Nachruf auf Peter Roquette

an die Universität Saarbrücken und noch im selben Jahr als ordentlicher Professor
an die Universität Tübingen berufen.
1967 folgte er einem Ruf als ordentlicher Professor an die Universität Hei-
delberg, wo er ein starkes Team in Algebra und Zahlentheorie aufbaute und zu
einem der wissenschaftlichen Pfeiler in der Fakultät für Mathematik wurde. Er
hatte einen wesentlichen Einfluss auf deren weitere Entwicklung. Er wurde 1996
emeritiert, beteiligte sich aber weiterhin sehr aktiv am wissenschaftlichen Leben
bis ins hohe Alter, soweit es ihm seine Gesundheit ermöglichte.
Auch als Hochschullehrer war er mit 33 Doktoranden, unter ihnen mehrere
renommierte Professoren, sehr erfolgreich. Der Kontakt zu Studenten und zum
wissenschaftlichen Nachwuchs war ihm besonders wichtig.
Für seine wissenschaftlichen Leistungen erhielt Roquette folgende Ehrun-
gen:
- Invited Speaker auf dem Internationalen Mathematikerkongress
(Edinburgh 1958),
- Mitgliedschaft in der Heidelberger Akademie der Wissenschaften (1978),
- Mitgliedschaft in der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina
(1985),
- Ehrendoktor der Universität Duisburg-Essen (1992),
- Ehrenmitglied der Mathematischen Gesellschaft Hamburg (2002).
Peter Roquette war gut in ein internationales wissenschaftliches Netzwerk
eingebunden. Besonders hervorzuheben ist seine aktive Verbindung zu den Wis-
senschaftlern an der Immanuel-Kant-Universität in Kaliningrad. Diese versteht
sich als Nachfolge der Albertus-Universität zu Königsberg, dem Geburtsort auch
von David Hilbert und ihm selbst. Er baute die Zusammenarbeit nach dem Fall
des Eisernen Vorhangs konsequent aus und lieferte vielbeachtete Darstellungen
der historischen Bedeutung von Königsberg als kulturelles und wissenschaftliches
Zentrum.
Die Heidelberger Akademie der Wissenschaften dankt Peter Roquette für
seinen vorbildlichen Einsatz für ihre Ziele und seine aktive Unterstützung ihrer
Aktivitäten.
So arbeitete er unter anderem aktiv mit in der Mathematischen Kommission/
Zentralblatt MATH (1978-1998) und in der Kommission für Mathematische Lo-
gik (1983-2004), deren Vorsitz er von 1989 bis 1998 innehatte.
Die Akademie wird das Andenken an ihn und sein vorbildliches Wirken pfle-
gen.
Willi Jäger

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