Stefan M. Maul
Schuttberge im Innenhof der zerstörten Jonas-Moschee (Zustand bei Grabungsbeginn, Foto: Maul/Miglus)
lustreiche Befreiung der Stadt Mosul setzte im Sommer 2017 diesem Treiben ein
Ende.
Auf Einladung der irakischen Antikenbehörde waren schon im April 2018
Altorientalisten und Archäologen der Universität Heidelberg zur Stelle, um eine
erste Untersuchung der IS-Tunnel vorzunehmen. Allein unter der Moscheenru-
ine fanden sich dabei mehr als 650 m Stollen. Einmalige archäologische Befunde
hatten die Raubgräber in dem engen Tunnelnetz für immer zerstört, und nur we-
nig Unversehrtes war zurückgeblieben.
Das Angebot des irakischen Antikendienstes, der Universität Heidelberg eine
Ausgrabungslizenz zu erteilen, konnte dank der großzügigen Förderung durch das
Land Baden-Württemberg, die Universität und weitere Geldgeber bald angenom-
men werden. Seitdem leiten die Heidelberger Professoren Stefan M. Maul und
Peter A. Miglus die archäologischen Untersuchungen im alten Ninive.
Zunächst galt es, die in dem Tunnellabyrinth noch sichtbaren Befunde genau
zu dokumentieren: ein Stück Mauer hier, ein Fußbodenrest dort und da ein stei-
nernes Pflaster. Photogrammetrische Aufnahmen und 3D-Rekonstruktionen hal-
fen, zahllose Einzelinformationen wie in einem großen Puzzle zusammenzufügen.
So entstand nach und nach der Grundriss eines Saals von gewaltigen Ausmaßen,
umgeben von gepflasterten Höfen und weiteren Räumlichkeiten. Es gab keinen
Zweifel mehr daran, dass sich in dem Tunnelnetz der zentrale Bereich des Militär-
palastes der letzten assyrischen Könige verbarg.
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Schuttberge im Innenhof der zerstörten Jonas-Moschee (Zustand bei Grabungsbeginn, Foto: Maul/Miglus)
lustreiche Befreiung der Stadt Mosul setzte im Sommer 2017 diesem Treiben ein
Ende.
Auf Einladung der irakischen Antikenbehörde waren schon im April 2018
Altorientalisten und Archäologen der Universität Heidelberg zur Stelle, um eine
erste Untersuchung der IS-Tunnel vorzunehmen. Allein unter der Moscheenru-
ine fanden sich dabei mehr als 650 m Stollen. Einmalige archäologische Befunde
hatten die Raubgräber in dem engen Tunnelnetz für immer zerstört, und nur we-
nig Unversehrtes war zurückgeblieben.
Das Angebot des irakischen Antikendienstes, der Universität Heidelberg eine
Ausgrabungslizenz zu erteilen, konnte dank der großzügigen Förderung durch das
Land Baden-Württemberg, die Universität und weitere Geldgeber bald angenom-
men werden. Seitdem leiten die Heidelberger Professoren Stefan M. Maul und
Peter A. Miglus die archäologischen Untersuchungen im alten Ninive.
Zunächst galt es, die in dem Tunnellabyrinth noch sichtbaren Befunde genau
zu dokumentieren: ein Stück Mauer hier, ein Fußbodenrest dort und da ein stei-
nernes Pflaster. Photogrammetrische Aufnahmen und 3D-Rekonstruktionen hal-
fen, zahllose Einzelinformationen wie in einem großen Puzzle zusammenzufügen.
So entstand nach und nach der Grundriss eines Saals von gewaltigen Ausmaßen,
umgeben von gepflasterten Höfen und weiteren Räumlichkeiten. Es gab keinen
Zweifel mehr daran, dass sich in dem Tunnelnetz der zentrale Bereich des Militär-
palastes der letzten assyrischen Könige verbarg.
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