-Gene gezielt im Genom von Plasmodium ausgeschaltet und die Phäno-
typen der veränderten Parasiten untersucht.
Parasiten, denen eines dieser Gene fehlt, durchlaufen den Malaria-Lebens-
zyklus nur bis zur frühen Reifung in Leberzellen. In diesem Entwicklungsstadium
verharren die Parasiten und sind nicht mehr in der Lage, pathogene Merozoiten zu
bilden. Diese genetisch unschädlich gemachten Parasitenstämme konnten für expe-
rimentelle Immunisierungen im Nagetier-Modell bereits erfolgreich eingesetzt wer-
den. Es zeigte sich, dass diese Stämme einen kompletten sterilen Schutz vor
nachfolgenden Infektionen mit natürlichen Erregern vermitteln. Die uis3(-)- und
uis4(-)-Stämme sind damit die ersten standardisierten, genetisch abgeschwächten
P/dsmod/MMi-Parasiten, die auf diese Weise als Lebendimpfstoff gegen Malaria ver-
wendet werden konnten. Die Isolierung weiterer genetisch veränderter Plasmodium-
Stämme kann die Suche nach schützenden Antigenen in Zukunft erleichtern.
Die Herausforderung für die Zukunft besteht nun darin, das Impfmodell vom
Tier auf den Menschen zu übertragen und gentechnisch abgeschwächte Varianten
des menschlichen Malaria-Erregers zu erzeugen. Da die für den Menschen gefährli-
chen Plasmodium-Erreger eng verwandt sind mit dem Erreger, der Nagetiere befällt,
sind die Erkenntnisse aus dem Nagetier-Modell von großer Bedeutung. Bis zur Ent-
wicklung eines fertigen und gründlich getesteten Malaria-Impfstoffes für Menschen
ist es also noch ein weiter Weg — aber unsere Forschungsergebnisse geben eine Erfolg
versprechende Richtung vor. Denn das „proof of principle“ für einen gentechnisch
abgeschwächten Erreger als Impfstoff ist jetzt erbracht — wir haben gezeigt, dass es
geht.
Die Preisträgerinnen Christine Krüger (links) und Ann-Kristin Müller.
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den die UIS-Gene gezielt im Genom von Plasmodium ausgeschaltet und die Phäno-
typen der veränderten Parasiten untersucht.
Parasiten, denen eines dieser Gene fehlt, durchlaufen den Malaria-Lebens-
zyklus nur bis zur frühen Reifung in Leberzellen. In diesem Entwicklungsstadium
verharren die Parasiten und sind nicht mehr in der Lage, pathogene Merozoiten zu
bilden. Diese genetisch unschädlich gemachten Parasitenstämme konnten für expe-
rimentelle Immunisierungen im Nagetier-Modell bereits erfolgreich eingesetzt wer-
den. Es zeigte sich, dass diese Stämme einen kompletten sterilen Schutz vor
nachfolgenden Infektionen mit natürlichen Erregern vermitteln. Die uis3(-)- und
uis4(-)-Stämme sind damit die ersten standardisierten, genetisch abgeschwächten
P/dsmod/MMi-Parasiten, die auf diese Weise als Lebendimpfstoff gegen Malaria ver-
wendet werden konnten. Die Isolierung weiterer genetisch veränderter Plasmodium-
Stämme kann die Suche nach schützenden Antigenen in Zukunft erleichtern.
Die Herausforderung für die Zukunft besteht nun darin, das Impfmodell vom
Tier auf den Menschen zu übertragen und gentechnisch abgeschwächte Varianten
des menschlichen Malaria-Erregers zu erzeugen. Da die für den Menschen gefährli-
chen Plasmodium-Erreger eng verwandt sind mit dem Erreger, der Nagetiere befällt,
sind die Erkenntnisse aus dem Nagetier-Modell von großer Bedeutung. Bis zur Ent-
wicklung eines fertigen und gründlich getesteten Malaria-Impfstoffes für Menschen
ist es also noch ein weiter Weg — aber unsere Forschungsergebnisse geben eine Erfolg
versprechende Richtung vor. Denn das „proof of principle“ für einen gentechnisch
abgeschwächten Erreger als Impfstoff ist jetzt erbracht — wir haben gezeigt, dass es
geht.
Die Preisträgerinnen Christine Krüger (links) und Ann-Kristin Müller.