I. Jahresfeier am 24. Juni 2023
um unser Verhältnis zu China. Ich bin davon überzeugt, dass wir dieses Verhält-
nis nicht verstehen werden, wenn wir uns nicht die historischen Grundlagen, die
kulturellen Vernetzungen und das Miteinander über viele Jahrhunderte hinweg
anschauen. Wir können nur dann mehr Klarheit darüber haben, wie wir die Bezie-
hung in Zukunft gestalten, wenn wir sehen, was Geschichte und Kultur in China
ausmacht, wie sie sich entwickelt hat und im Verhältnis - auch im Unterschied
- zum kulturellen Verständnis in Europa und Deutschland steht. Ich glaube, wir
brauchen einen historischen und interdisziplinären Ansatz, um in der aktuellen
Zuspitzung der Debatte, Linien für ein Miteinander festlegen zu können. Warum
spreche ich das hier an: Es ist für die großen internationalen Aufgaben von enor-
mer Bedeutung, dass gerade die Akademien uns hier durch ihre Publikationen
und ihre Forschungsarbeit zur Seite stehen und die Parameter bilden, um diese
Kompetenzen auszubilden und auch umsetzen zu können.
Wissenschaftliche Erkenntnisse sind aber nicht nur für die politischen Ent-
scheidungsträgerinnen und -träger wichtig. Sie müssen in sogenannten postfakti-
schen Zeiten für die Gesellschaft und für die Menschen in ihren unterschiedlichen
Lebenssituationen eine Art Leitfaden sein, um ihre Position zu den Fragen der Zeit
zu finden. Das ist eine große Aufgabe.
Mir ist bewusst, dass diese Aufgabe der Kommunikation und Beratung für Sie
als Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zum eigentlichen Kern Ihrer Arbeit,
der Forschung und Lehre, zusätzlich dazu kommt. Und am Ende muss die Qua-
lität von allem, was Sie tun, gesichert sein. Ein disziplinübergreifender Zusam-
menschluss und eine Qualitätsauszeichnung, wie die Heidelberger Akademie als
Gelehrtengesellschaft sie für die Wissenschaft bietet, ist auch vor diesem Hinter-
grund eine fantastische Plattform, die wir dringend brauchen.
Lassen Sie mich noch einen Blick auf die Preisträgerinnen und Preisträger
werfen:
Die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses und seiner Karriere
steht derzeit im Fokus wissenschaftspolitischer Diskussion. Hier an der Akademie
soll der fächerübergreifende Austausch herausragenden jungen Wissenschaftle-
rinnen und Wissenschaftlern helfen, ihre Karriere voranzubringen - auch durch
Vernetzung und Sichtbarkeit. Hierfür steht namentlich die Junge Akademie der
Heidelberger Akademie der Wissenschaften. Ihre Erfolge in der Förderungjunger
Talente sind beachtlich: 65 % der im WIN-Programm Geförderten haben mittler-
weile eine Professur inne. Dazu kann man Ihnen nur herzlich gratulieren.
Gratulieren kann ich der Akademie auch zu ihren Preisträgerinnen und
Preisträgern. Wenn man sich allein mit der Übersicht der Arbeiten und Projekte
beschäftigt, für die Sie, liebe Preisträgerinnen und Preisträger, in den unterschied-
lichen Disziplinen ausgezeichnet werden, und die Sie gestern Nachmittag vorge-
stellt haben, kann man nur beeindruckt sein und dankbar für Ihr Engagement. Das
Großartige an meinem Amt ist, dass ich fast jeden Tag durch Begegnungen mit
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um unser Verhältnis zu China. Ich bin davon überzeugt, dass wir dieses Verhält-
nis nicht verstehen werden, wenn wir uns nicht die historischen Grundlagen, die
kulturellen Vernetzungen und das Miteinander über viele Jahrhunderte hinweg
anschauen. Wir können nur dann mehr Klarheit darüber haben, wie wir die Bezie-
hung in Zukunft gestalten, wenn wir sehen, was Geschichte und Kultur in China
ausmacht, wie sie sich entwickelt hat und im Verhältnis - auch im Unterschied
- zum kulturellen Verständnis in Europa und Deutschland steht. Ich glaube, wir
brauchen einen historischen und interdisziplinären Ansatz, um in der aktuellen
Zuspitzung der Debatte, Linien für ein Miteinander festlegen zu können. Warum
spreche ich das hier an: Es ist für die großen internationalen Aufgaben von enor-
mer Bedeutung, dass gerade die Akademien uns hier durch ihre Publikationen
und ihre Forschungsarbeit zur Seite stehen und die Parameter bilden, um diese
Kompetenzen auszubilden und auch umsetzen zu können.
Wissenschaftliche Erkenntnisse sind aber nicht nur für die politischen Ent-
scheidungsträgerinnen und -träger wichtig. Sie müssen in sogenannten postfakti-
schen Zeiten für die Gesellschaft und für die Menschen in ihren unterschiedlichen
Lebenssituationen eine Art Leitfaden sein, um ihre Position zu den Fragen der Zeit
zu finden. Das ist eine große Aufgabe.
Mir ist bewusst, dass diese Aufgabe der Kommunikation und Beratung für Sie
als Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zum eigentlichen Kern Ihrer Arbeit,
der Forschung und Lehre, zusätzlich dazu kommt. Und am Ende muss die Qua-
lität von allem, was Sie tun, gesichert sein. Ein disziplinübergreifender Zusam-
menschluss und eine Qualitätsauszeichnung, wie die Heidelberger Akademie als
Gelehrtengesellschaft sie für die Wissenschaft bietet, ist auch vor diesem Hinter-
grund eine fantastische Plattform, die wir dringend brauchen.
Lassen Sie mich noch einen Blick auf die Preisträgerinnen und Preisträger
werfen:
Die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses und seiner Karriere
steht derzeit im Fokus wissenschaftspolitischer Diskussion. Hier an der Akademie
soll der fächerübergreifende Austausch herausragenden jungen Wissenschaftle-
rinnen und Wissenschaftlern helfen, ihre Karriere voranzubringen - auch durch
Vernetzung und Sichtbarkeit. Hierfür steht namentlich die Junge Akademie der
Heidelberger Akademie der Wissenschaften. Ihre Erfolge in der Förderungjunger
Talente sind beachtlich: 65 % der im WIN-Programm Geförderten haben mittler-
weile eine Professur inne. Dazu kann man Ihnen nur herzlich gratulieren.
Gratulieren kann ich der Akademie auch zu ihren Preisträgerinnen und
Preisträgern. Wenn man sich allein mit der Übersicht der Arbeiten und Projekte
beschäftigt, für die Sie, liebe Preisträgerinnen und Preisträger, in den unterschied-
lichen Disziplinen ausgezeichnet werden, und die Sie gestern Nachmittag vorge-
stellt haben, kann man nur beeindruckt sein und dankbar für Ihr Engagement. Das
Großartige an meinem Amt ist, dass ich fast jeden Tag durch Begegnungen mit
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