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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2023 — 2023(2024)

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Festvortrag von Matthias Kind


Abb. 5: Noor Solar Power Plant in Marokko, 500 MW (Foto: picture alliance / Photoskot)

„grünem Wasserstoff" brauchen für ihren wirtschaftlichen Betrieb preisgünstigen
erneuerbar erzeugten Strom und hohe Volllaststunden. Eine Studie von Agora
Energiewende stellt fest, dass die augenblicklich noch sehr hohen Kosten für syn-
thetische Energieträger im Laufe der Zeit sinken würden und man schließlich mit
Kosten von etwa 1 Euro pro Liter synthetischem Kraftstoff rechnen dürfe.14
Kostengünstiger ginge es, wenn nicht „grüner Wasserstoff" eingesetzt werden
würde, sondern, wie bisher in der chemischen Industrie üblich, Wasserstoff aus
fossilen Brennstoffen genutzt würde. Je nach Ausgangsstoff wird dieser Wasser-
stoff als „schwarzer", „brauner" oder „grauer" Wasserstoff bezeichnet. Da er aus
fossilen Rohstoffen gewonnen und dabei entstehendes CO^ in die Atmosphäre ab-
gegeben wird, ist dieser Wasserstoff nicht treibhausgasneutral! Scheidet man aber
das Treibhausgas CO, ab und deponiert es, dann ist auch der aus fossilen Roh-
stoffen erzeugte Wasserstoff treibhausgasneutral. Man spricht dann von „blauem"
Wasserstoff. Zerlegt man in einem anderen treibhausgasneutralen Prozess Erdgas
bei hoher Temperatur zu Wasserstoff und deponierbarem festem Kohlenstoff so
erhält man „türkisen Wasserstoff". Gewinnt man den Wasserstoff durch Elektro-
lyse von Wasser unter Verwendung von regenerativ erzeugtem Strom, dann erhält
man den oben schon eiwähnten „grünen Wasserstoff". Man kann für die Elektro-

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