Radiometrische Altersbestimmung von Wasser und Sedimenten | 185
Schild gegenüber der kosmischen Höhenstrahlung, so dass die Erd-magnetfeldstärke
und der Fluss der kosmischen Höhenstrahlung antikorreliert sind. Aus Messungen
der Deposition von 1()Be an marinen Sedimenten kann daher der Fluss der kosmi-
schen Höhenstrahlung und die Erdmagnetfeldstärke rekonstruiert werden. Die Mes-
sung von 10Be findet am Tandem-Beschleuniger der ETH-Zürich statt.
Im Rahmen der Doktorarbeit werden hochaufgelöste I()Be-Produktionsfluss-
dichten von hochakkumulierten Tiefseesedimenten der ODP-Sites 1063 (Bermu-
da Schwelle) und 983 (Island Becken) für einen Zeitraum der letzten 300.000
Jahre erstellt. Diese Profile werden einerseits untereinander und zum anderen mit
bereits existierenden Paläointensitätsmessungen aus Sedimentkernen anderer
Lokationen (z.B. SINT 800 oder ODP-Site 1089) verglichen. Ein Ziel ist hierbei
die Reproduktion von prominenten geomagnetischen Events (Laschamp-, Blake-
u. Jamaika Event), die besonders hohe 1()Be-Flussdichten aufgrund einer zu dieser
Zeit sehr geringen Erdmagnetfeldstärke aufweisen. Diese Profile sollen darüber
hinaus als Teil einer globalen marinen 10Be-Stratigraphie dazu verwendet werden,
um Chronologien verschiedener Paläoklimaarchive zu synchronisieren. Um late-
rale Transportsignale im Ozean von den gewünschten vertikalen Flussdichten zu
eliminieren, ist zum einen eine Modellierung über ein Ozean-Zweiboxmodell
(boundary scavenging Korrektur) und zum anderen die Anwendung der sog.
23l,Thxs-Methode (Korrektur der Sedimentumlagerung) erforderlich. Letztere
bedingt, neben den ll)Be-Messungen, sämtliche Uran- und Thoriumisotope unter
Benutzung eines MC-ICP-MS zu messen. Diese Messungen finden im Rahmen
einer Kooperation mit dem Institut für Petrologie und Geochemie der Universität
Frankfurt a. M. statt.
Hinsichtlich der 230Thxs normierten vertikalen wBe-Flussdichten lässt sich für
einen Zeitraum von 0—100.000 Jahre eine gute bis sehr gute Übereinstimmung der
im Rahmen dieser Arbeit untersuchten ODP-Sites feststellen. Bei beiden ODP-Sites
konnte das Laschamp-Event reproduziert werden. Darüber hinaus korrelieren diese
Sedimentkerne ebenfalls gut mit anderen Archiven (14C, Erdmagnetfeld-Intensität).
Diese Daten belegen bereits jetzt schon, dass die Anwendbarkeit von 10Be als Proxy
zur Rekonstruktion der Erdmagnetfeldstärke als globales Werkzeug für die Synchro-
nisation von interhemisphärischen Archiven gewährleistet ist.
Ferner werden die Proben der ODP-Sites 983 und 1063 mittels eines ICP-
OES (am Inst. f. Uniweltgeochemie, Universität Heidelberg) hinsichtlich ihrer
Hauptelementzusammensetzung (Ca, Al, Fe, Mn u.Ti) untersucht. In diesem Zusam-
menhang sind besonders die Konzentrationen der redoxsensitiven Elemente (Fe,
Mn) von Bedeutung, mit deren Hilfe es unter Umständen möglich ist Erkenntnisse
für stagnierende oder starke Ozeanzirkulationen (über die Sauerstoffzirkulation) zu
gewinnen.
Solarer Auslöser abrupter eiszeitlicher Erwärmungen? (H. Braun, MA-821/35-1)
Viele Klimaarchive belegen die Existenz von abrupten, massiven Erwärmungen im
Nordatlantikbereich im Verlauf der letzten Eiszeit. Aus dem Verhältnis stabiler Isotope
Schild gegenüber der kosmischen Höhenstrahlung, so dass die Erd-magnetfeldstärke
und der Fluss der kosmischen Höhenstrahlung antikorreliert sind. Aus Messungen
der Deposition von 1()Be an marinen Sedimenten kann daher der Fluss der kosmi-
schen Höhenstrahlung und die Erdmagnetfeldstärke rekonstruiert werden. Die Mes-
sung von 10Be findet am Tandem-Beschleuniger der ETH-Zürich statt.
Im Rahmen der Doktorarbeit werden hochaufgelöste I()Be-Produktionsfluss-
dichten von hochakkumulierten Tiefseesedimenten der ODP-Sites 1063 (Bermu-
da Schwelle) und 983 (Island Becken) für einen Zeitraum der letzten 300.000
Jahre erstellt. Diese Profile werden einerseits untereinander und zum anderen mit
bereits existierenden Paläointensitätsmessungen aus Sedimentkernen anderer
Lokationen (z.B. SINT 800 oder ODP-Site 1089) verglichen. Ein Ziel ist hierbei
die Reproduktion von prominenten geomagnetischen Events (Laschamp-, Blake-
u. Jamaika Event), die besonders hohe 1()Be-Flussdichten aufgrund einer zu dieser
Zeit sehr geringen Erdmagnetfeldstärke aufweisen. Diese Profile sollen darüber
hinaus als Teil einer globalen marinen 10Be-Stratigraphie dazu verwendet werden,
um Chronologien verschiedener Paläoklimaarchive zu synchronisieren. Um late-
rale Transportsignale im Ozean von den gewünschten vertikalen Flussdichten zu
eliminieren, ist zum einen eine Modellierung über ein Ozean-Zweiboxmodell
(boundary scavenging Korrektur) und zum anderen die Anwendung der sog.
23l,Thxs-Methode (Korrektur der Sedimentumlagerung) erforderlich. Letztere
bedingt, neben den ll)Be-Messungen, sämtliche Uran- und Thoriumisotope unter
Benutzung eines MC-ICP-MS zu messen. Diese Messungen finden im Rahmen
einer Kooperation mit dem Institut für Petrologie und Geochemie der Universität
Frankfurt a. M. statt.
Hinsichtlich der 230Thxs normierten vertikalen wBe-Flussdichten lässt sich für
einen Zeitraum von 0—100.000 Jahre eine gute bis sehr gute Übereinstimmung der
im Rahmen dieser Arbeit untersuchten ODP-Sites feststellen. Bei beiden ODP-Sites
konnte das Laschamp-Event reproduziert werden. Darüber hinaus korrelieren diese
Sedimentkerne ebenfalls gut mit anderen Archiven (14C, Erdmagnetfeld-Intensität).
Diese Daten belegen bereits jetzt schon, dass die Anwendbarkeit von 10Be als Proxy
zur Rekonstruktion der Erdmagnetfeldstärke als globales Werkzeug für die Synchro-
nisation von interhemisphärischen Archiven gewährleistet ist.
Ferner werden die Proben der ODP-Sites 983 und 1063 mittels eines ICP-
OES (am Inst. f. Uniweltgeochemie, Universität Heidelberg) hinsichtlich ihrer
Hauptelementzusammensetzung (Ca, Al, Fe, Mn u.Ti) untersucht. In diesem Zusam-
menhang sind besonders die Konzentrationen der redoxsensitiven Elemente (Fe,
Mn) von Bedeutung, mit deren Hilfe es unter Umständen möglich ist Erkenntnisse
für stagnierende oder starke Ozeanzirkulationen (über die Sauerstoffzirkulation) zu
gewinnen.
Solarer Auslöser abrupter eiszeitlicher Erwärmungen? (H. Braun, MA-821/35-1)
Viele Klimaarchive belegen die Existenz von abrupten, massiven Erwärmungen im
Nordatlantikbereich im Verlauf der letzten Eiszeit. Aus dem Verhältnis stabiler Isotope