Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2006
— 2006
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https://doi.org/10.11588/diglit.66961#0049
DOI Kapitel:
I. Das Geschäftsjahr 2006
DOI Kapitel:Jahresfeier am 20. Mai 2006
DOI Kapitel:Darstellung der Arbeiten der Preisträger
DOI Kapitel:Karl-Freudenberg-Preis
DOI Artikel:Müller, Ann-Kristin: Genetisch attenuierte Plasmodium-Leberstadien als experimentelles Malaria-Vakzin
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- Umschlag
- Schmutztitel
- Titelblatt
- 5-9 Inhaltsübersicht
- 10-11 Vorstand und Verwaltung der Akademie
- 11 Personalrat der Heidelberger Akademie der Wissenschaften
- 11 Verein zur Förderung der Heidelberger Akademie der Wissenschaften e.V.
- 11 Union der deutschen Akademie der Wissenschaften
- 11 Vertreter der Akademie in wissenschaftlichen Institutionen
- 12-28 Verzeichnis der Mitglieder
- 29 Tabula mortuorum
-
30-167
I. Das Geschäftsjahr 2006
- 30-63 Jahresfeier am 20. Mai 2006
-
64-109
Wissenschaftliche Sitzungen
-
64-65
Sitzung der Math.-nat. Klasse am 28. Januar 2006
-
65-66
Sitzung der Phil.-hist. Klasse am 10. Februar 2006
-
67-68
Gesamtsitzung am 11. Februar 2006
-
69-71
Sitzung der Math.-nat. Klasse am 29. April 2006
-
71-74
Sitzung der Phil.-hist. Klasse am 6. Mai 2006
-
75-77
Gesamtsitzung am 10. Juni 2006
-
77-81
Sitzung der Math.-nat. Klasse am 1. Juli 2006
-
81-83
Sitzung der Phil.-hist. Klasse am 14. Juli 2006
- 84-90 Gesamtsitzung am 15. Juli 2006
- 91-98 Öffentliche Gesamtsitzung in Karlsruhe am 28. Oktober 2006
-
99-101
Sitzung der Phil.-hist. Klasse am 8. Dezember 2006
-
101-105
Sitzung der Math.-nat. Klasse am 8. Dezember 2006
-
105-109
Gesamtsitzung am 9. Dezember 2006
-
64-65
Sitzung der Math.-nat. Klasse am 28. Januar 2006
-
110-118
Öffentliche Veranstaltungen
- 110 Vortrag "Buddhistische Sutren im Fels - ein Forschungsprojekt in den Bergen Nordchinas"
-
110-112
Mitarbeitervortragsreihe "Wir forschen für Sie"
- 113 Wissenschaftssommer in München: Präsentation der Forschungsstellen "Deutsches Rechtswörterbuch" und "Epigraphische Datenbank"
- 114-115 Internationaler Kongreß und Ausstellung: "Theater um Mozart"
- 116 Wissenschaftliches Kolloquium und Vortrag "Der Ungarnaufstand. Das Jahr 1956 in der Geschichte des 20. Jahrhunderts"
- 116-118 Wissenschaftliches Symposium "Was ist Alter?"
-
119-150
Antrittsreden
-
151-167
Nachrufe
-
168-240
II. Die Forschungsvorhaben
- 168-170 Verzeichnis der Forschungsvorhaben und der Arbeitsstellenleiter
- 171-172 Patristische Kommission der Akademien der Wissenschaften in der Bundesrepublik Deutschland
-
173-237
Berichte über die Tätigkeit der Forschungsvorhaben
-
173-237
Die Forschungsstellen der Heidelberger Akademie der Wissenschaften
- 173-174 1. Goethe-Wörterbuch (Tübingen)
- 174-180 2. Archäometrie
- 180-189 3. Radiometrische Altersbestimmung von Wasser und Sedimenten
- 189-196 4. Weltkarte der tektonischen Spannungen (Karlsruhe)
- 196-198 5. Mathematische Kommission. Zentralblatt MATH
- 198-199 6. Deutsche Inschriften des Mittelalters
- 199-200 7. Deutsches Rechtswörterbuch
- 200-202 8. Altfranzösisches etymologisches Wörterbuch/DEAF
- 203-204 9. Wörterbuch der altgaskognischen Urkundensprache/DAG
- 204-205 10. Spanisches Wörterbuch des Mittelalters/DEM
- 205-207 11. Melanchthon-Forschungsstelle
- 207-210 12. Martin Bucers Deutsche Schriften
- 210-211 13. Edition des Reuchlin-Briefwechsels (Pforzheim)
- 212 14. Luther-Register (Tübingen)
- 213-215 15. Evangelische Kirchenordnungen des 16. Jahrhunderts
- 215-217 16. Europa Humanistica
- 217-219 17. Epigraphische Datenbank
- 219-222 18. Edition literarischer Keilschrifttexte aus Assur
- 222-224 19. Buddhistische Steinschriften in China
- 224-225 20. Année Philologique
- 226-228 21. Lexikon der antiken Kulte und Riten (Heidelberg/Würzburg)
- 228-235 22. Felsbilder und Inschriften am Karakorum-Highway
- 235-237 23. Geschichte der südwestdeutschen Hofmusik im 18. Jahrhundert
-
173-237
Die Forschungsstellen der Heidelberger Akademie der Wissenschaften
- 238-240 Der Akademie zugeordnete Forschungsvorhaben
- 241-281 III. Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses: Das WIN-Kolleg
- 282 IV. Gesamthaushalt 2006 der Heidelberger Akademie der Wissenschaften
- 283-285 Publikationen der Heidelberger Akademie der Wissenschaften
- 286-292 Personenregister
- Umschlag
- Maßstab/Farbkeil
20. Mai 2006
61
den die UIS-Gene gezielt im Genom von Plasmodium ausgeschaltet und die Phäno-
typen der veränderten Parasiten untersucht.
Parasiten, denen eines dieser Gene fehlt, durchlaufen den Malaria-Lebens-
zyklus nur bis zur frühen Reifung in Leberzellen. In diesem Entwicklungsstadium
verharren die Parasiten und sind nicht mehr in der Lage, pathogene Merozoiten zu
bilden. Diese genetisch unschädlich gemachten Parasitenstämme konnten für expe-
rimentelle Immunisierungen im Nagetier-Modell bereits erfolgreich eingesetzt wer-
den. Es zeigte sich, dass diese Stämme einen kompletten sterilen Schutz vor
nachfolgenden Infektionen mit natürlichen Erregern vermitteln. Die uis3(-)- und
uis4(-)-Stämme sind damit die ersten standardisierten, genetisch abgeschwächten
P/dsmod/MMi-Parasiten, die auf diese Weise als Lebendimpfstoff gegen Malaria ver-
wendet werden konnten. Die Isolierung weiterer genetisch veränderter Plasmodium-
Stämme kann die Suche nach schützenden Antigenen in Zukunft erleichtern.
Die Herausforderung für die Zukunft besteht nun darin, das Impfmodell vom
Tier auf den Menschen zu übertragen und gentechnisch abgeschwächte Varianten
des menschlichen Malaria-Erregers zu erzeugen. Da die für den Menschen gefährli-
chen Plasmodium-Erreger eng verwandt sind mit dem Erreger, der Nagetiere befällt,
sind die Erkenntnisse aus dem Nagetier-Modell von großer Bedeutung. Bis zur Ent-
wicklung eines fertigen und gründlich getesteten Malaria-Impfstoffes für Menschen
ist es also noch ein weiter Weg — aber unsere Forschungsergebnisse geben eine Erfolg
versprechende Richtung vor. Denn das „proof of principle“ für einen gentechnisch
abgeschwächten Erreger als Impfstoff ist jetzt erbracht — wir haben gezeigt, dass es
geht.
Die Preisträgerinnen Christine Krüger (links) und Ann-Kristin Müller.
61
den die UIS-Gene gezielt im Genom von Plasmodium ausgeschaltet und die Phäno-
typen der veränderten Parasiten untersucht.
Parasiten, denen eines dieser Gene fehlt, durchlaufen den Malaria-Lebens-
zyklus nur bis zur frühen Reifung in Leberzellen. In diesem Entwicklungsstadium
verharren die Parasiten und sind nicht mehr in der Lage, pathogene Merozoiten zu
bilden. Diese genetisch unschädlich gemachten Parasitenstämme konnten für expe-
rimentelle Immunisierungen im Nagetier-Modell bereits erfolgreich eingesetzt wer-
den. Es zeigte sich, dass diese Stämme einen kompletten sterilen Schutz vor
nachfolgenden Infektionen mit natürlichen Erregern vermitteln. Die uis3(-)- und
uis4(-)-Stämme sind damit die ersten standardisierten, genetisch abgeschwächten
P/dsmod/MMi-Parasiten, die auf diese Weise als Lebendimpfstoff gegen Malaria ver-
wendet werden konnten. Die Isolierung weiterer genetisch veränderter Plasmodium-
Stämme kann die Suche nach schützenden Antigenen in Zukunft erleichtern.
Die Herausforderung für die Zukunft besteht nun darin, das Impfmodell vom
Tier auf den Menschen zu übertragen und gentechnisch abgeschwächte Varianten
des menschlichen Malaria-Erregers zu erzeugen. Da die für den Menschen gefährli-
chen Plasmodium-Erreger eng verwandt sind mit dem Erreger, der Nagetiere befällt,
sind die Erkenntnisse aus dem Nagetier-Modell von großer Bedeutung. Bis zur Ent-
wicklung eines fertigen und gründlich getesteten Malaria-Impfstoffes für Menschen
ist es also noch ein weiter Weg — aber unsere Forschungsergebnisse geben eine Erfolg
versprechende Richtung vor. Denn das „proof of principle“ für einen gentechnisch
abgeschwächten Erreger als Impfstoff ist jetzt erbracht — wir haben gezeigt, dass es
geht.
Die Preisträgerinnen Christine Krüger (links) und Ann-Kristin Müller.