Nachruf auf Wolfhard Wimmenauer
Bei solchen Prozessen sind die erreichten Temperaturwerte oft so hoch, dass auch
chemische Komponenten der Gesteine verdampfen und teilweise rekondensiert
werden. Als Produkte verbleiben auf der betroffenen Gesteinsoberfläche meist
weitgehend glasige Bereiche. Natürlich waren für diese Untersuchungen, die von
Wimmenauer in mehreren Arbeiten präsentiert wurden, seine über lange Jahre
erworbenen detaillierten Gelände-Kenntnisse im Schwarzwald von großem Nut-
zen.
Unter Studierenden war Wolfhard Wimmenauer immer als guter und hilfrei-
cher Lehrer bekannt. Seine anschaulichen Vorlesungen und die mit großer Sorg-
falt durchgeführten polarisationsmikroskopischen Übungen waren geprägt durch
präzise Wortwahl und seine Fähigkeit auch schwierigere Zusammenhänge durch
wenige Striche an der Tafel zu verdeutlichen. Bei seinen Exkursionen zeigte und
erklärte er die diversen Gesteinspartien sehr präzise und nutzte gerne einen Zei-
chenblock, um deren Entstehung zu verdeutlichen.
Im Jahr 1985 erschien Wimmenauers sehr anschaulich gestaltetes Lehrbuch
„Petrographie der magmatischen und metamorphen Gesteine", das neben vielen
guten makroskopischen und mikroskopischen Fotos von Gesteins- und Mineral-
strukturen auch viele klare Zeichnungen mit Erklärungen enthält. Lange Zeit galt
dieses Buch als ein wichtiges Standardwerk für deutsch sprechende Studierende
der Geowissenschaften.
Neben seiner wissenschaftlichen Tätigkeit im Geologischen Landesamt und
in der Universität war Wimmenauer auch ehrenamtlich tätig, um naturkundlich
interessierten Laien die Gesteinswelt Südwestdeutschlands näher zu bringen, wo-
bei er auch die Pflanzen- und Tierwelt nicht vergaß. Im Jahr 1977 kam die zweite
Auflage des Buches „Der Kaiserstuhl. Gesteine und Pflanzenwelt" heraus, in dem
er als Koautor über die in diesem Gebiet vorhandenen Gesteine und Minerale
berichtete. 1992 erschien sein Buch „Zwischen Feuer und Wasser. Gestalten und
Prozesse im Mineralbereich", das sich ebenfalls an interessierte Laien wandte.
Bereits im Jahr 1948 wurde Wimmenauer Mitglied im Badischen Landesver-
ein für Naturkunde und Naturschutz (BLNN), in dem er dann von 1954 bis 1970
Schriftführer war. Er hat sich in dieser Organisation in einigen wichtigeren Fällen
auch persönlich als Naturschützer betätigt und sein Wissen durch eine Vielzahl
von Exkursionen und Vorträgen an Interessierte weitergegeben. Daher wurde er
im Jahr 2000 zum Ehrenmitglied des BLNN gewählt.
Auch in der „Naturforschenden Gesellschaft zu Freiburg im Breisgau" hat
sich Wimmenauer durch mehrere Publikationen einen Namen gemacht. Hier
wurde er im Jahr 2009 ebenfalls zum Ehrenmitglied ernannt. Schließlich erhielt er
2022 auch noch die Ehrenmitgliedschaft in der Deutschen Mineralogischen Ge-
sellschaft.
Rainer Altherr
219
Bei solchen Prozessen sind die erreichten Temperaturwerte oft so hoch, dass auch
chemische Komponenten der Gesteine verdampfen und teilweise rekondensiert
werden. Als Produkte verbleiben auf der betroffenen Gesteinsoberfläche meist
weitgehend glasige Bereiche. Natürlich waren für diese Untersuchungen, die von
Wimmenauer in mehreren Arbeiten präsentiert wurden, seine über lange Jahre
erworbenen detaillierten Gelände-Kenntnisse im Schwarzwald von großem Nut-
zen.
Unter Studierenden war Wolfhard Wimmenauer immer als guter und hilfrei-
cher Lehrer bekannt. Seine anschaulichen Vorlesungen und die mit großer Sorg-
falt durchgeführten polarisationsmikroskopischen Übungen waren geprägt durch
präzise Wortwahl und seine Fähigkeit auch schwierigere Zusammenhänge durch
wenige Striche an der Tafel zu verdeutlichen. Bei seinen Exkursionen zeigte und
erklärte er die diversen Gesteinspartien sehr präzise und nutzte gerne einen Zei-
chenblock, um deren Entstehung zu verdeutlichen.
Im Jahr 1985 erschien Wimmenauers sehr anschaulich gestaltetes Lehrbuch
„Petrographie der magmatischen und metamorphen Gesteine", das neben vielen
guten makroskopischen und mikroskopischen Fotos von Gesteins- und Mineral-
strukturen auch viele klare Zeichnungen mit Erklärungen enthält. Lange Zeit galt
dieses Buch als ein wichtiges Standardwerk für deutsch sprechende Studierende
der Geowissenschaften.
Neben seiner wissenschaftlichen Tätigkeit im Geologischen Landesamt und
in der Universität war Wimmenauer auch ehrenamtlich tätig, um naturkundlich
interessierten Laien die Gesteinswelt Südwestdeutschlands näher zu bringen, wo-
bei er auch die Pflanzen- und Tierwelt nicht vergaß. Im Jahr 1977 kam die zweite
Auflage des Buches „Der Kaiserstuhl. Gesteine und Pflanzenwelt" heraus, in dem
er als Koautor über die in diesem Gebiet vorhandenen Gesteine und Minerale
berichtete. 1992 erschien sein Buch „Zwischen Feuer und Wasser. Gestalten und
Prozesse im Mineralbereich", das sich ebenfalls an interessierte Laien wandte.
Bereits im Jahr 1948 wurde Wimmenauer Mitglied im Badischen Landesver-
ein für Naturkunde und Naturschutz (BLNN), in dem er dann von 1954 bis 1970
Schriftführer war. Er hat sich in dieser Organisation in einigen wichtigeren Fällen
auch persönlich als Naturschützer betätigt und sein Wissen durch eine Vielzahl
von Exkursionen und Vorträgen an Interessierte weitergegeben. Daher wurde er
im Jahr 2000 zum Ehrenmitglied des BLNN gewählt.
Auch in der „Naturforschenden Gesellschaft zu Freiburg im Breisgau" hat
sich Wimmenauer durch mehrere Publikationen einen Namen gemacht. Hier
wurde er im Jahr 2009 ebenfalls zum Ehrenmitglied ernannt. Schließlich erhielt er
2022 auch noch die Ehrenmitgliedschaft in der Deutschen Mineralogischen Ge-
sellschaft.
Rainer Altherr
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