Vortrag von Christoph Markschies
Indien - und auch wenn einzelne Themen wie die Frage nach der Entstehung des
Willens sich in seinem CEuvre durchhalten, interessierte sich Albrecht Dihle doch
immer wieder für Neues.
Ein letzter Punkt, an dem wir alle von Dihle lernen können, ist mir sehr
wichtig: Ich meine nicht nur seine persönliche Bescheidenheit und Demut (um
ein letztes Mal einen großen seiner Lexikonartikel anzuspielen), seine Hilfsbe-
reitschaft gegenüber Kolleginnen und Kollegen wie seine Sensibilität gegenüber
ostdeutschen und osteuropäischen Kollegen, sondern sein Vertrauen auf die zivi-
lisatorische Kraft der Einsichten des antiken Christentums. Ungeachtet aller Pro-
bleme, die viele Menschen in einem fast schon postchristlichen Zeitalter heute
mit der teleologischen Geschichtsbetrachtung von Dihle haben dürften, lohnt es,
seinen Impetus, mit dem er wieder und wieder die zivilisatorische Kraft des Chris-
tentums, den Realismus christlicher Ethik, betont, in Zeiten nicht zu vergessen, da
offenkundig an verschiedenen Orten unklar ist, ob wirklich die Zivilisation über
die Barbarei den Sieg davongetragen hat - auf diesen Punkt weist am Ende seines
beeindruckenden Nachrufs im Jahrbuch der Heidelberger Akademie auch Oliver
Primavesi hin41 und insofern freue ich mich, gemeinsam mit ihm an einen hoch
verehrten gemeinsamen Lehrer erinnern zu dürfen.
41 Vgl. Oliver Primavesi, „Nachruf auf Albrecht Dihle (28.3.1923-29.1.2020)," Heidelberger
Akademie der Wissenschaften Jahrbuch 2020, Heidelberg 2021, (88-120) 116 mit Anm. 133.
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Indien - und auch wenn einzelne Themen wie die Frage nach der Entstehung des
Willens sich in seinem CEuvre durchhalten, interessierte sich Albrecht Dihle doch
immer wieder für Neues.
Ein letzter Punkt, an dem wir alle von Dihle lernen können, ist mir sehr
wichtig: Ich meine nicht nur seine persönliche Bescheidenheit und Demut (um
ein letztes Mal einen großen seiner Lexikonartikel anzuspielen), seine Hilfsbe-
reitschaft gegenüber Kolleginnen und Kollegen wie seine Sensibilität gegenüber
ostdeutschen und osteuropäischen Kollegen, sondern sein Vertrauen auf die zivi-
lisatorische Kraft der Einsichten des antiken Christentums. Ungeachtet aller Pro-
bleme, die viele Menschen in einem fast schon postchristlichen Zeitalter heute
mit der teleologischen Geschichtsbetrachtung von Dihle haben dürften, lohnt es,
seinen Impetus, mit dem er wieder und wieder die zivilisatorische Kraft des Chris-
tentums, den Realismus christlicher Ethik, betont, in Zeiten nicht zu vergessen, da
offenkundig an verschiedenen Orten unklar ist, ob wirklich die Zivilisation über
die Barbarei den Sieg davongetragen hat - auf diesen Punkt weist am Ende seines
beeindruckenden Nachrufs im Jahrbuch der Heidelberger Akademie auch Oliver
Primavesi hin41 und insofern freue ich mich, gemeinsam mit ihm an einen hoch
verehrten gemeinsamen Lehrer erinnern zu dürfen.
41 Vgl. Oliver Primavesi, „Nachruf auf Albrecht Dihle (28.3.1923-29.1.2020)," Heidelberger
Akademie der Wissenschaften Jahrbuch 2020, Heidelberg 2021, (88-120) 116 mit Anm. 133.
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