Antrittsreden
Antrittsrede von Herrn KLAUS-MICHAEL DEBATIN
an der Heidelberger Akademie der Wissenschaften vom 10. Juni 2006.
Sehr geehrter Präsident Graf Kielmansegg,
sehr geehrte Damen und Herren,
ich danke der Akademie für die Ehrung der Aufnahme
in den Kreis Ihrer Gelehrten, um diesen altertümlichen
Begriff zu gebrauchen, oder muss es politisch korrekt
heißen „Gelehrtinnen und Gelehrten“? Nun bin ich
kein Sprachwissenschaftler, schon gar kein Politiker, son-
dern Arzt und Wissenschaftler, Krebsforscher um genau
zu sein, und seit 1997 Ärztlicher Direktor der Univer-
sitätsklinik für Kinder und Jugendmedizin in Ulm.
Die Aufnahme in die Heidelberger Akademie
freut mich besonders, habe ich doch die längste Zeit meines bisherigen Lebens in
dieser Stadt in verschiedenen Stationen der persönlichen und wissenschaftlichen
Entwicklung verbracht. Insofern musste ich Graf Kielmansegg auf seinen Hinweis
mit Blick aus dem Fenster: „Und das ist unser Schloß“ antworten: „Ich kenne es aus
vielen Perspektiven“. Und dies war nicht nur optisch gemeint.
Nun darf ich mich Ihnen also vorstellen. Wenn ein Gremium einen Preis oder
eine Ehrung vergibt, und eine solche ist die Aufnahme in die Akademie, dann ent-
scheidet es nach der Papierform: Beiträge geleistet? Entsprechende Position?
Wissenschaftliches CEvre? Und vielleicht wird gefragt: „Und wie ist er sonst so?“.
Der Vorschlagende kann der Gelehrtengesellschaft Hinweise geben, zum Kennenler-
nen braucht es eine Vorstellung. Wie stellt man sich vor oder wie stellt man sich ein
Zeugnis aus? Ein früherer Chef, Horst Bickel, der ehemaliger Direktor der hiesigen
Universitätskinderklinik sagte zu mir, als ich ihn um ein solches bat: „Schreiben Sie
es sich selbst, meiner Erfahrung nach steht da wenig Falsches drin, das Positive kann
ich ja dann ergänzen“. Ich muss gestehen, dass ich dies heute genauso halte. Ich
könnte Ihnen nun mein „CV“ ausgeschmückt vorlesen und würde Sie langweilen.
Also versuche ich es mit Eckpunkten, die mir wichtig sind und Ihnen einen Ein-
druck verschaffen, dabei verzichte ich auf den einen oder anderen Ausflug aus Hei-
delberg zu anderen Forschungsstätten im Ausland.
Geboren 1952 in der „Badischen Hauptstadt“ Karlsruhe, dort zur Schule
gegangen, lange in Heidelberg gelebt und gearbeitet und jetzt im Schwabenland in
Ulm. Sie sehen also, bei allem was noch kommt, eine gewisse Regionalkonstanz und
gelebte Versöhnung der Baden-Württembergischen Landesteile. Der Vater wollte
eigentlich Medizin studieren, hat dann aber seine Karriere in der Wirtschaft gefun-
den und sein Helfersyndrom, das jedem Medizinaspiranten innewohnt, im Dienst für
Antrittsrede von Herrn KLAUS-MICHAEL DEBATIN
an der Heidelberger Akademie der Wissenschaften vom 10. Juni 2006.
Sehr geehrter Präsident Graf Kielmansegg,
sehr geehrte Damen und Herren,
ich danke der Akademie für die Ehrung der Aufnahme
in den Kreis Ihrer Gelehrten, um diesen altertümlichen
Begriff zu gebrauchen, oder muss es politisch korrekt
heißen „Gelehrtinnen und Gelehrten“? Nun bin ich
kein Sprachwissenschaftler, schon gar kein Politiker, son-
dern Arzt und Wissenschaftler, Krebsforscher um genau
zu sein, und seit 1997 Ärztlicher Direktor der Univer-
sitätsklinik für Kinder und Jugendmedizin in Ulm.
Die Aufnahme in die Heidelberger Akademie
freut mich besonders, habe ich doch die längste Zeit meines bisherigen Lebens in
dieser Stadt in verschiedenen Stationen der persönlichen und wissenschaftlichen
Entwicklung verbracht. Insofern musste ich Graf Kielmansegg auf seinen Hinweis
mit Blick aus dem Fenster: „Und das ist unser Schloß“ antworten: „Ich kenne es aus
vielen Perspektiven“. Und dies war nicht nur optisch gemeint.
Nun darf ich mich Ihnen also vorstellen. Wenn ein Gremium einen Preis oder
eine Ehrung vergibt, und eine solche ist die Aufnahme in die Akademie, dann ent-
scheidet es nach der Papierform: Beiträge geleistet? Entsprechende Position?
Wissenschaftliches CEvre? Und vielleicht wird gefragt: „Und wie ist er sonst so?“.
Der Vorschlagende kann der Gelehrtengesellschaft Hinweise geben, zum Kennenler-
nen braucht es eine Vorstellung. Wie stellt man sich vor oder wie stellt man sich ein
Zeugnis aus? Ein früherer Chef, Horst Bickel, der ehemaliger Direktor der hiesigen
Universitätskinderklinik sagte zu mir, als ich ihn um ein solches bat: „Schreiben Sie
es sich selbst, meiner Erfahrung nach steht da wenig Falsches drin, das Positive kann
ich ja dann ergänzen“. Ich muss gestehen, dass ich dies heute genauso halte. Ich
könnte Ihnen nun mein „CV“ ausgeschmückt vorlesen und würde Sie langweilen.
Also versuche ich es mit Eckpunkten, die mir wichtig sind und Ihnen einen Ein-
druck verschaffen, dabei verzichte ich auf den einen oder anderen Ausflug aus Hei-
delberg zu anderen Forschungsstätten im Ausland.
Geboren 1952 in der „Badischen Hauptstadt“ Karlsruhe, dort zur Schule
gegangen, lange in Heidelberg gelebt und gearbeitet und jetzt im Schwabenland in
Ulm. Sie sehen also, bei allem was noch kommt, eine gewisse Regionalkonstanz und
gelebte Versöhnung der Baden-Württembergischen Landesteile. Der Vater wollte
eigentlich Medizin studieren, hat dann aber seine Karriere in der Wirtschaft gefun-
den und sein Helfersyndrom, das jedem Medizinaspiranten innewohnt, im Dienst für